Artist Index: Gervinus, Georg Gottfried


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Los 2013Gervinus, Georg Gottfried
Brief an Christian Friedrich von Stockmar. 1849

Auktion 125

Nachverkaufspreis
400€(US$ 417)

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Nach der gescheiterten Revolution
Gervinus, Georg Gottfried, Literaturwissenschaftler, liberaler Historiker und Politiker, einer der "Göttinger Sieben" (1805-1871). Eigh. Brief m. U. 2 S. Mit Adresse. 4to (28,5 x 22 cm). Heidelberg 21.XII.1849.
Ausführliches Schreiben des Historikers und Politikers an Christian Friedrich Frhr. von Stockmar (1787-1863), einflussreicher bedeutender Staatsmann, Arzt und enger vertrauter Berater und Freund der Königin Viktoria und des Prinzen Albert von Großbritannien. Gervinus bedauert, Stockmar bei seinem Aufenthalt in Frankfurt versäumt zu haben, "da ich Sie so gern einmal wieder über unsere Dinge gehört hätte. Nebenbei hätte ich Ihnen gerne ein Exemplar der 3 hier jetzt erschienenen Bändchen meines Shakespeare überbracht, eine Arbeit bei der ich Erholung fand, und mit deren Abschluss ich beschäftigt bin". Es folgte ein abschließender 4. Band. Falls Stockmar "für eine Lecture der Art Zeit und Lust habe", so wolle er ihm die Bände gerne zusenden. Zur politischen Situation kommentiert Gervinus: "Unseren deutschen Dingen traue ich nichts zu. Wir müssen durch das ganze Fegefeuer hindurch, ohne wird der faule Leichnam unseres Mittelstandes nicht lebendig und unsere Fürsten nicht eher klug, als bis sie nicht mehr Fürsten sind. Diese Überzeugung haftet in mir, gegen meine frühen Wünsche und Hoffnungen ... Ich hätte daher gewünscht, wir wären lieber gleich in dieses Purgatorium eingegangen, als dass wir eine neue Gelegenheit dazwischen treten lassen". Aus der gegebenen Situation "hätten ein paar tüchtige Leute etwas sehr imposantes und fruchtbares machen können". Doch jetzt "ist Blut gesäät" und bei der nächsten Gelegenheit werde wohl auch Blut fließen. Das Parlament müsse eigentlich "mit einer guten vaterländischen Bewegung" nach außen ablenken. "Aber die Behandlung dieser Sache zeigt mir die elendste Zukunft im Spiegel". Weiter beklagt er das Joch in das man sich wieder begeben soll, da doch endlich "die zwei großen Mächte einander die Zähne zeigen. Die Unmöglichkeit, die Österreich zu gehen, scheint mir nun so durch alle Kategorien hindurch bewiesen, dass ich auch nicht das größte Opfer gescheut haben möchte, die Trennung und Scheidung positiv auszusprechen". Abschließend bittet er um Nachricht, sobald Stockmar wieder in Deutschland sei. - Siegelreste; kleiner Randausriss.

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Los 2014Gervinus, Georg Gottfried
Brief an Christian Freiherrn von Stockmar. 1855

Auktion 125

Nachverkaufspreis
300€(US$ 313)

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Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871). Eigh. Brief m. U. 31/2 S. Doppelbogen. Gr. 8vo. Heidelberg 10.V.1855.
"In etwa 14 Tagen wird Ihnen mein Verleger den ersten Band der 'Geschichte des 19. Jahrhunderts seit den Wiener Verträgen' zuschicken". So beginnt der umfangreiche Brief an den Coburger Diplomaten Christian Freiherr von Stockmar, mit dem Gervinus befreundet war und den er um Unterstützung für sein neuestes "Product" bittet. "Dies wird ein breites und langwieriges Werk werden bis es fertig ist ... Für mich wird es eine Lebensaufgabe sein, der ich mir einigermassen gewachsen zu sein, aber auch zu werden wünsche. dazu wird mir sehr behülflich sein, wenn ich Ihr Interesse einigermassen auf das Buch fesseln kann ... Der erste Theil schliesst leider nicht recht ab, er wird erst mit dem VI. Band zusammen einen abgerundeten Gegenstand, die Reaction von 1814-20, umfassen ...". Die "Geschichte des 19. Jahrhunderts" erschien in 8 Bänden (1856-66). Die 1853 erschienene "Einleitung" hatte Gervinus eine Anzeige wegen Hochverrats und die Amtsenthebung an der Heidelberger Universität eingebracht. - Gervinus äußert sich in dem Brief auch über aktuelle politische Themen. " ... Mir ist bange vor den Folgen eines frühen Friedens, aber auch vor der Fortdauer des Krieges; aber ich sehe nicht die Krefte, die dieser Aufgabe gewachsen sind ... bin ich noch der Meinung, daß ... der Friede folgen wird. Wenn es nicht geschieht, wird es an der Erbärmlichkeit der österreichischen Politik liegen, die wir in Deutschland in allen Klassen bewundert haben ...".

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Los 1340Gervinus, Georg Gottfried
Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen

Auktion 111

Zuschlag
150€ (US$ 156)

Details

Gervinus, Georg Gottfried. Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen. Zweite bzw. dritte umgearbeitete Ausgabe (Mischauflage). 5 Bände. 22 x 13 cm. Hellbraune geglättete Kalblederbände d. Z. (Band V mit kleiner Knickspur am Rücken) mit goldgeprägten RTiteln, Schwarz- und Goldfileten, reicher RVergoldung und floraler Blindprägung auf dem über die Deckel gezogenen Rückenleder. Leipzig, Wilhelm Engelmann, 1843-1848.
KLL 3883. – Die überarbeitete Neuausgabe der Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen mit verändertem Titel und einer neuen Widmung an die Brüder Grimm und F. C. Dahlmann. – Teils gering stock- und braunfleckig, mit gestochenem Wappenexlibris. Ein Band im Block und Einband etwas verzogen, insgesamt wohlerhalten und dekorativ gebunden.

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Los 2042Gervinus, Georg Gottfried
Brief 1860

Auktion 111

Zuschlag
240€ (US$ 250)

Details

Gervinus, Georg Gottfried, Literaturwissenschaftler, liberaler Historiker und Politiker, einer der „Göttinger Sieben" (1805-1871). Eigh. Brief m. U. „Dr. Gervinus". 11/2 S., in winziger Schrift. Mit blindgepr. Monogramm. Gr. 8vo. Heidelberg 8.III.1860.
Politischer Brief an den Coburger Diplomaten Christian Frhr. von Stockmar (1787-1863), einflußreicher Staatsmann, enger Berater und Freund von Königin Viktoria und Prinz Albert von Großbritannien. Gervinus, kämpferisch wie in alten Zeiten, versendet ein Zirkular mit dem Ziel, die "Deutsche Zeitung", die in den 40er Jahren unter seiner Redaktion zu einem wichtigen und einflußreichen Sprachrohr der gemäßigten Liberalen in Deutschland geworden war, wieder aufleben zu lassen. "... Das Projekt, das die Beilage betrifft, wird sie an frühere Zeiten erinnern und sie wahrscheinlich lächeln machen. Mir aber ist es ein bitterer Ernst damit. Mich läßt es nicht schlafen zu sehen, in welchen trübseligen Wahn dieß unberathene Volk seit vorigem Jahre hineingestürzt ist und wie die Presse nicht ruht, diese Bethörungen zu unterhalten. Ich habe alle Lust und den besten Wunsch, mich aller Wuth und alter Bosheit blos zu stellen, um hier im Süden dem verderblichen Wirken der Allg. Zeitung entgegen zu arbeiten und dem Austriacismus wie der Franzosenfresserei gleichmässig die Stirn zu zeigen ... Ich mache mir nicht die geringsten Illusionen, dass es nur ein Versuch ist, den wir mit dem Circulare machen, und daß er scheitern kann. Die Zeit kreist mit mancherlei großen Dingen, aber die Geburtsstunde scheint noch fern zu liegen; es ist bei aller Bewegung eine seltsame Lähmung da; und ich könnte mir denken, daß unser Entwurf an den bloßen Befürchtungen vor aller Entschiedenheit scheitern könnte. Käme er doch zur Ausführung, so dürfte ich wohl seiner Zeit ... vor Ihnen erscheinen, um mir guten Rath zu guten Verbindungen zu holen ...". Von Stockmar erhoffe er sich die nötige Unterstützung für sein Unternehmen. Aber es blieb bei dem "Versuch". - Gervinus war 1848 Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung gewesen und hatte sich dort für die Einigung Deutschlands unter preußischer Führung eingesetzt. Nach dem Scheitern der Revolution wandte er sich seinem wissenschaftlichen Hauptwerk, der 8bändigen "Geschichte des 19. Jahrhunderts" zu.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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