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Los 6804Hagemeister, Karl
Strand bei Lohme
Auktion 124
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,500)
Strand bei Lohme
Kohle auf festem Velinkarton. Um 1912.
52,5 x 32,3 cm.
Unten links mit Kohle signiert "K Hagemeister".
Eine Momentaufnahme der künstlerischen Inspiration: Das felsige Ufer mit wehenden Zweigen und knorrigem Geäst erfasst Hagemeister ausschnitthaft, stellvertretend für eine ganze Landschaft. Großzügigie Linienführung und auf das Wesentliche reduzierte Formen sowie kraftvolle Schraffuren bestimmen die spannungsvoll komponierte Szenerie. Die urwüchsige Insel Rügen bereiste Hagemeister ab 1908 mehrfach und schuf dort vor Ort sein Alterswerk. Ausdrucksvolle Wellen- und Steilküstenmotive setzte er spontan vor Ort auf den jeweiligen Bildträgern um. Bis 1915 suchte er dort vor allem den Strand in Lohme auf, der ihm durch seine steinigen und wildbewachsenen Uferzonen sehr reizvoll für seine Motivwahl erschien. Hier entstand die vorliegende Naturstudie. Die Zeichnung ist Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, bekannt.
Provenienz: Bassenge, Berlin, Auktion 103, 31.05.2014, Lot 8098
Los 8004Hagemeister, Karl
Waldrand mit Birken
Auktion 123
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.750€ (US$ 5,278)
Waldrand mit Birken
Bleistift auf Velin. 1887.
62,8 x 49,6 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "K Hagemeister" und datiert, verso bezeichnet "50".
Menschenleere, idyllische und detailreich gezeichnete Szenerie; die ordnende menschliche Hand zeigt sich lediglich in den akkurat gestapelten Birkenstämmen. Ab den 1870er Jahren arbeitet Hagemeister vermehrt in Ferch am Schwielowsee, auch gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Carl Schuch. In unserer Zeichnung skizziert er feinsinnig eine helle, sich öffnende Waldpartie mit lichten, gerade aufragenden Birken. "Hagemeister hat, ähnlich wie Walter Leistikow, eine Kunst hervorgebracht, die ihre Kraft aus der Natur einer spezifischen Umgebung schöpft, in seinem Fall die Landschaft um das brandenburgische Werder (...)." (Philipp Demandt, in: Ute Baier, Karl Hagemeister, So ist meine Kunst nur Natur, Arsprototo, Magazin 1, Berlin 2013, S. 54). Die Zeichnung ist Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, bekannt.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Los 8045Hagemeister, Karl
Küstenlandschaft (Steilküste auf Rügen/Lohme)
Auktion 121
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
81.250€ (US$ 90,278)
Küstenlandschaft (Steilküste auf Rügen/Lohme)
Öl auf Leinwand. Um 1914.
117 x 77 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "K. Hagemeister", verso auf der Leinwand mit Kreide in Rot wohl von fremder Hand bezeichnet "No. 70" und "IIII", auf dem Keilrahmen mit Bleistift "No. 38121" sowie mit violettem Stempel "J. 33" und weiteren handschriftlichen Annotationen.
Die stürmische Küste der Ostseeinsel Rügen: Ausschnitthaft und mit breitem, lebendigem Farbauftrag bringt Hagemeister eine dynamische Komposition auf die großformatige Leinwand, in der man Wind und Wetter der rauen Küste am Strand von Lohme hautnah spüren kann. Im Wechsel von Nah- und Fernsicht umreißt er im Vordergrund einen vom Wind gepeitschten Sanddornstrauch und öffnet den Blick nach rechts auf das bewegte Meer und die Steilküste im Hintergrund. Hagemeister verbrachte die Sommer- und Herbstmonate der Jahre 1908 bis 1915 an der Nordküste Rügens, wo am Ende seines Schaffens zahlreiche Küstenlandschaften und Seestücke entstanden. Seine Anfangsjahre waren geprägt vom Leibl-Kreis. Der Ausbildung bei Friedrich Preller d.Ä. in Weimar, welcher ihn mit dem intensiven Naturstudium der Schule von Barbizon vertraut machte, folgten zahlreiche Reisen durch Europa, bevor Hagemeister 1884 in seinen Heimatort zurückkehrte. Bekannt als Meister der havelländischen Wiesen- und Seenlandschaft brilliert der Künstler in seinem Spätwerk mit einer ungeheuren malerischen Intensität. Seine Bildmotive werden auch ob des eng gewählten Ausschnittes zunehmend abstrakter, und die kleinteilige Formgebung der frühen Jahre wird von einem großzügigen, lockeren Pinselstrich abgelöst. „Ich habe erkannt, dass zum atmenden Leben Bewegung gehört, und dass diese nur durch feinste Unterschiede im Farbauftrag erreicht werden kann. Wenn man alles pastos malt, so giebt es keine Bewegung, wohl aber, wenn man vom Pastosen bis zur äussersten Zartheit und von der klaren deutlichen Ferne bis zur Verschwommenheit abstuft“ (Karl Hagemeister, zit.nach Karl Scheffler, in: Kunst und Künstler, Heft 8, Berlin 1910, S. 417). Hagemeisters künstlerisches Interesse galt der Lebendigkeit der Landschaft, die sich in der Bewegung und dem wechselvollen Licht ständig änderte. Das hier vorliegende Werk wird dominiert von intensiven Grün- und Blautönen in feinen Abstufungen, die Hagemeister raffiniert mit einem teils subtilen, teils extremen Komplementärkontrast wirkungsvoll verbindet. In pastosen Tupfen setzt er vor das tiefe Grün der wild bewachsenen Uferzone die leuchtend rot-orangefarbigen Beeren des Sanddorns. Und die Abendsonne taucht die gesamte Szenerie in ein leicht rosafarbenes Licht, das sich auf der Wasseroberfläche widerspiegelt. Weitere Lichtreflexe werden punktuell mit weißen Farbakzenten wiedergegeben. Karl Hagemeister malte vor der Natur, schnell und virtuos in einem Zuge, alla prima, um den einen speziellen Augenblick einzufangen. Sein Malprozess lebte von der Bewegung und so nutzte er Pinsel, Spachtel, Finger, Handballen und manchmal auch eine Hasenpfote. Details wurden, wenn nötig, im Atelier verfeinert. Eindrucksvoll gelingt ihm in dieser Küstenlandschaft der Kontrast zwischen dem stellenweise fast haptischen Farbauftrag im Wechsel mit lasierenden Farbpartien und den kalligraphischen, linearen Ästen, die sich in feinen Linien nach rechts in den Himmel verzweigen. Linien, Tupfen und Farbflächen überlagern und durchdringen sich in vielfältiger Weise. Die wechselvolle Stimmung des erlebten Moments, das flackernde Licht und die Windschwankungen an der See, wie auch das Spiel zwischen Nah- und Fernsicht hat er in diesem Gemälde meisterhaft eingefangen. Ein schriftliches Gutachten von Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, vom 17.09.2022, liegt vor. Das Werk wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis der Gemälde Hagemeisters unter der Nr. G 563 aufgenommen.
Provenienz: Arthur Dahlheim, Berlin (verso dessen Inv.-Nr.; der Stempel "J 33" wohl Jahresstempel der Süddeutschen Bodenkreditbank A.G.)
Privatbesitz Berlin/Brandenburg (wohl in den späten 1970er Jahren erworben), seitdem in Familienbesitz
Los 8044Hagemeister, Karl
Wiesenlandschaft
Auktion 121
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
27.500€ (US$ 30,556)
Wiesenlandschaft
Öl auf Leinwand. Um 1887.
69 x 96 cm.
Unten links mit Pinsel in Hellrot signiert "K. Hagemeister", verso auf dem Keilrahmen mit Kreide in Blau von fremder Hand bezeichnet "No. 31276" und mit Bleistift "Wiese I", sowie mit violettem Stempel "J. 33", rotem Stempel "J 34" und weiteren handschriftlichen Annotationen.
Oft ging er schon am frühen Morgen los, um die Umgebung seines Heimatortes Werder an der Havel auf der Suche nach einem geeigneten Motiv zu durchstreifen. Die märkische Landschaft mit ihrer Stille und Einsamkeit, mit ihren Seen und Wiesen, Wäldern und Sümpfen bot ihm zahlreiche Anregungen für seine Gemälde. Hier konnte Karl Hagemeister die wechselnde Lichtwirkung zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten bestens studieren. Inspiriert von der französischen Avantgarde, vor allem von den Impressionisten um Edouard Manet, mit deren Werken er sich während eines Aufenthalts in Paris 1883/84 intensiv auseinandersetzte, hellte sich Hagemeisters Farbpalette in der Folge auf, und die dunklen Farbtöne seiner Anfänge wichen zum Ende des 19. Jahrhunderts einer frischeren, aus der unmittelbaren Wahrnehmung des Lichts gewonnenen Farbigkeit. In dieser Phase hin zur impressionistischen Naturauffassung entstand die hier vorliegende Darstellung. Noch in nahezu streng horizontalem Bildaufbau schildert Hagemeister eine im Wind sanft bewegte Wiesenlandschaft am Ufer des Schwielowsees. Nur ein leicht der Mitte entrückter kleiner Busch und die sanfte Neigung der Grashalme durchbrechen die in Schichten gegliederte Komposition. Geprägt von den französischen Vorbildern, ist der Vordergrund fast skizzenhaft wiedergegeben. Im zarten Licht der aufgegangenen Sonne erfasst Hagemeister die wild bewachsene Uferpartie, Strich für Strich in locker nebeneinandergesetzten, fein differenzierten, sommerlich hellen und dunkleren Grüntönen. Licht und Schatten werden in Form kontrastierender oder komplementärer Reflexe aufgetragen. Nach hinten öffnet sich der Blick in eine schier endlos wirkende Weite, in der Horizont und Himmel fließend ineinander übergehen. Als Freilichtmaler wollte Hagemeister die Natur in seinen Bildern erfahrbar machen. „Die Landschaft ist still, anmutig und lebt eigentlich nur durch die Stimmung, die ich immer mehr in letzter Zeit liebte. Die Stimmung ist die Trägerin des seelischen Elements der Landschaft. (…) Wenn ich mich seelisch ausdrücken wollte, zerlegte ich den Stimmungston in zwei Töne, den Licht- und den Schattenton. (…) Auf diese Weise wurde das Kolorit meiner Bilder organisch und nicht bloß geschmackvoll zusammengestimmt.“ (zit. nach Karl Hagemeister, Kleine Selbstbiographie, Werder um 1928, o.S.).
Ein schriftliches Gutachten von Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, vom 17.09.2022, liegt vor. Das Werk wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis der Gemälde Hagemeisters unter der Nr. G 222 aufgenommen.
Provenienz: Arthur Dahlheim, Berlin (verso dessen Inv.-Nr.; die Stempel "J. 33" und "J 34" wahrscheinlich Jahresstempel der Süddeutschen Bodenkreditbank A.G.)
Privatbesitz Berlin/Brandenburg (wohl in den späten 1970er Jahren erworben), seitdem in Familienbesitz
Los 8123Hagemeister, Karl
Gebirgslandschaft bei Olevano
Auktion 116
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.125€ (US$ 9,028)
Gebirgslandschaft bei Olevano
Öl auf Leinwand. 1877.
39 x 64 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot signiert "K. Hagemeister." und datiert.
Warmt G 47.
Hagemeister gilt als Pionier der Moderne im Berlin des 19. Jahrhunderts. Ab 1874 widmete er sich, ganz der Tradition seines Lehrers Friedrich Preller d. Ä. folgend, verstärkt dem Studium der Natur. Mit Carl Schuch ging Hagemeister auf Wanderschaft nach Belgien und den Niederlanden, wo sie Wilhelm Trübner trafen. Die Jahre 1875-76 verbrachte Hagemeister in Italien, überwiegend in Venedig und Pieve di Cadore. Doch haben sich auch Arbeiten aus Olevano aus diesen Jahren erhalten. Olevano, ein kleines Bergdorf im Latium, war über viele Jahrzehnte bereits eines der beliebtesten Ausflugsziele der deutschen Künstler. Schon Friedrich Preller hatte Zeichnungen der idyllischen Landschaft, vor allem der Serpentara angefertigt. Die Verehrung dieses kleinen Eichenhains bei Olevano hatte ihren Höhepunkt 1873 erreicht, als eine Abholzung verhindert werden konnte und das Deutsche Reich und der Kaiser den Hain erwarben. Carl Schuch hatte dabei ein Viertel übernommen, so dass dieser Hagemeister sicherlich von dem bezaubernden Ort zumindest berichtet hatte. Auffällig an Hagemeisters Studie ist die sehr modern aufgefasste, egalitäre Flächenstruktur der Komposition. Die Felsdarstellung baut sich ohne hohe räumliche Blicktiefe auf, und die Flächen ordnen sich gleichmäßig an. Die Sichtweise von Landschaft hat sich im Vergleich zu seinen Malerkollegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts grundlegend geändert. Die Moderne bahnt sich an.
Provenienz: Galerie Heinemann, München (verso wohl das alte Etikett (Fragment) der Galerie Heinemann)
Winterberg Auktionen, Heidelberg, Auktion 65
Privatbesitz Ruhrgebiet
Ausstellung: Karl Hagemeister, Bröhan Museum, Berlin 1998, Nr. 14
Literatur: Margit Bröhan, Karl Hagemeister, Berlin 1998, S. 54, Abb. 55
Los 6225Hagemeister, Karl
Märkisches Dorf, Ferch
Auktion 116
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
31.250€ (US$ 34,722)
Märkisches Dorf, Ferch.
Öl auf festem Malkarton, auf Hartfaserplatte kaschiert. 49 x 85 cm. Unten rechts signiert "K Hagemeister", sowie verso auf der ursprünglichen Pappe handschriftlich als Nummer "27" bezeichnet, ferner mit einem Siegeletikett der "Bundesrepublik Österreich", dieses mit der teils handschriftlich mit blauem Stift nachgezogenen Datierung "12... 5. März (19)23" sowie mit dem Stempel der "Oberndorfer / Kunsttischlerei / Rahmen * Malbretter / München / Theresienstraße 136". Um 1885.
Nach Lehr- und Wanderjahren durch Europa gemeinsam mit Künstlern aus dem Leibl-Kreis kehrte Karl Hagemeister im Jahre 1884 in seinen Geburtsort Werder an der Havel zurück, wo er bis an sein Lebensende blieb. Um das Jahr 1885 setzte er sich verstärkt mit impressionistischen Auffassungs- und Darstellungskonzepten auseinander und "erweiterte seine Motivwahl sowie seine Farbpalette, die heller und zarter wurde" (Hendrikje Warmt). Hagemeister besuchte in dieser Zeit mehrfach die Gegend des malerisch am Schwielowsee gelegenen Ortes Ferch, wo sich zeitweise auch sein Freund Carl Schuch zu ihm gesellte, um mit ihm dort in der Abgeschiedenheit der ländlichen Idylle zu arbeiten. "Das Studium von Licht- und Luftwirkung in der freien Natur wurde zum Credo seines Werkprozesses, um die vielseitige Schönheit des Naturspiels an Farben und Formen, in eine malerische Stimmungslandschaft umsetzen zu können. [...] Es war der Beginn der künstlerischen Neuorientierung, der Selbstfindung und des Ergründens des eigentlichen und so unverwechselbaren eigenen Malstils" (ebd.). Die meisten der dort geschaffenen Werke entstanden direkt vor der Natur und wurden im Atelier später lediglich in Nuancen verfeinert. Während sich Hagemeister in den 1890er Jahren weitgehend der Technik des Pastells zuwandte, schuf er zur Mitte der 1880er Jahre einige seiner eindrucksvollsten Ölgemälde. In der vorliegenden Arbeit erfasst er die ruhige Stimmung außerhalb des malerisch gelegenen Dorfes an einem lauen Sommernachmittag. Mit breiten, schnell aber gezielt gesetzten Strichen charakterisiert er mühelos die wogenden Gräser der Wiese im Vordergrund. Ein kleiner Sandweg rechts führt zu einigen, von dichter Vegetation umgebenen kleinen Häusern, die mit ihren roten und schwarzen Dächern einen wunderbaren Kontrast zum üppigen Grün der Bäume und Sträucher bilden. In der Ferne zur Rechten öffnet sich der Blick auf den mit nur wenigen, waagerechten Strichen wiedergegebenen, friedlich daliegenden Schwielowsee, der die atmosphärisch zugleich dichte wie luftige Idylle komplettiert, in der der Betrachter sich ganz im Einklang mit der Natur fühlen kann. Oder wie Hagemeister es selbst ausdrückte: "Die Natur beobachten, in und mit ihr leben, ihre intimsten Stimmungen ablauschen, das ist das große Geheimnis, das wir alle lernen müssen" (Hagemeister zitiert nach Frida Elisabeth Ballien, Schülerin, 1928, ebd.). Das schriftliche Gutachten von Hendrikje Warmt vom März 2020, in dem die Autorschaft Karl Hagemeisters bestätigt wird, liegt als Kopie vor.
Provenienz: Galerie Heinemann, München, 1912 (Klebeetikett verso: Nr. 11552, korrespondierend mit der entsprechenden Karteikarte der Galerie Heinemann).
Sammlung Dr. S. M. Singer, Wien (1856-1930), 3. November 1921.
Privatbesitz Wien.
Ausstellung: Galerie Heinemann, München, 1912 , Karl Hagemeister, Nr. 75 unter dem Titel "Märkisches Dorf".
Literatur: Hendrikje Warmt: Karl Hagemeister - Archiv & Werkverzeichnis der Gemälde. Neuaufnahme - Nachtrag - Werkverzeichnisnummer: Warmt G 180 (Stand März 2020).
Los 6711Hagemeister, Karl
Weite Campagnalandschaft mit Kuppel
Auktion 114
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,111)
Weite Campagnalandschaft.
Feder in Schwarz über Bleistift, auf festem Zeichenpapier. 35 x 59,6 cm. Unten links signiert und datiert "K Hagemeister. / Campagna 1876".
Karl Hagemeister, zunächst als Volksschullehrer in Berlin-Pankow tätig, beginnt erst 23-jährig in Weimar seine künstlerische Ausbildung als Landschaftszeichner bei Friedrich Preller d. Ä. In Dresden studiert er auf dessen Rat die Schule von Barbizon. Seine Bekanntschaft mit dem Wiener Carl Schuch führt ihn erstmals nach Italien. 1875 schließlich fährt Hagemeister allein über München nach Rom und Olevano, wo er in den folgenden zwei Jahren detaillierte Zeichnungen zum Aufbau und der Gliederung der dortigen Gebirgslandschaft anfertigt.
Provenienz: Landgerichtspräsident Dr. R. Johannes Meyer (1882-1967), Hamburg
Los 7164Hagemeister, Karl
Landschaft bei Ferch
Auktion 113
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 694)
Landschaft bei Ferch
Bleistift auf Velin. 1890.
46 x 62,3 cm.
Unten links mit Bleistift monogrammiert "KH", datiert und bezeichnet.
Ab den 1870er Jahren arbeitet Hagemeister vermehrt in Ferch am Schwielowsee, auch gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Carl Schuch. In unserer Zeichnung skizziert er kräftig und in einem eindrücklichen Licht-Schatten-Spiel die horizontal angelegte Landschaft, die am linken äußeren Rand eine Rückenfigur begleitet. „Hagemeister hat, ähnlich wie Walter Leistikow, eine Kunst hervorgebracht, die ihre Kraft aus der Natur einer spezifischen Umgebung schöpft, in seinem Fall die Landschaft um das brandenburgische Werder (...)." (Philipp Demandt, in: Ute Baier, Karl Hagemeister, So ist meine Kunst nur Natur, Arsprototo, Magazin 1, Berlin 2013, S. 54.) Die Arbeit wurde im Karl Hagemeister Werkverzeichnis der Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen aufgenommen und registriert. Wir danken Frau Dr. Hendrikje Warmt für die freundliche Auskunft.
Los 7219Hagemeister, Karl
Steilküste bei Lohme (Rügen)
Auktion 108
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
813€ (US$ 903)
Steilküste bei Lohme (Rügen)
Kohle auf leichtem Rektor-Karton. Um 1913.
53,9 x 70,2 cm.
"Das hier vorliegende Werk gehört zu den großzügig ausgeführten Arbeiten Hagemeisters, die in der Spätphase seines Schaffens auf der Insel Rügen entstanden. Seine Meeres- und Küstenimpressionen bildete er in Öl, Pastell und Kohle ab.... So zeigt auch die hier vorliegende Zeichnung eine Komposition dessen auf - eine felsige, vom Meer umrankte Uferzone, mit wehenden Gräsern und rauschenden Baumzweigen. Alles passiert auf engstem Raume, ein Ausschnitt des Ganzen wird dargestellt. Eine kurze Momentaufnahme des Malerischen Geistes." (Hendrikje Warmt, in: Expertise vom 16.8.2016). Die Zeichnung wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen aufgenommen, die Expertise liegt vor. Wir danken Frau Dr. Hendrikje Warmt für die freundlichen Auskünfte.
"Lohme"
Kohle auf festem Velin. Um 1913.
53,5 x 70 cm.
Unten rechts mit Kohle in Schwarz signiert "K. Hagemeister" und betitelt.
"Ab 1908 bereiste Hagemeister für mehrere Monate im Jahr die urwüchsige Insel Rügen und schuf dort vor Ort sein Alterswerk, indem er überlebensgroße Wellen- und Steilküstenmotive ad hoc auf den jeweiligen Bildträger umzusetzen versuchte. Bis 1915 suchte er vor allem den Strand in Lohme auf, der durch seine steinigen und wildbewachsenen Uferzonen sehr reizvoll für des Künstlers Motivwahl erschien." (Hendrikje Warmt: Expertise vom 16.8.2016). Die Zeichnung wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen aufgenommen. Wir danken Frau Dr. Hendrikje Warmt für die freundlichen Auskünfte.
Los 8085Hagemeister, Karl
Italienische Felsenlandschaft mit Ziegenhirten - Pieve di Cadore
Auktion 107
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.375€ (US$ 1,528)
Italienische Felsenlandschaft mit Ziegenhirten - Pieve di Cadore
Feder in Schwarz auf Bütten. 1877.
39,5 x 55,5 cm.
Unten rechts monogrammiert „KH“, ligiert, und datiert.
Zarte, sehr schön differenzierte Federzeichnung eines einsamen Ziegenhirten in felsiger Berglandschaft. Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindende Karl Hagemeister-Werkverzeichnis der Pastelle und Zeichnungen von Frau Dr. Hendrikje Warmt aufgenommen.
Los 8145Hagemeister, Karl
Blumenstilleben
Auktion 104
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.750€ (US$ 15,278)
Blumenstilleben
Öl auf Leinwand. Um 1898.
99 x 90,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rotbraun signiert "K. Hagemeister".
"Das Gemälde 'Blumenstilleben' entführt uns in das Wohnzimmer des Künstlers Hagemeister, welches bereits durch das Bild des Bröhan-Museums, 'Blick aus Hagemeisters Wohnzimmer mit Arbeitsecke in Werder/Havel', und durch das verschollene Gemälde 'Stubeninneres' bekannt ist. Beide Gemälde weisen im Hintergrund das gleiche Dekor des Raumes auf, nämlich die weiße und durch eine Bordürenspitze verzierte Gardine. Es verweist auf die Hand des Meisters und die Tendenz seines Künstlerdaseins, nie still stehen zu wollen, neben seinen impressionistisch aufgefassten Landschaften, sich am Gegenständlichen, dem Interieur eines Raumes erneut zu erproben. Obwohl der Gartenstrauß auf einem Tisch steht, ist die Räumlichkeit einzig durch den weißen Stoff im Hintergrund betont, der dadurch den Eindruck von Dreidimensionalität entstehen lässt. Das Augenmerk legt der Künstler wieder auf die Schönheit der Natur, hier im Bild ist es der üppige Blumenstrauß. Dargestellt in Farbnuancen wie Purpur, Ultramarin und Weiß. Die Plastizität der Blüten wird durch einen pastos und punktuell gesetzten Farbauftrag verstärkend in Szene gesetzt, um somit dem ganzen Bildgefüge Ausdruck zu verleihen. Die Drapierung der Gardine, das Tuch auf dem Tisch und die wild aus der Vase wuchernde Blumenpracht, lassen Hagemeisters Liebe für das Detail erkennen. Neben der Erprobung der Stofflichkeit im Bild, brilliert das Stilleben aufgrund der erlesenen Farbzusammenstellung, die dem Gemälde eine elegante Wirkung verleiht. Ein Ort der Intimität und Geborgenheit, die einen kleinen Einblick in das Dasein des Künstlers gewährt." (Hendrikje Warmt in ihrer Expertise vom März 2009).
Die Authentizität der Arbeit wurde mit schriftlicher Expertise von Hendrikje Warmt bestätigt. Sie soll in das Werkverzeichnis unter der Nummer "G 314" aufgenommen werden.
Provenienz: Privatsammlung Kronberg/Taunus
Privatsammlung Wiesbaden
Los 8146Hagemeister, Karl
Dünenlandschaft
Auktion 104
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.375€ (US$ 3,750)
Dünenlandschaft
Öl auf Malpappe. Um 1903.
40,2 x 50 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "K. Hagemeister".
"Die Landschaftsbilder 'pars pro toto' (Teil des Ganzen) des Künstlers Karl Hagemeister bildeten den Hauptteil seines künstlerischen Schaffens. Die Naturausschnitte beschränkten sich auf wenige Motive (Bäume; Zweige; Wiesen; Strände; Uferpartien; Wasseroberflächen; Seerosen; Teiche), die in einer Vielzazhl von Varianten auftraten. Die künstlerischen Anregungen, die er teilweise durch den Impressionismus erhielt, verarbeitete er auf seine Weise. Ausschnitte der Natur als 'Teil des Ganzen' charakterisieren seine eigenwillige in Bild- und Formgebung geschaffene Landschaftsdarstellung. Das hier vorliegende Gemälde 'Dünenlandschaft' reiht sich einerseits in die impressionistische Schaffensphase des Künstlers ein, und andererseits stellt es gleichzeitig einen Übergang zur Spätphase des Malers dar. Das extreme Spiel mit Farbkonstrasten und die Neigung zur Flächigkeit bestimmen den Eindruck des Bildes. Gräser und Halme werden in kühner, abstrakter Manier und einer grobflächigen Formauffassung in Szene gesetzt. Mit schnell plazierten Pinselhieben werden die vom Wind gepeitschten Grasflächen bestückt und die Strandpartie des Meeres locker angedeutet. Die Dünenlandschaft ist auf das Wesentliche reduziert. Die bestimmenden Farbklänge des Gemäldes bestehen aus gelb, blau und grün, und sie skizzieren die Natur aus der absoluten Nahsicht. Nur vordergündig bleibt die Landschaft das Motiv." (Hendrikje Warmt in Ihrer Expertise vom März 2009).
Die Authentizität der Arbeit wurde von Hendrikje Warmt bestätigt.
Sie soll in das Werkverzeichnis unter der Nummer "G 340" aufgenommen werden.
Provenienz: Privatsammlung Wiesbaden
Seestück
Aquarell auf chamoisfarbenem Velin, auf Unterlagekarton aufgezogen.
19,6 x 38 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Dunkelrot signiert.
Hagemeister kam in Paris mit den französischen Impressionisten in Berührung und wurde von diesen nachhaltig beeinflusst, besonders durch Eduard Manet. Er war 1892 Gründungsmitglied der Berliner Secession. Mit besonders präziser Detailgenauigkeit zeichnet Hagemeister in diesem kleinen Aquarell die aufgewühlte stürmische See. Einzelne Wellenkämme und die spritzende Gischt scheinen dem Betrachter eine kühle Meeresbrise entgegenzuwehen.
Uferböschung
Kohle und Bleistift auf bräunlichem Velin.
51,5 x 32,8 cm.
Unten rechts mit Kohle signiert.
Aus elegant reduzierten Konturen und kraftvoll schraffierten Flächen entsteht eine ausdrucksstarke Naturstudie. Seit den 1870er Jahren reiste Hagemeister mehrfach nach Rügen und in die Umgebung von Ferch am Schwielowsee, auch zusammen mit dem Freund Carl Schuch. Vermutlich entstand unsere Zeichnung auf der Insel Rügen.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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