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Los 2089Bismarck, Otto Fürst von
Brief an Ferdinand Schultz. 1891
Auktion 125
Zuschlag
200€ (US$ 222)
Bismarck, Otto Fürst von (1815-1898). Brief m. U. "v Bismarck". 1 S. Doppelblatt. 4to. Varzin 3.IX.1891.
An den (nicht genannten) Schuldirektor und Historiker Ferdinand Schultz, der ihm sein Buch "Geschichte der neuesten Zeit: 1815-1890" übersandt hatte.
"... Ihre Geschichte der neuesten Zeit werde ich mit dem Interesse lesen, welches sich für mich an unsre persönliche Begegnung vor sechs Jahren knüpft ...". - Beiliegend ein großer, von Bismarck eigenhändig geschriebener Umschlag, gerichtet an den Inspektor Kähnert in Schönow bei Reinbek, sowie ein neueres Foto einer Bismarck-Büste.
Los 2088Bismarck, Otto Fürst von
Schriftstück zu einer Urkunde
Auktion 125
Zuschlag
150€ (US$ 167)
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Schöpfer eines geeinten Deutschen Reiches (1815-1898). Eigh. Bescheid auf dem Blatt einer Mitteilung an ihn. 5 Zeilen. Bleistift. Aufgezogen auf ein Kartonblatt. Gr. 4to. (Berlin, Jan. 1872).
Am 11. Januar 1872 übersendet der Geheime Justizrat Drews Bismarck den Text einer Urkunde zur Prüfung, die wohl auf höchsten Befehl geändert wurden war: "Ew. Durchlaucht beehre ich mich die Reinschrift der abgeänderten Stiftungs-Urkunde für Schwarzenbeck gehorsamst zu überreichen." Mit Bleistift antwortet Bismarck auf der unteren Hälfte des Blattes: "Einverstanden, bitte Hn. J Rath Drews die Urkunde nunmehr an Hn. Geh. C. R. v. Wilmowski mit dem Anheimstellen einzureichen, danach Sr. Maj. gelegentlich den befohlenen V[ortrag ?] zu halten." - In Querrichtung gefaltet; auf der Rückseite des Kartons stärkere Montagespuren.
Los 2562Bismarck, Otto Fürst von
Brief an Otto von Camphausen
Auktion 124
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,111)
Bismarck umfassend über Finanzpolitik
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Begründer eines geeinten Deutschen Reiches (1815-1898). Eigh. Brief m. U. "v Bismarck". 7 S. Gr. 4to. Varzin 31.X.1869.
An den (nicht genannten) preußischen Finanzminister Otto von Camphausen, vier Tage nach dessen Berufung durch König Wilhelm I. Sehr umfangreicher und bedeutender Brief über die Finanzkrise, den Staatshaushalt und die Steuerpolitik Preußens. "... Bezüglich der beiden ersten Punkte in Ihrem gefälligen Schreiben vom 29 habe mich telegraphisch schon ausgesprochen. Was den dritten, die Convertirung der Schatzscheine unter Erweiterung der Schuld um 2 bis 3 Millionen zur Deckung des Deficits betrifft, so konnte ich mich nicht mit telegraphischer Kürze fassen. Ich schicke voraus, daß ich in dem Augenblicke wo ich den Geschäften fern stehe, Sie aber eine schwierige Erbschaft, cum beneficiis natürlich, angetreten haben, und in wenigen Wochen eine seit 2 Jahren verschleppte Krankheit heilen, oder doch den Patienten bis zum 1 Januar marschfähig machen sollen, daß ich unter solchen Umständen natürlich nicht den Anspruch auf ein von hieraus zu übendes veto gegen irgend ein[e] der von Ihnen angeregten Maßregeln erheben kann ... Ich halte es für unrichtig, daß ein Deficit, welches aus einem dauernden, durch nachhaltige Einnahmeausfälle u. Ausgabensteigerung bedingten Mißverhältniße zwischen laufenden Einnahmen u. Ausgaben, sich als Nothwendigkeit ergiebt, durch Capitalbestände des Staates oder gar durch neue Schulden gedeckt werde, weil man Hoffnungen auf Steigerung der Einnahmen sezt, die durch keinerlei Bürgschaft zur Sicherheit gemacht sind. Meiner Überzeugung nach ist es die Pflicht jedes guten Haushalters, in solchem Falle ungesäumt für Vermehrung der Einnahmen zu sorgen, die Nothwendigkeit davon überall öffentlich in den Vordergrund zu stellen, u. ... eine vom Capital zehrende Wirthschaft zuzulassen; wenigstens nicht ohne Versuch soliderer Abhülfe, u. nicht ohne Protest gegen Landtagsbeschlüsse welche den Staat zu unsolider Wirthschaft nöthigen. Es ist gewiß nicht von Bedeutung, ob wir 2 Million[en] Vermögen oder Schulden mehr haben; aber von Bedeutung ist das Einreißen der kindischen Art mit welcher nachher im Landtage der nöthige Geldbedarf versagt u. die Regirung für dessen Beschaffung u. Verwendung dennoch verantwortlich gemacht wird. Die Abgeordneten u. die Wähler werden auf diese Weise niemals ihrer eigenen Verantwortlichkeit für das Staatswohl sich bewußt, u. der Wähler gewöhnt sich jedem Schwätzer zu glauben der auf die Regirung schimpft, Geld von ihr verlangt, aber jede Steuer abzulehnen verspricht. Diese Krankheit ist eine sehr ernste u. liegt tief in der Unselbständigkeit eines Volkes, welches seit Jahrhunderten gewöhnt ist, die Regirung allein für alles sorgen zu lassen. Wir werden ohne ernste Krisen zur Heilung dieser Verkehrtheit nicht gelangen, namentlich so lange wir mit Abgeordneten zu thun haben, deren letztes Argument in der Frage wurzelt, ob sie wiedergewählt werden ...". Es folgen 4 weitere Seiten solcher Erörterungen, und der Brief gleicht einer finanz- und wirtschaftspolitischen Grundsatz-Rede Bismarcks. - 1 Faltenriss; sonst gut erhalten.
- 2 eigh. Schriftstücke m. U. "v Bismarck". Zus. 2 S. auf 2 Bl. Quer-gr. 8vo. Berlin 14.XII.1874 und 12.III.1886.
Zwei eigenhändige und signierte Zahlungsanweisungen an seinen Bankier Simon Bleichröder. 1874: "Herrn S. Bleichröder ersuche ich an den Oberförster Hintz in Aumühle bei Friedrichsruh 'Eintausend Thaler' für meine Rechnung zahlen zu wollen ...". - 1886: "Viertausend vierhundert und zweiundfünfzig Mark und 41 [Pfennig] ersuche ich Herrn S. Bleichröder an mich zu zahlen und bei der Jubiläumstiftung als Alters- und Armenpflege für Varzin und Reinfeld in Ausgabe zu stellen ...". - Beigegeben ein handschr. Schuldschein des Königl. Domänenrates v. Bismarck in Wittenberg, der vom Reichskanzler Bismarck ein Darlehen von 12.000 Mark in bar erhalten hat. 1/2 S. Doppelblatt mit rotem Lacksiegel des Schuldners. Wittenberg 19.XI.1877. - Faltenrisse.
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Begründer eines geeinten Deutschen Reiches (1815-1898). 4 Briefe m. U. "v Bismarck". Zus. 41/4 S. je zweifach gefaltet. Quer-folio. Mit 3 Umschlägen. Friedrichsruh und Varzin 1891-1894.
– Vorhanden ist ein Kondolenzschreiben an "Frau Regierungs Räthin Wilke", die Gattin eines Freundes, beginnend mit den Worten "Gnädige Frau, Mit der herzlichsten Anteilnahme haben meine Frau und ich die Kunde von dem Geschick erhalten, welches sie betroffen hat...". Datiert auf den 6. September 1894, stammt der Brief aus Bismarcks Schloss Varzin. Nur zwei Monate später sollte auch seine Frau versterben. Die übrigen drei Briefe richten sich an Ihren Gatten und sind höfliche Dankesbekundungen, eines für erhaltene Neujahrsgrüße, in einem weiteren bringt Bismarck seine Dankbarkeit für die unterstützende Hilfe während einer Reise nach Haag mit einem Zwischenstopp in Hamburg zum Ausdruck, ferner handelt es sich um eine Einladung zu einem Dankesessen. Sie datieren auf den 9. Juli 1891; 3. Januar 1893; 13. Mai 1894. - Papierbedingt gebräunt.
Preußische Offiziere "hungern u. darben" in Frankfurt
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Schöpfer eines vereinten Deutschen Reiches (1815-1898). Eigh. Brief m. U. "v Bismarck". 4 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Frankfurt a. M. 30.V.1851.
An einen "verehrtesten Freund", wohl im Kriegsministerium in Berlin. Sehr umfangreicher und interessanter Brief des 36jährigen angehenden Diplomaten, der am 5. Mai in Frankfurt als Begleiter Theodor von Rochows eingetroffen war, des preußischen Gesandten beim Bundesrat. Bismarck beschwert sich zunächst über die nicht akzeptable Sparsamkeit bei der Besoldung der preußischen Garnison in Frankfurt. "... Es ist meiner Fassungsgabe nach unmöglich für unsere Offiziere hier, daß sie mit dem was sie haben, auskommen können; ich brauche für alle Lebensbedürfnisse, Tisch, Wohnung, Wäsche etc., bis in die kleinsten Details, mindestens 50 % mehr als in Berlin, so sehr ich mich auch einschränke, u. das Offiziers-Corps eines Linieninfanterie-Regiments besteht nicht aus Capitalisten. Ich schicke Ihnen beifolgend Auszüge von dem, was die Offiziere der Bayern u. Oestreicher hier an Lokalzulage erhalten, u. dabei sind deren Lieutenants, mit Ausnahme derer, die eigenes Vermögen haben, doch dem Unteroffizierstande sehr viel näher; unser Feldwebel ist ein Mann von Eleganz u. Bildung neben vielen seiner süddeutschen Lieutenants, u. unsre Offiziere müssen hungern u. darben vor den Augen seiner. Der Oestreichische Commandant Schmerling kam selbst deshalb gestern zu mir, u sagte mir, es sei seiner Ueberzeugung nach unmöglich, daß unsre Offiziere ohne Schulden zu machen hier substistiren könnten, u. er empfähle dringend, daß wir Schritte thun möchten, dem vorzubeugen. Der Oberst Kessell hat schon bald nach unsrer Herkunft Rochow ein Promemoria über diesen u. andre Uebelstände eingereicht; ich weiß nicht an wen Rochow es abgegeben hat, aber ich bitte Sie dringend, nehmen Sie Sich unsrer Cameraden bei Stockhausen [August von Stockhausen, preuß. Kriegsminister], bei Gerlach [Leopold von Gerlach, Generaladjutant Friedrich Wilhelms IV.], bei Ihrem Vetter an; die Leute essen Commisbrot Morgens u. Abends, lassen sich nirgends sehn, wenn sie nicht Schulden machen u. tragen den Hunger mit der Würde eines Hidalgo ... Hier ist ein Griff im Beutel nöthig, das muß ich 'pflichtmäßig' behaupten ...".
Dann kommt Bismarck auf seine augenblickliche Beschäftigung als Mitarbeiter v. Rochows zu sprechen: "... Heut u. in diesem Augenblick ist Bundestagssitzung; sie dauert lange, vielleicht halten sie Reden über die Geschäftsübertragung von der Central-Commission. Wenn die Geschäfte sich nicht noch anders gestalten, so bin ich hier übrigens einigermaßen das fünfte Rad. Was nicht fertig aus Berlin kommt, das weiß Thun [der Bismarck verhasste österr. Gesandte Friedrich von Thun und Hohenstein] so einzurichten, daß er es rasch u. gelegentlich mit Rochow, u. ohne daß der Zeit hat, mit Gruner [Justus von Gruner, Unterstaatssekretär im Auswärt. Amt] oder mir zu communiciren, abmacht, u. meine Thätigkeit beschränkt sich vorzugsweise auf Nachdenken über abgemachte Sachen, die bis jetzt allerdings nur diejenige Wichtigkeit zu haben scheinen, welche unbeschäftigte Streitsucht u. Regensburger Haarspalterei ihnen beilegt ... Von hier kann ich Ihnen nichts melden, was Sie nicht 24 Stunden vor mir gewußt hätten, denn was man hier überhaupt erfährt, das kommt von Berlin. Meinen ersten kleinen Brief, vor etwa 14 Tagen haben Sie doch erhalten? Unsre Briefe gehn alle per Paket an das Hofpostamt; ich bin noch immer nicht dahinter gekommen, ob ich dabei Post-Unterschleif treibe oder nicht. ... Die Offiziere vertragen sich hier gut, nur vor einigen Tagen wurde ein Oestreichischer Dragoneroffiz. gegen 3 von unsern grob, aus Cavallerie-Hochmuth wie es scheint. Die 3 forderten ihn u. er hat sich dann entschuldigt u. so ist die Sache beigelegt ...". - Einige Wochen später, am 15. Juli, löste Bismarck den nach Petersburg versetzten v. Rochow als preußischer Gesandter beim Bundestag ab und konnte nun seinem Bestreben, den österreichischen Einfluß beim Bundestag zurückzudrängen, in vollem Maße nachgehen. - Bisher nicht bekannte, wertvolle Ergänzung zu den veröffentlichten Frankfurter Briefen Bismarcks an Manteuffel und Gerlach. - Einrisse, teils unauffällig unterlegt.
Los 2476Bismarck, Otto Fürst von
Signiertes Schriftstück 1864 + Beilagen
Auktion 121
Zuschlag
700€ (US$ 778)
Preußen im "Verfassungskonflikt"
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Schöpfer eines vereinten Deutschen Reiches (1815-1898). Eigh. Signatur "v Bismarck" (als Ministerpräsident), zusammen mit den Unterschriften von 5 Kabinettsministern, unter einer aktenmäßigen Abschrift eines Briefes an König Wilhelm I. von Preußen und einer Verfügung des Königs an die Ober-Rechnungs-Kammer in Potsdam. 6 S., halbspaltig beschrieben. Folio. Berlin 30.VIII.1864.
Im Rahmen des "Verfassungskonflikts" anläßlich der vom Abgeordnetenhaus verweigerten Finanzierung der Heeresreform ausführlich über die Folgen des Fehlens eines "gesetzlich festgestellten Staatshaushalts-Etats" des preußischen Staates für das Jahr 1862, wodurch auch der Haushalt für 1863 einer gesetzlichen Grundlage entbehre. Der König wird ersucht, einen (hier nicht beiliegenden) Entwurf des Etats für 1863 der Oberrechnungskammer als maßgebliche Grundlage anzuordnen. Der König kommt dem Ersuchen nach und schreibt an die Rechnungskammer: "Da der Staatshaushalt für das Jahr 1863 ohne einen gesetzlich festgestellten Etat hat geführt werden müssen, so bestimme Ich, daß die hier beigefügte Übersicht der Staats-Einnahmen und Ausgaben des genannten Jahres, welche abschließt in Einnahmen mit 158.484.951 [Talern] 9 [Groschen] 10 [Pfennigen] und in Ausgaben mit 154.227.145 [Talern] 19 [Groschen] 1 [Pfennig], nämlich mit 141.391.847 [Talern] 4 [Groschen] 9 [Pfennigen] an fortdauernden und mit 12.835.298 [Talern] 14 [Groschen] 4 [Pfennigen] an einmaligen und außerordentlichen Ausgaben als Grundlage für die Rechnungslegung dienen soll ...". Diese Abschrift wurde den Kabinettsministern zur Kenntnisnahme vorgelegt, und so haben auf dem hier vorliegenden Schreiben außer dem Ministerpräsidenten Otto von Bismarck unterzeichnet: Carl von Bodelschwingh (Finanzminister), Albrecht von Roon (Generalfeldmarschall und Kriegsminister), Heinrich von Mühler (Kultusminister), Werner von Selchow (Staats- und Landwirtschaftsminister) und Friedrich Graf zu Eulenburg (Innenminister). - Beiliegend ein ähnliches Schreiben, betreffend den Staatshaushalt 1862, gleichfalls eigenhändig unterzeichnet von Bodelschwingh, Eulenburg, Mühler, Selchow, Roon und (anstelle von Bismarck) Heinrich Friedrich Graf von Itzenplitz als Interims-Vorsitzender des Staatsministeriums. - Ferner 3 weitere Aktenstücke, den Etat betreffend. - Interessante, auf den Pfennig genaue Information über den preußischen Staatshaushalt kurz nach dem Regierungsantritt Wilhelms I. Die Finanzierung der Heeresreform des Königs und somit der Staatshaushalt 1862 war vom preußischen Abgeordnetenhaus nicht bewilligt worden, so dass ein schwerer Verfassungskonflikt entstand und nur durch Bismarcks Eingreifen, der sich bereit erklärte, auch ohne genehmigten Haushalt zu regieren, schließlich beigelegt werden konnte, so dass erst im Jahre 1866 die Etats ab 1862 nachträglich bewilligt wurden.
Los 2585Bismarck, Otto Fürst von
Bismarcks Schreibfeder (Gänsekiel)
Auktion 119
Zuschlag
2.800€ (US$ 3,111)
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Schöpfer eines vereinten Deutschen Reiches (1815-1898). Seine Schreibfeder. Etwas gerupft wirkender zugespitzter Gänsekiel mit Tintenspur an der Spitze. Länge 41 cm. Montiert über einer Urkunde der "Fürstl. von Bismarck'schen Fideikommißherrschaft Schwarzenbek" (gedruckter Kopf) mit handschriftlichem Text und (etwas beschädigtem) Siegel. Gerahmt unter Glas und Passepartout. Gesamtgröße 41,5 x 35,5 cm. Friedrichsruh 13.III.1928.
"Hierdurch wid bezeugt, daß die anliegende Gänsekielfeder von Seiner Durchlaucht dem Fürsten Otto v. Bismarck, dem ersten Kanzler des Deutschen Reiches, persönlich gebraucht worden ist. L. Doerbandt. - Friedrichsruh bei Hamburg d. 13ten März 1928". - Ludwig Doerbandt war Bismarcks Privatsekretär. - Ungewöhnliche Reliquie, ein Beispiel für die ungebrochene Bismarck-Verehrung auch noch in der Republik, 30 Jahre nach dem Tod des überzeugten Monarchisten.
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Begründer eines geeinten Deutschen Reiches (1815-1898). Eigh. Brief m. U. "OFst v Bismarck" und gekröntem Monogramm. 13/4 S. 8vo. Berlin 13.V.1881.
An einen Herrn. "... erwidere ich auf Ihre gefälligen Schreiben vom 25. v. M. und 8. d. M. ergebenst, daß ich gern bereit bin, Sie zu empfangen, obschon ich kaum glaube, Ihnen in der beregten Angelegenheit von Nutzen sein zu können. - Ich bin von 11 bis 2 ziemlich regelmäßig zu Hause, wenn ich nicht im Reichstage bin. Ich stelle Ihnen die Wahl des Orts anheim ...". - Mit Adresse "Wilhelmstr. 77". - Ein Faltenriss unauffällig unterlegt. - Dabei: Derselbe. Brief m. U. "v. Bismarck". 1 S. Doppelblatt. 4to. Friedrichsruh 24.v.1896. - An (den nicht genannten) General von Spitz mit Dank für eine Zuschrift. "... Ich werde den beigefügten Geschäftsbericht des Kriegerbundes mit Interesse durchsehen, und freue mich, daß Euere Excellenz den Geist pflegen, der unser Heer zu großen Erfolgen geführt hat." - Mit kleinem Empfangsvermerk des Adressaten.
Los 2612Bismarck, Otto Fürst von
2 Briefe an Hermann von Schulze-Gaevernitz
Auktion 117
Zuschlag
400€ (US$ 444)
- 2 Briefe m. U. "v Bismarck". Zus. 1 S. Gr. 4to. Berlin 13.VIII.1867 bzw. 30.V.1874.
An den Jura-Professor Hermann Schulze (später: von Schulze-Gaevernitz, 1824-1888) in Breslau, einen der bedeutendsten Staatsrechtler des 19. Jahrhunderts, der ihm 1867 seine "Einleitung in das deutsche Staatsrecht" und 1874 die Fortsetzung seines "Preußischen Staatsrechts" übersandt hatte. Bismarck bedankt sich 1867 im Stil eines regierenden Fürsten: "... Indem ich mich der Hoffnung hingebe, daß die vorliegende Publikation wesentlich dazu beitragen wird, die Erkenntniß von der nationalen Bedeutung und Aufgabe des Norddeutschen Bundes zu fördern und zu verbreiten, sage ich Ihnen zugleich meinen verbindlichen und aufrichtigen Dank für die freundlichen Gesinnungen, welchen Sie in Ihrer gefälligen Zuschrift Ausdruck gegeben haben." - Dabei: Hermann von Schulze-Gaevernitz. Eigh. Konzept eines Briefes an Bismarck, überschrieben "An den Fürsten Bismarck. d. 23. Aug. 1866 cf. Tagebuch Bd I". 51/2 S. Gr. 8vo. - Macht Bismarck - nach dem Krieg gegen Österreich und Sachsen - ausführlich auf einen "wichtigen Punkt" in der dynastischen Situation Sachsens im Verhältnis zu anderen deutschen Fürstenhäusern aufmerksam, der bei den "Friedensverhandlungen mit und über Sachsen" beachtet werden sollte. - Die Briefe Bismarcks am Rand mit leichten Läsuren und einem Tintenfleck.
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Begründer eines geeinigten Deutschen Reiches (1815-1898). Eigh. Brief m. U. "v Bismarck". 1 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Berlin 5.II.1863.
Eigenhändig an einen Hofmarschall oder eine andere Hofcharge. "Ew. Hochwohlgeboren würde ich sehr dankbar sein wenn Sie die Güte hätten die Befehle Sr. Königlichen des Großherzogs darüber zu erbitten, ob seine Königliche Hoheit die Gnade haben wollen mir eine Audienz zu gewähren ...". - Geschrieben noch vor dem dt.-österr., dem dt.-franz. Krieg und der Reichsgründung - danach brauchten Bismarcks Gesuche um Audienz weniger devot abgefasst zu sein.
Moritz Buschs Entlassung
- Brief m. U. "v. Bismarck". 11/2 S. Doppelblatt. Folio. Berlin 26.III.1873.
An den Schriftsteller und Publizisten Moritz Busch (1821-1899), der von 1870 bis 1873 einer der wichtigsten Presseagenten Bismarcks war und ihm während des Deutsch-französischen Krieges ständig zur Seite stand. Interessanter, wenn auch kühler Abschiedsbrief an Busch, der um seine Entlassung gebeten hatte. "Unter den in dem gefälligen Schreiben ... dargelegten Verhältnissen erkläre ich mich damit einverstanden, daß Euere Wohlgeboren mit Ablauf dieses Monats Ihre seitherige Thätigkeit im Auswärtigen Amte aufgeben. Der in dem Erlasse vom 15. März 1870 ertheilten Zusage entsprechend, will ich Ihnen, in der Voraussetzung, daß Sie auch fernerhin Ihre literarische Wirksamkeit der Unterstützung der diesseitigen Politik widmen, eine jährliche Rente von Zwölfhundert Thalern gewähren, und habe die Legations-Kasse angewiesen, Ihnen dieselbe, unter Wegfall der seither bezogenen Remuneration von 2000 rh, in vierteljährlichen Raten praenumerando zu zahlen. - Der anderweite, in Ihrer Eingabe enthaltene Antrag hat durch die inzwischen stattgehabte mündliche Besprechung seine Erledigung gefunden. Es erübrigt mir hiernach nur noch, Euerer Wohlgeboren für die mir unter schwierigen Verhältnissen gewährte Unterstützung meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen." - Beiliegend Bismarcks gedruckte Visitenkarte und eine Postkarte mit Bismarcks Bildnis, die im August 1898 anläßlich seines Todes erschienen war.
Bismarck im Kulturkampf
Bismarck, Otto Fürst von, preuß. Politiker, Reichskanzler, Begründer des vereinigten Deutschen Kaiserreiches (1815-1898). Eigh. Brief m. U. "v Bismarck". In engl. Sprache. 2 S. Gr. 4to. Berlin 24.II.1874.
An einen Lord in Großbritannien, der ihm einen Brief von Earl John Russell (1792-1878, zweimaliger brit. Premierminister) übersandt hatte, worin dieser seine volle Zustimmung zu Bismarcks Anti-Rom-Politik signalisierte. "... I return with many thanks the letter of Earl Russel [!], bearing the memorable date of the 27. of January, and need hardly say, how much I am gratified by the active interest the Nestor of European statesmen is taking in our defensive warfare against the priesthood of Rome. I quite agree with the idea which seems to underlie his letter: that in clerical government there is always a seed of international conflicts, and that a great deal left of that seed will be thrown out, if England and Germany neagreed to stand up for religious liberty ...". Er möge Earl Russell berichten, "that time never has impaired with me the impression of our personal acquaintance made in 1862 on his Lordships country-seat in Richmond ...". - Earl Russell residierte in Pembroke Lodge, Richmond Park, Surrey.
"meinen Plauenschen Mitbürgern"
- Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Begründer des deutschen Kaiserreiches (1815-1898). Brief m. U. "v Bismarck". 1 S. Mit Umschlag. Gr. 4to. Friedrichsruh 7.V.1896.
An den Lehrer und Heimatforscher Dr. Max Ludwig Zschommler in Plauen (Vogtland). Der langjährige Mitarbeiter des "Vogtländischen Anzeigers" und begeisterte Anhänger Bismarcks hatte mit viel Überzeugungskraft erreicht, daß auf dem Albert-Platz in Plauen ein bronzenes Bismarck-Denkmal errichtet wurde. Von dem Standbild, das am 1. April 1896 enthüllt worden war, hatte er am 3. Mai Fotos an den Alt-Reichskanzler geschickt. Dieser bedankt sich umgehend "für die Uebersendung der Ihrem gefälligen Schreiben vom 3. d. Mts. beigefügten hübschen Photographien und bitte Sie, meinen Plauenschen Mitbürgern für die hohe Ehre, die Sie mir durch Errichtung des Denkmals erwiesen haben, den herzlichen Audruck meines Dankes auszusprechen." - Beiliegend ein mit Lacksiegel versehenes Faksimile von Bismarcks Dankschreiben für die unzähligen Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstag.
Los 2340Bismarck, Otto Fürst von
Brief 1886 an Kaiser Wilhelm I.
Auktion 108
Zuschlag
600€ (US$ 667)
Zwei bayerische Equipagen für Bismarck
Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Begründer des einigen deutschen Kaiserreiches (1815-1898). Brief m. U. "v. Bismarck". 2 S. Folio. Bad Kissingen 8.VII.1886.
An Kaiser Wilhelm I., dem er meldet: "Seine Königliche Hoheit der Prinz Regent von Bayern hat die Gnade gehabt, mir für die Zeit meines hiesigen Aufenthalts zwei Equipagen zur Verfügung zu stellen. Nachdem ich Seiner Königlichen Hoheit für diese huldreiche Anordnung gedankt hatte, ist mir ein Handschreiben zugegangen, welches ich hierneben in Abschrift unterthänigst beizufügen mir erlaube, da dasselbe für Euere Majestät als ein Beweis der wohlwollenden Gesinnung Seiner Königlichen Hoheit vielleicht von Interesse sein wird ...". - Die erwähnte Abschrift liegt hier nicht bei. - Leicht fleckig; Knitterspuren am oberen Rand.
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