Artist Index: Friedrich Wilhelm I., König von Preußen


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Los 2096Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief an seinen Sohn, Kronprinz Friedrich

Auktion 125

Nachverkaufspreis
2.400€(US$ 2,500)

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"auch schöne Recruten"
Friedrich Wilhelm I., König von Preussen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Brief m. U. "Fr Wilh" (Paraphe) und eigenhändiger Nachschrift. 1 S. 4to. Berlin 24.II.1736.
An seinen Sohn, den Kronprinzen Friedrich, später König Friedrich II., den er im Vorjahr zum Generalmajor befördert hatte. Nach der Versöhnung in ungewohnt freundlichem, ja liebevollem Ton. "Mein lieber Sohn. Ich habe Euer Schreiben ... erhalten, und ist mir daraus erfreulich zu vernehmen gewesen, daß Ihr bei Eurer Ankunft das Regiment und alles dabey wohl und in gutem Stande gefunden, auch schöne Recruten erhalten habet. Es wird mir nichts liebers seyn alß wenn alles nach Eurem Wunsch gehet, und bin ich mit beständiger Liebe Mein lieber Sohn Euer Sehr wohl affectionirter und getreuer Vater". Eigenhändig fügt er hinzu: "wegen die Leutte habe alles besorget / ich überschike auch die Predicht". - Leicht gebräunt.

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Los 2097Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Begleitschreiben zu einem "Ökonomie-Reglement"

Auktion 125

Zuschlag
200€ (US$ 208)

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Friedrich Wilhelm I., König von Preußen (1688-1740). Begleitschreiben zu einem "Ökonomie-Reglement" m. U. "Fr Wilh" und Siegelrest. 1/2 S. Folio. Potsdam 2.IV.1736.
"Seine Königliche Mayestät in Preußen ... approbiren und confirmiren vorstehendes Oekonomie-Reglement vor das Dönhoffsche Regiment hierdurch in Gnaden, und befehlen zugleich den Chef und Commandeur gedachten Regiments alles Ernstes, sich nach solchen in allen und jeden Puncten, auf das allergenaueste und eigentlichste zu achten, und in keinen Stück davon abzugehen ...". - Dekorativ unter Passepartout montiert.

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Los 2579Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Teils eigenh. Brief an seinen Sohn Friedrich

Auktion 124

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,125)

Details

Friedrich Wilhelm I., König von Preußen (1688-1740). Brief m. U. "Fr Wilh" und sechszeiliger eigh. Nachschrift. 1 S. 4to. Potsdam 11.III.1736.
An seinen Sohn Friedrich, den Kronprinzen und späteren König Friedrich den Großen, jetzt im Rang eines Generalmajors. "Mein lieber Sohn. Ich habe Euer Schreiben vom 8ten dieses wohl erhalten und ist Mir lieb darauß zu ersehen, daß Euch das gegen Euch bezeugte Vertrauen angenehm gewesen. Ihr könnet darauß Meine zu Euch und Euer Bestes tragende treue Neigung erkennen, und von mir versichert seyn daß ich diese sentiments biß ins grab behalten werde ...". Mit einem Postscriptum: "Hiebey kommen 23 Stück Subscribenda". - In der (wie immer) schwer leserlichen eigenhändigen Nachschrift teilt der König kurze Nachrichten mit: Andreas Joachim von Kleist habe das "Finkische" Infanterieregiment, und Georg Friedrich Heinrich von Borcke bekomme eine vakante Stelle in einem Stift. - Historisch bedeutsamer Brief: Der durchweg sehr freundliche Tonfall des als Choleriker berüchtigten Königs gegenüber seinem Sohn, den er noch vor wenigen Jahren hinrichten lassen wollte, zeigt hier, wie erfolgreich inzwischen Friedrich in seinem Bestreben war, wieder ein versöhnliches Vertrauensverhältnis zu seinem Vater herzustellen. - Geringe Bräunung an den Rändern.

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Los 2577Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief an die Halberstädter Regierung

Auktion 124

Zuschlag
320€ (US$ 333)

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Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Brief m. U. "Fr Wilhelm". 1 S. Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel. Folio. Berlin 22.XI.1713.
An die Halberstädtische Regierung und Lehnskanzlei, der er Schreiben des Fürsten zu Anhalt-Bernburg und des Quedlinburger Domkapitels übersendet und dazu u. a. bemerkt: "... Nachdem Wir nöthig finden, sowohl des Fürsten zu Anhalt Bernburg Ld. als auch das Capitul zu Quedlinburg um dero Muth Scheine über die Uns cedirte Hoymische Lehne zu requiriren und dieselbe gebührend zu verfolgen; Als befehlen Wir euch hiermit in gnaden, die deshalb hier beygehende Schreiben originaliter an beyden Orten insinuiren zu laßen und ferner die Nothdurfft, wie es Unser Interesse erfordert, dabey warzunehmen, insonderheit man etwa von dem gedachten Capitul einige Difficulität dabey gemachet werden solte, auch ein recepisse dagegen ertheilen zu laßen ..." (etc). - Gegengezeichnet vom Staatsminister Ernst Bogislav von Kameke (1674-1726). - Gebräunt; zwei Einrisse unauffällig unterlegt; das Siegel fleckig.

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Los 2387Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Verfügung 1740

Auktion 123

Zuschlag
180€ (US$ 188)

Details

- Brief m. U. "Fr Wilh" (Paraphe). 1 S. Folio. Potsdam 28.IV.1740.
An die Kurmärkische Kriegs- und Domänenkammer. Ungefähr einen Monat vor seinem Tod kümmert sich der König unermüdlich um alle Gebiete seiner Regierung, darunter auch die Instandhaltung der Gebäude der Schloßanlage in Charlottenburg. Er befiehlt der Kammer, "dem Gärtner Saltzmann zu Charlottenburg nach deßen abschrifftlich hierbey gefügten allerunterthänigsten Gesuch zu Anfertigung eines Schauers, daferne solches höchst nothwendig, und die Orangerie in denen Cammern nicht erhalten werden könte, 1 Schock Kienen Bau-Holtz, und 8 Schock Kienen Bretter aus dem Berlinschen Holtz-Magazin zu verabfolgen, und nach Charlottenburg lieffern zu laßen, zugleich aber auch dahin zu sehen, daß dieses Holtz und Bretter, wenn das Schauer dieses Jahr gebraucht ist, hernach nicht verschleppet, sondern entweder das Schauer conserviret, oder das Holtz und Bretter anderwerts wieder nützl. angewandt werden möge ...". - Mit diversen Vermerken verschiedener Beamter.

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Los 2399Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief 1730 an den Bischof von Bamberg

Auktion 122

Zuschlag
480€ (US$ 500)

Details

Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Brief m. U. "Fr Wilhelm" (Paraphe). 11/2 S. Doppelblatt mit Adresse und schwarzem Lacksiegel. Folio. Berlin 3.I.1730.
An Friedrich Carl, Reichsgrafen von Schönborn-Buchheim, Fürstbischof von Bamberg und Würzburg sowie Reichshof-Vizekanzler, in Wien. Erwidert dankend Glückwünsche zum Jahreswechsel. Die Aufzählung der Titel und Würden des Königs nimmt zwei Drittel der ersten Seite ein. Gegengezeichnet von dem Generalleutnant, Staats- und Kabinettsminister Adrian Bernhard Graf von Borcke (1668-1741) und dem Etatsminister, Diplomaten und Kammerherrn Friedrich Ernst Freiherrn zu Inn- und Knyphausen (hier: "Cnyphausen", 1678-1731). - Der untere Rand außerhalb des Textes mit mäßiger Feuchtigkeitsspur und mit kleinen Einrissen.

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Los 2496Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Pergament-Urkunde Minden 1718

Auktion 121

Zuschlag
150€ (US$ 156)

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- Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Urkunde in seinem Namen, unterzeichnet vom preußischen Statthalter v. d. Osten. Deutsche Handschrift auf Pergament. 1 S. Mit angehängtem Lacksiegel in gedrechselter Holzkapsel (Durchmesser ca. 8 cm). Quer-folio. Minden 15.XII.1718.
Lehensbrief für Levin Christoph von Bothmer. Erneuerung der Belehnung mit denselben Immobilien und Rechten wie 1695 Thedel Johann von Bothmer: "... mit dem Korn- und schmalen Zehendten zu Eckeloh bey der Hudemühlen, dem Korn- und schmalen Zehenten zu Grethem, beyde im Fürstenthumb Lüneburg Zellischen Theils Amts Ahlden belegen, mit aller zu behörung und gerechtigkeit, fort mit dem halben Zehendten zu Stokheimb an der Leine, mit allen zu behörungen und abnutzungen ...". - Mehrfach gefaltet; die Siegelkapsel ohne Deckel; sonst einschließlich des Siegels gut erhaltene Pergament-Urkunde.

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Los 2455Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief 1739 an General v. d. Marwitz

Auktion 120

Zuschlag
280€ (US$ 292)

Details

Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Brief m. U. "Fr Wilhelm". 1/2 S. Doppelblatt. 4to. Potsdam 4.IV.1739.
An den Generalleutnat Heinrich Carl von der Marwitz (1680-1744), Mitglied des kgl. "Tabakskollegiums" und Ritter des Schwarzen Adlerordens. "... Ich habe Euer Schreiben vom 2ten dieses, nebst der Monathlichen Liste Eures Regiments erhalten. Daß der Lieutenant v. Marwitz gefährlich krank lieget thut Mir leydt, dagegen vernehme Ich gerne, daß der Grenadier-Capit. Bieband von seiner Krankheit herstellet ist ...". - Als Enkel des Feldmarschalls Georg von Derfflinger residierte Marwitz auf dem von Derfflinger erworbenen Rittergut Gusow.

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Los 2132Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief an den Bischof von Bamberg + Beigabe

Auktion 118

Zuschlag
950€ (US$ 990)

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Anwerbung eines "schönen großen Kerls"
- Brief m. U. "Fr Wilhelm". 13/4 S. Folio. Berlin 17.VIII.1737.
Nach halbseitiger Aufführung seiner Titel wendet sich der König in ungewohnter Liebenswürdigkeit an den Bischof von Bamberg (Friedrich Carl Graf von Schönborn) und weist darauf hin, dass er seinen Offizieren strengen Befehl gegeben habe, sich im Fall eines Konflikts mit Bamberg jeglicher Exzesse zu enthalten und nicht den geringsten Anlaß zu Mißfallen des Bischofs zu geben. Schließlich rückt er damit heraus, man habe ihm berichtet, "daß ein schöner großer Kerl, Nahmens Potenhauer, sich in Ew. Lbdn landen befindet, welcher gegen ein gutes Hand-Geld und Capitulation wohl geneigt sey, sich in Unsere Dienste zu engagiren, wenn Ew. Lbdn solches permittiren wolten, und daß ihm das Hand-Geld und die Capitulation in dem Dorffe Efelder ausgezahlet und eingehändiget werde ...". Potenhauer besitze "die erforderliche Größe, um unter Unser Regiment enrangiret zu werden". Er, der König, würde eine Genehmigung durch den Bischof als einen besonderen Freundschaftsdienst ansehen und zu jeder Gefälligkeit als Gegendienst bereit sein. - Wie man sieht, waren auch für den fast fünfzigjährigen und kränkelnden Preußenkönig die "langen Kerls" noch immer das liebste Spielzeug. - Faltenrisse, teils unauffällig ausgebessert; die Ränder durch einen Kartonstreifen verstärkt. - Dabei: Derselbe. Brief m. U. "Fr Wilhelm". 11/2 S. Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel. Folio. Berlin 31.VIII.1734. - An das Berliner Kammergericht, mit dem Kurz-Regest: "Das Cammer Gericht soll dem Hauptmann von Klitzing von des Königs Regiment, auff das schleunigste und allenfalls vermittelst der würcklichen Execution, zur Bezahlung der Assignatum, welche der Fiscal Winckelmann an ihn ausgestellet, verhelffen, und übrigens der gantzen Sache auffs Kürtzeste ein rechtliches Ende machen." - Einige Randschäden.

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Los 2131Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief 1735

Auktion 118

Zuschlag
160€ (US$ 167)

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Schloß Charlottenburg
Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Brief m. U. "Fr Wilhelm". 1 S. Folio. Berlin 24.VIII.1735.
An die Kurmärkische Kriegs- und Domänenkammer. Teilt mit, "daß Wir den Rentmeister Albrecht ... befehliget haben, wegen des Holtzes, welches zu Heitzung derer Gemächer in dem Schloße zu Charlottenburg verbrauchet worden, an Schlager und Anfuhr-Lohn von Trinitatis 1734 bis 1735 FünfZehen rth 23 gr ... an Euch zu bezahlen. Ihr habt also diese Gelder gegen Quitung heben, sie gehörigen Ortes berechnen, und wieder auszahlen zu laßen ...". - Mit 3 Vermerken zuständiger Beamter. - Das Adressblatt abgeschnitten.

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Los 2693Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief 1720 an die Regierung in Magdeburg

Auktion 116

Zuschlag
220€ (US$ 229)

Details

Jüdische "Hoff- und Kriegs Factors"
Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Brief m. U. "F Wilh" (Paraphe). 2 S. Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel. Folio. Berlin 17.I.1720.
An die Magdeburgische Regierung, wegen einer Kredit-Aufnahme durch die Junker von Krosigk und von Steuben bei den Königl. Hof- und Kriegs-Faktoren, den Juden Gomperz. "... Aus dem copeylichen Beyschluß habt Ihr zu ersehen, was Unsere Hoff- und Kriegs Factors, die Juden Gompers, wegen Bezahlung der, Unserm Cammer Junker von Krosigk, wie auch dem von Steube, auf einen Wechßel vorgestreckten Zehen Tausend Tal. weshalb Sie auf die Kauffgelder des Guths Neubesen assignirt worden, allerunterthänigst vorstellen, und zu verordnen bitten. Wie Wir nun bemeldtem Cammer Junker von Krosigk gern geholffen, und die Sache unter denen sämtlichen Interessenten unverzüglich ausgemacht wissen wollen, damit die längst parat gelegene Kauffgelder, so bald es nur mit Unserer Sicherheit geschehen kan, ausgezahlet, und diejenigen, so daran mit Recht einigen Anspruch machen können, davon befriediget werden mögen; Also befehlen Wir Euch hiemit in Gnaden, ohne Zeitverklust dieserhalb ex officio eine Commission anzuordnen und selbige einigen unpartheyischen membris aus Euerm Mittel dahin aufzutragen, daß Sie allerseits Interessanten vor sich bescheiden, und ... die Sache in Güte beyzulegen ...". - Interessantes Beispiel für die unparteiische Haltung des Königs, der bei einem Finanzproblem zwischen jüdischen Finanziers und preußischen Junkern keiner Seite von vornherein irgendeine Schuld zuweist. - Etwas gebräunt; die vertikale Falte durchgetrennt; das Adressblatt mit Randschäden. - Beiliegend ein kleines Kupferstich-Porträt des Königs.

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Los 2231Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief 1740

Auktion 113

Zuschlag
600€ (US$ 625)

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Einer der letzten Briefe des Königs
Friedrich Wilhelm I., König von Preußen (1688-1740). Brief m. U. "Fr Wilhelm". 11/2 S. Folio. Berlin 21.V.1740.
Zehn Tage vor seinem Tod an seinen Bevollmächtigten Jakob Friedrich von Rohd in Köln am Rhein, der ihm berichtet hatte, dass das Jülichsche Con-Direktorium beschlossen habe, im Juni abermals einen "Creyß-Directorial-Convent" zu veranstalten, ohne den König darüber näher zu informieren. Dieser vermutet, daß man sich gegen seine jüngsten Maßnahmen wenden wolle und auch sonst Unannehmlichkeiten im Schilde führe. Trotzdem solle der Convent zugelassen werden, aber die Veranstalter sollten Rohd vorher die Tagesordnungspunkte nennen, und dieser solle sie dem König zukommen lassen. "... Nun vermuthen Wir zwar wohl, daß dieser Convent nicht allein darauff angesehen seyn werde, umb wegen der von Uns, ratione Unserer Westphäl. Lande praetendirter Creyß-Praestationen, in Uns zu dringen, sondern daß auch darunter noch einige andere Uns unangenehme, und Unserm Interesse praejudicirliche Geheime Absichten verborgen seyn dürfften. Es wäre Uns auch dannenher am liebsten gewesen, wann sothaner neue Convent gäntzlich hätte rückgängig gemacht, oder sonst mit guter Manier decliniret werden können. Weil aber besage Eures Berichts, Münster über diesen Punct mit Jülich schon d'accord ist, und es also vergebens seyn würde, wann Wir uns allein denenselben darunter entgegen setzen wolten, so habt Ihr Euch dagegen nicht zu moviren, sondern vielmehr dem Jülichschen Directorial-Rath zu temoigniren, daß Wir uns den vorgeschlagenen Convent gefallen ließen, und dazu concurriren wolten; Es würde aber zuforderst von nöthen seyn, daß Euch die Puncta, welche man eigentlich in Berathschlagung zu stellen, willens wäre, specifice und in extenso, und zwar bey guter Zeit, communiciret würden ... Sothane puncta deliberanda habt Ihr hiernechst an Uns gehst [d. h. gehorsamst] einzusenden, auch welchergestalt sich sonst Jülich und Münster über diese Materie gegen Euch herauslaßen werden, umbständlich zu berichten ...". - Gegengezeichnet vom Generalfeldmarschall, Staats- und Kabinettsminister Adrian Bernhard von Borcke (1668-1741), einem der engsten Vertrauten des Königs, und dem Staats-, Kriegs- und Kabinettsminister Heinrich Graf von Podewils (1696-1760), der für die preußische Außenpolitik zuständig war. - Interessanter politischer Brief, der den alten und kranken König mit einem sehr viel milderen Tonfall zeigt, als man ihn aus seinen frühen Regierungsjahren gewohnt ist. Die westfälischen Provinzen werden hier gleichsam mit Samthandschuhen angefaßt.

Friedrich Wilhelm I. siehe auch unter "Potsdam"

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Los 2277Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Sammlung von 5 signierten Urkunden

Auktion 113

Zuschlag
2.400€ (US$ 2,500)

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Die Frühzeit des Großen Waisenhauses in Potsdam
Potsdam. - Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Sammlung von 5 Urkunden und Verfügungen m. U. "Fr Wilhelm" (Paraphe) sowie 2 weiteren Urkunden, betreffend die Leitung des Großen Waisenhauses in Potsdam. 42 Bl., davon 75 S. beschrieben. Als Faszikel zusammengefasst in einem Umschlag des 19. Jhdts. Potsdam und Berlin 1728-1735.
"Acta enthaltend einige Bestallungen u. Instructionen aus der ersten Zeit des Waisenhauses welche vom Gründer desselben selbst vollzogen (als Merkwürdigkeiten aus den alten vernichteten Acten herausgenommen)" (Beschriftung des Umschlags, wohl um 1860). Das Faszikel enthält folgende Urkunden und Verfügungen: I. Bestallung des Capitaines Salomon Dreher als Vorsteher des Großen Waisenhauses sowie des bei der Heiliggeistkirche gelegenen Mädchen-Waisenhauses und des "über der [Teltowschen] Brücken gelegenen" Lazaretts. Mit genauen Instruktionen in 13 Kapiteln. 9 S. Mit Unterschrift und Lacksiegel des Königs. Potsdam 15.V.1728. - II. Bestallung und Instruktion des Emanuel August Brockhausen als Controlleur und General-Rechnungsführer am Großen Waisenhaus. Mit Dienstvorschriften in 16 Kapiteln, in denen auch das Verhältnis des Controlleurs zum Capitaine geregelt wird. 18 S. Mit Unterschrift des Königs. Potsdam 6.IX.1735. - III. Bestallung des Capitaines George Ernst von Gütterbock als Vorsteher des Großen Waisenhauses in der Nachfolge des wegen Krankheit ausgeschiedenen Salomon Dreher. Zugleich Bestallung des Emanuel August Brockhausen als Rechnungsführer. 3 S. Mit Unterschrift und Lacksiegel des Königs. Potsdam 16.III.1729. - IV. Schriftlicher Amtseid mit Unterschrift des Waisenhaus-Vorstehers George Ernst von Gütterbock. 2 S. Potsdam 19.III.1729. - V. Neue Instruktion für den Capitaine und alle Waisenhaus-Bediensteten, in 27 ausführlichen Paragraphen. 19 S. Mit Unterschrift und Lacksiegel des Königs. Berlin 6.IX.1735. - VI. Schriftlicher Amtseid mit Unterschrift des Speisemeisters im Mädchen-Waisenhaus, Gerhard Singstock. 2 S. Potsdam 19.III.1729. - VII. Bestallung und Instruktion des Speisemeisters im Mädchen-Waisenhaus, Gerhard Singstock. Mit Dienstvorschrift in 21 Paragraphen. 21 S. Mit Unterschrift des Königs. Potsdam 6.IX.1735.
Sehr interessante Dokumente, die relativ genaue Einblicke in die Sozialfürsorge unter dem Soldatenkönig gewähren, der sich bekanntlich als strenger, aber gerechter Vater seiner Untertanen betrachtete und sich nach Möglichkeit in jede ihm wichtig erscheinende Angelegenheit persönlich einmischte. So legt er z. B. den größten Wert auf Sauberkeit im Waisenhaus. In der Instruktion von 1735 heißt es in Paragraph 27: "Uberhaupt aber und letzlich hat der Capitaine seine vornehmste Sorge mit auf die Reinlichkeit zu haben, sowohl waß die sämtlichen Gebäude, als sonsten die Bedienten und Kinder betrifft, daß das gantze Hauß jederzeit rein gefeget, täglich einige mahl darinnen geräuchert, und Sand gestreuet, der Hoff und Gaßen gereiniget, und aller übler Geruch wegen derer Privete und Schlaff-Säale, wie auch die Krätze vertrieben werde, die Kinder allezeit sauber und gewaschen, in keiner zerlumpten Kleydung einhergehen; Allermaßen derselbe Macht und Gewalt haben soll, alles was zu des Hauses bestes gereichet, und demselben zuträglich ist, zu reguliren ...". Ähnlich heißt es in der Instruktion für den Speisemeister: "Auf die Reinlichkeit sowohl des Haußes als auch derer Waysen Mägdgens hatt der Speise Meister sorgfältigst zu sehen, daß die Kinder gehöriger maßen und nach Nothdurfft mit weißer Wäsche versehen, zum öffteren gekämmet, und von allem ungezieffer aufs fleissigste gereiniget werden. Dahero soll er auch die Betten gehörig umrühren, dieselben zu rechter zeit weiß überziehen und von allem ungezieffer und unreinigkeit säubern laßen ... Die Mundirungs Stücke derer Waysen Mägdgens soll der Speise Meister in guter Aufsicht haben, damit selbige von denen Kindern nicht muthwillig verdorben oder gar verlohren, und weder von ihnen selbst noch von andern weggebracht und verschleppt, sondern wofern etwas daran zerrißen, selbige sofort geflicket, und wieder zu recht gemachet werden. Dahero soll er alles Ernstes darauf halten, daß die Waysen Magdgens jederzeit sowohl in Leinenzeuge als auch mit denen Kleidern rein und propre einhergehen, und keine unsauberkeit an ihnen wahrgenommen werde". Ferner müsse darauf geachtet werden, daß die Mädchen "in ihren Sitten nichts unanständiges oder gar Liederliches von sich spühren laßen, wiedrigenfalls dieselben hart davor gestraffet werden sollen". Zur Verhütung solcher Unordnungen sollen die Mädchen beständig unter der Aufsicht der Spinn- oder einer anderen Frau stehen. Ferner über die Verpflegung und ärztliche Versorgung der Waisen. Auch die Arbeit (für Mädchen in der Spinnerei) wird erwähnt, und die Jungen dürfen an fremde Handwerksmeister gegeben werden, wenn diese sich gehörig ausgewiesen haben. Auffallend ist, dass sehr wenig von Bestrafung der Kinder die Rede ist; vielmehr werden die Aufseher mit großer Strenge zur Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht und zur guten Behandlung der Kinder angehalten. - Beiliegend eine im späten 19. Jahrhundert gefertigte Abschrift von zwei weiteren Dokumenten zum Waisenhaus vom Jahre 1737. - Bei 2 Schriftstücken ist (mit etwas Textverlust sowie Einschnitten in den anliegenden Blättern) wohl von einem Siegel-Sammler das Siegel herausgeschnitten worden; Heftung lose; der Umschlag wasserfleckig und lädiert. - Reichhaltige und wertvolle Quelle zur Frühgeschichte des noch heute in Potsdam als Bau- und Kulturdenkmal gepflegten Großen Waisenhauses.

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Los 2572 [*]Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Brief 1734

Auktion 112

Zuschlag
200€ (US$ 208)

Details

Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-1740). Brief m. U. "F Wilh" (Paraphe). 1/2 S. Doppelblatt. 4to. Berlin 14.IX.1734.

An einen seiner berüchtigten Werbe-Offiziere, Major von Zürcher. "... Ich habe die in Eurem Schreiben vom 26ten Jul. gemeldete 4760 f. welche Ihr aufs neue zur Werbung gebrauchet, an die Splitgerber und Daun zu vergüten allergnädigst befohlen und recommandire Euch bestens die Werbung ...". - Frisch erhalten.

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Los 2220Friedrich Wilhelm I., König von Preußen
Schriftstück 1725

Auktion 111

Zuschlag
150€ (US$ 156)

Details

Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der "Soldatenkönig" (1688-174). Schriftstück m. U. "Fr Wilh" und rotem Lacksiegel. 2/3 S. Folio. Wusterhausen 22.IX.1725.
Begleitschreiben zu einem neuen (hier nicht vorliegenden) "Mundirungs-Reglement", also einer neuen Uniform- und Bekleidungs-Verordnung für ein bestimmtes Regiment. Er habe ersteres "wohl erwogen, auch dasselbe in allen seinen Puncten und gantzem Begriff allergnädigst approbirt und bestätiget; Befehlen zu dem Ende dem Commandeur obbesagten Regiments hiermit in Gnaden, sich darnach zu achten, nach Vorschrift dieses Reglements alle Jahr gehörig zuverfahren ... auch dahin zu sehen, daß demselben in allen und jeden darin verordneten Stücken auf das genaueste nachgelebet, und dawieder im geringsten nicht gehandelt werde ...".

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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