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Los 836Saur, Abraham
Historischer Calender und Tagbuch. Frankfurt, Johann Treutels, 1612
Auktion 125
Zuschlag
500€ (US$ 521)
Saur, Abraham. Historischer Calender und Tagbuch. Das ist: Ein Hauß und Kirchen Chronick. Darin in gemein allen politischen Personen auch getrewen Haußvättern vor Augen gestellt wirdt was sich auff einem jeden Tag, Monat und Jahr im Kirchen, Weltlichen und Haußregiment merckliches in aller Welt zugetragen mit etlichen besondern nam- und warhafftigen Geschichten ... 4 Bl., 656 S., 26 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 12 Textholzstichen. 32 x 20 cm. Orangefarben gestrichenes Pergament d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit 3 (von 4) grünen Schließbändchen. Frankfurt, Johann Treutels, 1612.
VD17 23:232217A. – Jahreskalender mit astronomischen Erkenntnissen sowie historischen und religiösen Geschehnissen. Der deutsche Jurist, Historiker und Schriftsteller Abraham Saur (1545-1593) erhielt 1575 eine Stelle als Advokat und Prokurator am hessischen Samthofgericht Marburg und schrieb in dieser Zeit seine meisten Werke. Vier weitere Exemplar von uns nachweisbar in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel, Bibliothek Basel, deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main und in Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. – Titel und circa ersten zwanzig Blätter mit größerem Feuchtfleck am Außensteg. Etwas braun- und fingerfleckig und teils mit kleinen Wurmlöchern und -gängen. Mit Exlibris und hs. Besitzvermerk "NB. Dieses buch ist mir von Herrn Hainrich Wassern von Zürich verehrt, unnd von Nürnberg allher gesent word[en]. In Junio a[nno] 1620 im Julio" auf dem Vorsatz. Sehr Selten.
Los 1505Saur, Abraham
Theatrum de veneficis, Das ist: Von Teuffelsgespenst Zauberern
Auktion 120
Zuschlag
6.000€ (US$ 6,250)
"Von Teuffelsgespenst, Zauberern und Gifftbereitern, Schwartzkünstlern, Hexen und Unholden"
(Saur, Abraham). Theatrum de veneficis, Das ist: Von Teuffelsgespenst Zauberern und Gifftbereitern, Schwartzkuenstlern, Hexen vnd Unholden, vieler fuernemmen Historien und Exempel, bewaerten, glaubwirdigen, Alten und Newen Scribenten, was von solchen ... disputiert und gehalten worden, mit sonderm fleiß ... an Tag geben. 6 Bl., 396 (recte 406) S., 5 Bl. Mit Holzschnitt-TVignette und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss, Titel in Schwarz und Rot. 31,6 x 20 cm. Reich blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (leicht fleckig, gering beschabt, minimal besteoßen, ohne die Schließen) über abgefasten Holzdeckeln. Frankfurt, Nicolaus Basse, 1586.
VD16 S 1938. Coumont T17,1. Hayn-Gotendorf III, 242. – Erste Ausgabe des ausführlichen Kompendiums mit weitgehend auf Fakten basierten, kritischen und differenziert betrachteten Ausführungen über Zauberei, Hexenwesen, Aberglauben, Teufelsaustreibung und Hexenverfolgung. Der Herausgeber, Abraham Saur, wurde geboren "zu Frankenberg in Hessen am 12. Februar 1545. Vermuthlich durch den ihm nahestehenden Professor Hermann Lersner angeregt, studirte er zuerst 1565 in Wittenberg, dann in Marburg die Rechte ... Saur war ein fruchtbarer und geschickter Schriftsteller. Die zahlreichen juristischen Handbücher, die er für den eigenen Gebrauch zusammenstellte, auch wol zum Unterricht Anderer verwerthete und auf Wunsch veröffentlichte, fanden gute Aufnahme; einzelne (wie das Straffbüchlein) wurden bei seinen Lebzeiten sieben Mal, und auch später noch, gedruckt. Es waren theils Ueberarbeitungen fremder Schriften, theils eigene Zusammenstellungen aus der Praxis heraus" (ADB XXX, 419f.). Unter denen hier versammelten Autoren figurieren Heinrich Bullinger, Lambert Daneau, Ludwig Lavater, Konrad Lautenbach, Augustin Lercheimer (d. i. Hermann Witekind), Reinhard Lutz, Adrian Rheynmann, Leonhard Thurneysser, Johannes Trithemius, Jakob Vallick und viele mehr.
Abgehandelt werden alle möglichen Vorkommnisse über Hexen, Teufel etc., aber auch die entsprechenden Rechtsverfahren, Verurteilungen und Hinrichtungen: "Sampt etlicher hingerichten Zaeuberischer Weiber gethaner Bekanntnuß, Examination, Prob, Urgicht und Straff etc. Vieler ungleicher Frage und Meynung halben, so in dieser Materi fürfallen mögen, jetzt auffs neuw zusammen in ein Corpus bracht. Allen Vögten, Schuldtheissen, Amptleuthen deß Weltlichen Schwerdts, etc. sehr nützlich und dienstlich zu wissen, und keines wegs zu verachten" (Untertitel). – Titel mit älterem Wappenstempelchen und altem Schriftzug "Stettler" (?), hin und wieder etwas stärker gebräunt, gering braunfleckig, Bl. B1 ein kleiner Eckausriss (ohne Textverlust), sonst sehr schön und prachtvoll gebunden. – Nachgebunden: Johannes Wier. De lamiis. Das ist: Von Teuffelsgespenst Zauberern und Gifftbereytern, kurtzer doch gruendtlicher Bericht, was fuer Unterscheidt unter den Hexen ud || Unholden, und den Gifftbereytern, im straffen zuhalten ... in unsere gemeine Teutsche Sprach gebracht, Durch Henricum Petrum Rebenstock, von Giessen. 6 Bl., 90 S., 4 Bl. Mit Titelholzschnitt, Titel in Rot und Schwarz. Ebenda 1586. - VD16 W 2654. Dritte, erste bei Basse gedruckte Ausgabe der Schrift "De lamiis". Lamia, lamiae ist die lateinische Bezeichnung für Teufel bzw. Vampyr. Das Werk war erstmalig 1577 in der Officina Oporiniana in Basel gedruckt und 1582 wiederaufgelegt worden. Wie seine 1563 erschienene Dämonologie wendet sich der Autor Johann Wier (auch Weiher; 1516-1588) hier als erster überhaupt gegen den Teufelsglauben und gegen die Hexenverfolgung, die er mit allen Mitteln zu widerlegen versuchte und bekämpfte:
"Das größte Verdienst Weyer's liegt in der Klarheit und dem Muthe, Womit er systematisch zuerst die Bekämpfung der Hexenprocesse unternahm und zwanzig Jahre lang mit allem Eifer durchführte. Darin trat er dem Hexenwahn und seinen grauenhaften Folgen, die damals in Deutschland wie eine Pest wütheten, mit allen Waffen der Wissenschaft und mit der vollen Wärme eines menschenliebenden Herzens entgegen" (ADB XLII, 266f.). - Titel dito, gelegentliche Knicke zum Schluss, eine kleine Hackspur, sonst kaum gebräunt oder nur minimal fleckig.
Vorgebunden: Christian Wurstisen. Baszler Chronick, Darinn alles, was sich in Oberen Teutschen Landen, nicht nur in der Statt und Bistumbe Basel, von jhrem Ursprung her, nach Ordnung der Zeiten, in Kirchen und Welt händlen, biß in das gegenwirtige M.D.LXXX Jar, gedenckwirdigs zugetragen. 10 Bl., DCLV (recte 665; fehlen 2 Bl.) S., 1 Bl. Mit breiter Holzschnitt-TBordüre von Tobias Stimmer, Wappenholzschnitt auf Titelrückseite, vielen Textholzschnitten Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Basel, Henricpetri, 1580. - VD 16 W 4671. Adams W 261. Barth 19681. Heckethorn 160, 8. Hieronymus 78c. Lonchamp 3314. Wäber 112.
Erste Ausgabe des Hauptwerks von Christian Wurtisen (1544-1588), der ersten wirklich umfassenden Chronik Basels. Enthält auch die Geschichte des Bistums bis 1580. Für die Geschichte des Basler Konzils und des 16. Jhdts. ist das Werk von besonderem Wert. Vgl. eine ausführliche Würdigung siehe ADB XLIV, 346f. - Es fehlt die Ansicht von Basel sowie 2 Blätter M4 und BB5). Titel mit hinterlegtem Randausriss oben (minimal in die Bordüre), hs. Monogramm "EB", datiert "1689" und Wappenstempelchen, teils Fleckchen, teils kleinen Papierläsuren, Löchlein und Gebrauchsspuren, meist aber sehr schön erhalten.
Altkoloriertes Städtebuch von Abraham Saur
Saur, Abraham. Stätte-Buch: Oder Ausführliche und auß vielen bewehrten alten und neuen Scribenten zusammen in ein Corpus gebrachte Beschreibung der fürnehmsten Stätte, Plätz und Vestungen, meistens in Europa, auch theils in andern Theilen der gantzen Welt: Worbey: Eine Continuirende Verzeichnus derjenigen notabelsten und denckwürdigsten Geschichten, so sich ein und andern Orts, fürnehmlich circa Ortum, Brandschäden, oder gäntzlichen Ruin, begeben und zugetragen. 10 Teile in 1 Band. 3 Bl., 962 (recte 962) S.; 1 Bl., 138; 112; 72; 38; 100; 88; 136; 198; 24 S., Mit koloriertem Kupfertitel (in Pag.) und 67 kolorierten Textholzschnitten mit Städteansichten. 20 x 16 cm. Pergament d. Z. (nur minimal angestaubt) mit spanischen Kanten, dreifachen Blindfileten auf den Deckeln und hs. RTitel sowie blauem Schnitt. Frankfurt, Johann Beyer, Ammon und Serlin, 1658
VD17 23:230448E. Bachmann 14. Vgl. Fauser I, LXIV. Graesse VI, 276.
– Letzte Ausgabe des erstmals 1581 erschienenen Städtelexikons von dem Schriftsteller und Historiker Abraham Saur (1545-1593): "sein "Theatrum Urbium" fand bis zum Jahre 1658 sechs z. T. vermehrte Auflagen" (ADB XXX, 419. Vgl. auch Strieder, Hessische Gelehrtengeschichte XII, 207). Es zeichnet sich vor allem durch die überaus exakten, teils statistischen, oft auch historischen Beschreibungen der deutschen und europäischen Städte aus, die mit den herrlichen Holzschnitten als Veduten, teils aus der Vogelschau dargestellt sind. Diese Ansichten sind meist überaus genau, so dass man die ganze Morphologie des Geländes, die Topographie der Städte und deren Architektur und Monumente wiedererkennen kann.
Mit Ansichten von Aachen, Augsburg, Basel, Braunschweig, Bremen, Breslau, Dresden, Erfurt, Frankfurt am Main, Freiburg, Friedberg, Fulda, Genf, Hamburg, Heidelberg, Kassel, Köln, Konstantinopel, Landshut, Leipzig, Lissabon, London, Löwen, Lübeck, Lüneburg, Lüttich, Lyon, Magdeburg, Marburg, Mainz, München, Münster, Nürnberg, Osnabrück, Paris, Prag, Regensburg, Riga, Rom, Rostock, Schweinfurt, Speyer, Straßburg, Trier, Tübingen, Venedig, Ulm, Wien, Worms, Würzburg usw. – Fast ohne jegliche Läsuren (wenige Blätter wegen zu kurzer Lage unten etwas knapp auslaufend), papierbedingt stellenweise und vereinzelt etwas stärker gebräunt oder braunfleckig, meist aber saubter und frisch. Die wunderbaren, detailreichen Städteansichen hier in schönem Altkolorit, jeweils mit einem roten Strichrahmen über dem typographischen Zierrahmen. Sehr schön zeitgenössisch gebundenes Exemplar.
Seltenes illustriertes Erbrecht und Halsgerichtsordnung in datiertem Prachteinband
Erbrecht. - Saur, Abraham. Gueldiner Fluß vnd Außzug Von Erbschafften dero Erbaigen unnd Lehen, Gueter, Wie die nach art allgemeiner beschriebenen Keyserlichen, Auch vieler besondern Landt und Staett=Rechten, etc. ohne Testament, und ab intestato vererbt und verfellt werden ... Ordentlich und eigentlich in VI. Theile ... zusammen bracht. 14 Bl., 500 S., 11 Bl. Mit 24 Textholzschnitten, mehreren schematischen Holzschnittdiagrammen und 4 ganzseitigen Holzschnitten mit Arbores consanguinitatis. 30 x 19 cm. Überaus reicht blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (geringe Kratzspuren, minimal beschabt und bestoßen, Bindebänder erneuert, RSchild) mit geprägtem Monogramm und Jahreszahl "1591", Rotschnitt. Frankfurt, Nicolaus Basse, 1583.
VD16 S 1909. – Der ausführliche Kommentar des Juristen, Historikers und Schriftstellers Abraham Saur (1545-1593), in der zweiten Ausgabe. Saur war kaiserlicher Notar und diente als Richter am Hessischen Hofgericht zu Marburg an der Lahn. Er "war ein fruchtbarer und geschickter Schriftsteller. Die zahlreichen juristischen Handbücher, die er für den eigenen Gebrauch zusammenstellte, auch wol zum Unterricht Anderer verwerthete und auf Wunsch veröffentlichte, fanden gute Aufnahme; einzelne (wie das Straffbüchlein) wurden bei seinen Lebzeiten sieben Mal, und auch später noch, gedruckt. Es waren theils Ueberarbeitungen fremder Schriften, theils eigene Zusammenstellungen aus der Praxis heraus. Die Arbeit ging ihm offenbar leicht von Statten, und diese Vielschreiber, die sich auf den verschiedensten Gebieten versuchte, erweckte ihm zahlreiche Gegner, über die er sich in den Vorreden seiner Werke beklagt" (ADB XXX, 419f.).
Die zahlreichen hübschen Holzschnitte zeigen verschiedene Händel, deren Vorbringung vor Gericht, die Urteilsfindung und vieles, vieles mehr. Die zahlreichen schematischen Holzschnitte mit durch Linien verbundenen Kreisen veranschaulichen die Verwandschaftsbeziehungen der Geschlechter und die Erbfolge. – Gebräunt und mit Braun- und Feuchtflecken, wenigen, teils etwas beschnittenen Marginalien, Fleckchen und Gebrauchsspuren, Titel mit kleinem Stempelchen, sonst gut erhalten und gebunden in einen bemerkenswerten Einband vom Ende des 16. Jahrhunderts mit den Initialen "W.F.V.H." und der Jahreszahl "1591" in Feldern auf dem VDeckel, im Mittelspiegel ein Gnadenstuhl mit vier, die Arma Christi präsentierenden Putten. Darum ist eine Poträt-Medaillonrolle gelegt und weiter eine hübsche Tugendrolle mit "Spes", "Fides", "Fortitudo" und "Caritas". Im äußeren, von dreifachen Fileten begrenzten Rahmenfeld weisen Guilloche-Palmetten schon in die Einbandkunst des 17. Jahrhunderts. – Vorgebunden: Peinliche Halszgerichts-Ordnung des Durchleuchtigen ... Georg Friderichen Marggrauen zu Brandenburg, in Preussen etc. 4 nn., LXII num., 11 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel und blattgroßem Textholzschnitt von Jost Amman sowie Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Hof, Matthäus Pfeilschmidt d. Ä., 1582. - VD 16, B 7007. Becker 139 und Hollstein II, 43 (kennen diesen Holzschnitt nur in der "Bamberger Halßgerichtsordnung", Bamberg, Wagner, 1580). Erster Druck der Strafrechtssordnung Georg Friedrich Markgraf von Brandenburg zu Ansbach und Bayreuth (1539-1603), erkenntlich an der fehlerfreien Foliierung "LXII" statt "LXV" (vgl. VD 16, B 7007). Die Druckermarke am Schluss (Palme) nicht bei Grimm. - Vorsatz und Titel mit älteren Tinteneinträgen, stärker gebräunt und ähnlich erhalten wie das nachgebundene Werk.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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