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Los 2543Stammbuch
des Studenten Wever in Halle (Saale). 1795-1837
Auktion 126
Schätzung
150€ (US$ 167)
Stammbuch des Studenten Wever in Halle (Saale). 169 Bl., davon 242 S. beschrieben. Mit 2 einmontierten Haarzöpfen. Am Schluss 12 S. Register. Quer-8vo. Geheftet, ohne Einband. 1795-1837.
Mit 242 beschriebenen Seiten sehr reich gefülltes Stammbuch, dessen Beiträge nur aus 2 Städten stammen: der weitaus größte Teil (mehr als 200 in den Jahren 1795-1796) von Kommilitonen Wevers in Halle und ein kleiner Teil 1814-1837 in Norddinker, heute einem Stadtteil von Hamm. Die Studenten zitieren Shakespeare, Pope, Klopstock, Hagedorn, Haller, Kotzebue und 1795 auch Goethe. Fast alle Eintragungen in Halle sind mit burschenschaftlichen Zeichen versehen. - Einband und mindestens die 2 ersten Blätter fehlen; anfangs fleckig; Gebrauchsspuren.
Los 2544Stammbuch
eines I. F. Eisfeldt in Ballenstedt. Dazu 2 Beigaben. 1810-1827
Auktion 126
Schätzung
300€ (US$ 333)
Stammbuch eines I. F. Eisfeldt in Ballenstedt (Anhalt). 84 Bl., davon ca. 70 S. beschrieben oder illustriert. Mit 11 Aquarellen, 1 Grisaille-Zeichnung, 1 Sepiazeichnung, 2 kolor. Kupferstichen und 2 Blumenstickereien. Quer-8vo. Brauner marmor. Lederband d. Z. mit vergoldeten Bordüren auf beiden Deckeln, reicher Rückenvergoldung und Aufschrift "Tempel der Freundschaft" sowie den goldgeprägten Aufschriften "I.F.E. und "1810" auf den Deckeln. Mit Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. Im Umschlag und Pappschuber d. Z. (dieser defekt). 1810-1827.
Die allermeisten Beiträge von Freunden und Verwandten 1810 in Ballenstedt; ferner Stolberg und später Quedlinburg, Halberstadt, Wittenberg, Bernburg, Zerbst, Reinstedt und schließlich Coswig. Die aquarellierten Federzeichnungen zeigen Denkmäler, Altäre und Tempel der Freundschaft, wohl alle von demselben Künstler stammend. Ferner Blumen-Aquarelle und eine kleine Federzeichnung mit Ansicht des Schlosses Ballenstedt. - Der Rücken mit kleinen Fehlstellen; einzelne Bleiweiß-Flächen in den Zeichnungen oxydiert. - Dabei: 2 Stammbuch-Kassetten mit stärkeren Gebrauchsspuren, vornehmlich aus Rudolstadt (1814-1822) und Weimar (1820-1840). Die kleine Weimarer Kassette u. a. mit Angehörigen der Familien Coudray, Genast, Schumann und Hummel.
Los 2545Stammbuch
Emma Strauwald aus Schlesien. 1824-1834
Auktion 126
Schätzung
200€ (US$ 222)
Stammbuch der Emma Strauwald aus Schlesien. 55 Bl., davon ca. 76 S. beschrieben oder illustriert. Mit 3 kolor. Kupferstichen, 3 kolor. Bleistiftzeichnungen, 1 farbigen Kalligraphie, 1 Spiegelschrift und 1 Blumenstickerei. Quer-8vo. Grüner Pappband d. Z. (fleckig und bestossen; Rücken und Vorsätze erneuert) mit vergold. Bordüren und goldgepr. Aufdruck "E. S." sowie Goldschnitt. 1824-1834.
Reich gefülltes Stammbuch mit Eintragungen von Verwandten, Freundinnen und Freunden, ausschließlich in schlesischen Städten und Dörfern, darunter Jauer, Schweidnitz, Liegnitz, Pohlwitz, Nicolstadt, Zobel, Haynau, Gross- und Klein-Baudiss sowie vielen weiteren kleinen Orten. Die Illustrationen zeigen Blumenranken, einen Freundschafts-Altar, 2 interessante Kalligraphien und anderes. Bei einer Kalligraphie ist der Name "Emma" aus fortlaufender winzigster Schrift gebildet. - Fast durchgehend Fingerspuren.
Los 2542Stammbuch
des H. Pilgrim aus Königsborn bei Unna. 1771-1802
Auktion 126
Schätzung
400€ (US$ 444)
Stammbuch des H. Pilgrim aus Königsborn bei Unna. Ca. 120 Bl., davon ca. 59 S. beschrieben oder illustriert. Mit 5 Grisaille-Zeichnungen. Quer-gr. 8vo. Marmor. Lederband d. Z. (etwas berieben) mit goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln, Rückenvergoldung und Rückenschild "Stammbuch H. P." sowie Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. Im Pappschuber d. Z. (Oberteil fehlt). 1771-1802.
Die Eintragungen von Verwandten und Freunden nicht nur in Unna und Umgebung, sondern in ganz Westfalen, Bielefeld (1771), Mülheim (1771,1772, 1776), Elberfeld (1774), Lüttringhausen (1774-1775), Hagen (1775), Kamen (1771), Lippstadt (1771), Holzminden (1775), sondern und auch in anderen Gegenden Deutschlands, z. B. Berlin (1775), Breslau (1775), Leipzig (1775) und Köln (1772). Die eindrucksvollen Grisaillen mit allegorischen Szenen stammen wohl von ein- und demselben Künstler. - Schönes, gepflegtes Stammbuch aus Westfalen.
Los 2541Stammbuch
des Johann Christian Nicolai aus Oschatz. 1770-1813
Auktion 126
Schätzung
600€ (US$ 667)
Stammbuch des Johann Christian Nicolai aus Oschatz. 100 Bl., davon ca. 90 S. beschrieben oder illustriert. Mit 13 aquarellierten Federzeichnungen, 1 aquarell. Quodlibet, 2 Grisaille-Zeichnungen, 6 Rötelzeichnungen, 1 Radierung, 1 Kalligraphie, 1 Seidenstickerei und 2 durch ein Blatt geführten Seidenbändern. Quer-8vo. Lederband d. Z. (Vorderdeckel gelöst und defekt, auch der Rücken beschädigt) mit Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. 1770-1813.
Reich gefülltes Stammbuch, dessen Eintragungen von Verwandten und Freunden größtenteils aus Sachsen stammen. Am häufigsten vertreten sind Leipzig, Döbeln, Pirna und Oschatz. Unter den zahlreichen Illustrationen ist eine Reihe von ganzseitigen aquarellierten Federzeichnungen (1772) mit allegorischen und moralischen Szenen von besonderem Reiz durch ihre heiter-naiven Darstellungen, die z. T. im Hintergrund auch kleine Stadt-Ansichten (Döbeln?) enthalten. Auch die vielen weiteren Bilder in verschiedenen Techniken zeigen meist in naiver Darstellung hübsche Motive des späten Rokoko. - Stärkere Gebrauchsspuren wie Fingerflecken und Einrisse; Heftung gelockert.
Stammbuch eines Herrn von Bülow (auch: Bülau) in Leipzig. 140 Bl., davon 29 S. beschrieben. Mit 1 Wappenkupfer. Quer-8vo. Geglätteter brauner Kalblederband d. Z. mit reich vergoldeten Bordüren und Eckfleurons auf beiden Deckeln, reicher Rücken- und Stehkantenvergoldung sowie Goldschnitt. Im Pappschuber d. Z. (dieser beschabt) mit Blüten-Ornamentik auf dem Buntpapierbezug. Leipzig 1723-1725.
Ob sich Herr von Bülow als Student in Leipzig aufhielt, ist nicht sicher, denn keiner der Beiträger des Stammbuchs - fast ausschließlich aus Adelsfamilien - gibt ein Studienfach oder einen Professorentitel an. Unter den Freunden v. Bülows finden sich: Heinrich v. Bünau, J. W. v. Alvensleben, Christian Friedrich und Carl Gottlob v. Hopffgarten, 3 Bismarcks (J. A., L. F. und H. C. v. Bismarck), Otto Friedrich v. Posern (mit Kalligraphie), Carl Ascan v. Rhoeden, Wolff Abraham v. Reiboldt, Johann Adolph v. Gersdorff, Adolph Heinrich v. Kottwitz, C. H. v. Kalckreuth (mit Wappenkupfer), C. W. v. Rumohr, H. G. v. Weitschütz, Carl Ludwig v. Meusbach, Johann v. Helwich, L. v. Üchtritz und andere. Die Eintragungen in französischer, lateinischer und deutscher Sprache. - 3 S. verblasst, 2 Bl. offenbar entnommen; sonst gut erhaltenes, schön gebundenes Adelsstammbuch aus der Epoche der Frühaufklärung in Leipzig.
Stammbuch eines Fräulein Therese in Eisleben. 2 Bl., 162 pag. Seiten, davon 24 beschrieben oder illustriert. Mit 6 kleinen Aquarellen, 1 ganzseitigen Gouache, 1 kolor. Kupfertafel und 1 Haarzopf. Quer-8vo. Dunkelgrüner Halblederband d. Z. (Ecken und Kanten etwas berieben) mit reizvoller Deckel- und Rückenvergoldung sowie Rückenschild "Denkmahl der Freundschaft". Mit marmor. Umschlag d. Z. 1821-1826.
Alle schriftlichen Beiträge in Eisleben. Eine kolor. Kupfertafel aus dem Göttinger Wiederhold-Verlag zeigt "Die Brücke bey Jena". Die Aquarelle jeweils mit Blumen-Darstellungen; die ganzseitige Gouache zeigt eine weitläufige Flusslandschaft mit Booten, im Hintergund Felsgebilde.
Los 2049Stammbuch
des Samuel G. B. Gebhardt aus Pilgramsdorf
Auktion 125
Zuschlag
650€ (US$ 722)
Stammbuch des Samuel Gottfried Benjamin Gebhardt aus Pilgramsdorf (Schlesien). Ca. 115. Bl., davon 152 S. beschrieben oder illustriert. Mit 6 Grisaille- bzw. Rötelzeichnungen, 3 Gouachen, 3 Aquarellen, 4 Porträt-Silhouetten, 1 Bleistiftzeichnung, 1 kolor. Kupferstich, 1 auf Seide gedruckten Radierung, und 1 Seidenstickerei. Quer-8vo. Lederband d. Z. (etwas berieben) mit floraler Rückenvergoldung, grünem Rückenschild "Gebhard", beiden Deckeln mit vergold. Fileten und Eckfleurons sowie Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. 1792-1808.
Reich gefülltes Album Amicorum. Die meisten Eintragungen in Schlesien (Goldberg, Schweidnitz, Hirschberg, Warmbrunn, Reichenbach, Liegnitz, Schmiedeberg, Landeshut) und Sachsen. Die Pinselzeichnungen recht hübsch und teilweise bildmäßig ausgeführt. Unter den Namen der Beiträger finden sich: Straube, Marx, Nerlich, Schmeling (Schauspieler, Schweidnitz 4.V.1799), Oelsner, Rilke (Pastor, Seifersdorf 20.IV.1795), Louise und Wilhelmine Richter (Goldberg 1795), Scheurich, J. C. F. Hoffmann, J. C. Kerner, E. Jordan. - 2 Bl. mit Einschnitten.
Los 2050Stammbuch
des Mediziners Georg A. Benjamin Schweikert
Auktion 125
Zuschlag
1.300€ (US$ 1,444)
Stammbuch des Mediziners Georg August Benjamin Schweikert aus Ankuhn bei Zerbst. Ca. 120 Bl., davon ca. 167 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Federzeichnung (Porträt) und einem montierten Kupferstich. Quer-8vo. Brauner Lederband d. Z. (beschabt) mit reicher Rückenvergoldung und Rückentitel "Denkmal der Freundschaft", goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln, goldgepr. Aufschrift "G.A.B.S." und "1794" sowie Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. Mit einem wohl nicht zugehörigen, zweiteiligen Leder-Schuber. 1794-1802.
Reich gefülltes Stammbuch, dessen Beiträger größtenteils aus Medizin- und Jura-Studenten (wohl auch fertigen Ärzten) in Wittenberg und Jena bestehen, ferner diversen Verwandten Schweikerts. Weitere Orte sind Magdeburg, Zerbst, Apolda, Treuenbrietzen, Rohrbeck, Ankuhn und andere kleine Gemeinden. Zitiert wird aus Goethe (Jena 1796) und seinem "Tasso" (1798), ferner Wieland, Tiedge, Young, F. von Kleist, Matthisson und antiken Autoren. Öfter mit Symbolen studentischer Verbindungen. Unter den Beiträgern finden sich Namen wie der berühmte Geologe August von Herder, Sohn des Dichters (Wittenberg 1802), B. und C. Siebold aus Würzburg (mit Porträt-Zeichnung, Jena 1796), v. Krosigk und die 13jährige, später berühmte Malerin Louise Seidler (Jena 1799). - Auffallend ist die verhältnismäßig hohe Anzahl von Studenten aus Ungarn. - Gemäß einer Bleistift-Notiz auf Bl. 1 wurde der Inhaber des Stammbuchs, Georg August Benjamin Schweikert am 25. Sept. 1774 geboren; er praktizierte später als Arzt und Chirurg in Breslau. - Der Eintrag von Louise Seidler verblasst; sonst ordentlich erhalten.
Stammbuch der Adelaid Haug in Rastatt. 58 Bl., davon 31 S. beschrieben oder illustriert. Mit 4 Aquarellen, 1 Sepia-Zeichnung, 1 Malerei auf Seide, 2 Bleistiftzeichnungen, 10 kolorierten Kupferstichen und 2 geschnittenen Porträt-Silhouetten. Quer-8vo. Grüner genarbter Lederband d. Z. mit goldgeprägter Ornamentik (Putti, Eckfleurons etc.) auf beiden Deckeln und dem Rücken (dieser berieben). Marmorierte Vorsätze und Goldschnitt. In rotem Pappschuber d. Z. (dieser mit Gebrauchsspuren). 1813-1820.
Die ersten Eintragungen 1814 in Ottersweier, fast alle späteren in Rastatt, eine Anzahl in franz. Sprache. Großenteils adlige Beiträgerinnen. 2 Blatt lose beiliegend, das eine von 1828. - Einige Blätter scheinen zu fehlen; leichte Gebrauchsspuren, dennoch reich und hübsch illustriertes Stammbuch im Stil des Empire.
Stammbuch einer Dame "A. B.". Fast leer; lediglich eine Text-Eintragung von 1851 am Schluß. Mit 1 Bleistift-Zeichnung und 2 kolor. Kupfertafeln. Dunkelgrüner Lederband mit reicher Blindprägung auf beiden Deckeln, goldgepr. Aufdruck "A B" und "1830", dreifachen, goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln, reicher Rückenvergoldung mit Aufschrift "Zum Andenken" sowie Stehkantenvergoldung und Goldschnitt. In etwas defektem Papp-Schuber d. Z. 1830-1851.
Von den beiden kolorierten Kupfertafeln ist die erste bei C. Schauer in Berlin gedruckt. Der einzige weiterhin enthaltene Schmuck des Bandes ist eine hübsche, sehr fein ausgeführte Bleistiftzeichnung mit den biedermeierlichen Porträts eines jungen Paares. - Offenbar sind mehrere Bl. entfernt worden, dadurch Heftung gelockert. - Prächtiger Einband.
Stammbuch der M. E. Herforth in Frankfurt a. M. Ca. 140 Bl., davon 29 S. beschrieben oder illustriert. Mit 5 Aquarellen bzw. Gouachen, 1 kolorierten Kupferstich und 3 Silhouetten, davon 2 getuscht, 1 geschnitten. Quer-gr. 8vo. Grüner Kalblederband d. Z. (minimal fleckig; Ecken und Kanten gering bestoßen oder beschabt) mit reicher klassizistischer Ornamentik (vergoldete Bordüren mit Festons und Amphoren, intarsierte rote Mittelstücke mit figürlicher Vergoldung auf beiden Deckeln, das vordere mit den Initialen "M. E. H."), Steh- und Innenkantenvergoldung, reicher, teils figürlicher Rückenvergoldung mit rotem Rückenschild "Souvenir de l'amitié", marmorierten Vorsätzen und Goldschnitt. In der Innenkantenvergoldung signiert "Relieur par Schaerer". Frankfurt a. M. 1804-1820.
Höchst kunstreicher, signierter Einband, offenbar für eine "höhere Tochter" aus wohlhabender Frankfurter Familie gefertigt. Umso bedauerlicher, dass das umfangreiche Stammbuch auf nur 29 Seiten Eintragungen enthält. Alle stammen von Freundinnen und Freunden in Frankfurt, mit Ausnahme einer Maria Bräuer "von Oberlahnstein". Alle künstlerischen Beiträge sind durchaus qualitätvoll: Auf der Rückseite des Vortitels (mehrfarbige Kalligraphie: "Der Freundschaft") und gegenüber dem getuschten Haupttitel befindet sich eine sehr fein ausgeführte Porträt-Silhouette, die vermutlich die Inhaberin des Stammbuchs zeigt. Andere Blätter zeigen Blumen in unterschiedlicher Verwendung, eine Flußlandschaft mit Ruinen und 2 Fischern sowie - und das ist das Spitzenstück des Stammbuchs - eine ganzseitige, reizende Silhouette, die einen gut gekleideten Herrn mit Hut und Tabakspfeife unter einem Baum sitzend und ein Buch lesend zeigt; vor ihm sitzt sein Hund, erwartungsvoll zu seinem Herrn aufschauend. Am Baum die Inschrift "Souvenir". Das nebenstehende Blatt (Frankfurt 18.I.1820) enthält die Eintragung eines Philipp Jacob Seiß, der wohl der Schöpfer des Blattes ist. Andere Beiträge stammen von Jaquette Schütz, Anna Catharina Richter, Jacob Fleusch, Johann Conrad und Margarethe Jost, Maria Susanna und Anna Cristina Harthwich, Lisette Michel, Maria Jacobina Sturm, Catharina Steffan und anderen Frankfurterinnen. - Vorderes Innengelenk schwach; sonst sehr schöner Einband.
Stammbuch des Industriellen, Präsidenten der Preuß. Nationalversammlung und ersten preuß. Handelsministers Karl August Milde (1805-1861) in Berlin. Ca. 80 Bl., davon 23 S. beschriftet. Quer-8vo. Lederband d. Z. mit reicher vergoldeter Rokoko-Ornamentik auf beiden Deckeln und dem Rücken, dem vergold. Aufdruck "Album" und Goldschnitt. In einem Umschlag und Pappschuber d. Z. Berlin 1850.
Berliner Stammbuch des bedeutenden Industriellen und liberalen Politikers während seiner Zeit als Mitglied der ersten Kammer des Preußischen Landtags. Die Beiträger des Albums, häufig mit politischen Motti oder Anspielungen auf den Namen "Milde", dürften größtenteils Landtags-Abgeordnete sein: Heinrich Dahlmann, v. Bockum-Dolffs, Karl Wilhelm Laßwitz, v. Wittgenstein, Hermann Philipp Graf von Hompesch, Ludwig Keferstein, Heinrich Alexander von Arnim, Eduard Baumstark und andere. - Ausnehmend frisch erhalten.
- der Johanna Rosenberg in Putbus auf Rügen. Ca. 80 Bl., davon 54 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Aquarell, das einen Haarzopf rahmt, 1 kolor. Kupferstich und 1 Blumenstickerei auf Seide. Quer-8vo. Karminroter Pappband d. Z. mit dezenter Vergoldung und goldgepr. Initialen "J. R." sowie der Jahreszahl "1828" auf den Deckeln. Goldschnitt. 1829-1857, mit späten Nachträgen Eldena 1862 und 1882, Putbus 1887 und 1893.
Die Eintragungen der Familie Rosenberg und ihrer Verwandten beginnen 1829 in Neukalden und setzen sich ab 1830 abwechselnd in Putbus und Garz bis 1857 fort. Später kamen noch Nachträge in Eldena aund wieder Putbus hinzu. 1918 hat ein Nachfahre in Stralsund auf 2 Seiten eine kurze Chronik der auf Rügen ansässigen Familie eingefügt.
Stammbuch des Berliner Organisten und Komponisten Johann Christoph Wilhelm Kühnau (1780-1848). 65 Bl., davon 99 S. beschrieben oder illustriert. Mit 5 Aquarellen, 3 Sepia-Zeichnungen, 1 Feder-, 1 Kohle- und 2 Bleistift-Zeichnungen sowie einer geschnittenen Porträt-Silhouette. Quer-8vo. Marmor. Pappbd. d. Z. (etwas beschabt; Rückenbezug mit Fehlstellen) mit goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln, Rückenvergoldung und rotem Rückenschild "Denkmal meiner Freunde" sowie Grünschnitt. 1800-1826.
Reizvoll illustriertes Stammbuch des Berliner Musikers (Innendeckel mit seinem Namenszug "Wilhelm Kühnau 1800"), das der Inhaber offenbar am 11. Januar 1800 von seinen Eltern geschenkt erhielt, die sich als erste eintrugen (der Vater, Johann Christoph Kühnau, 1735-1805, Komponist, Hymnologe, Kantor an der Berliner Dreifaltigkeitskirche, schreibt in franz. Sprache). Sonst die meisten Beiträge von Verwandten und Freunden in Berlin, darunter etliche Theologen: David Georg Friedrich Herzberg, Wilhelm Ritter (Prediger an der Charité-Kirche), Christoph Friedrich Triebner (Pastor aus Hull in England) u. a. Ferner sind vertreten: die Maler, Radierer und Zeichenlehrer Christian Gottfried Matthes und C. G. Ludwig Matthes (beide mit Tuschzeichnung, besonders schön die vom jüngeren Matthes), der Statistiker und Nationalökonom Johann Gottfried Hoffmann (1765-1847) und der Pädagoge, Altphilologe und Schachspieler Johann Heinrich Christian Barby (1765-1837). 1808-1809 hält sich Wilhelm Kühnau in Wittenberg auf. Hier trägt sich am 26. März 1808 der Theologieprofessor Michael Weber (1754-1833) ein, am 31. August 1809 der klass. Philologe Abraham Gottlieb Raabe (1764-1845), Professor der griechischen Sprache und Direktor der Universitätsbibliothek, der später wie Weber nach Schließung der Wittenberger Universität an die Universität Halle wechselte. 1809 nach Berlin zurückgekehrt und ab 1814 Organist an der Dreifaltigkeitskirche, unternahm Kühnau offenbar viele kleinere Reisen, denn es finden sich Eintragungen in Neu-Cüstrinchen, Carlshoff (Oder), Leipzig (dort bei Verwandten, darunter Kühnaus Tanten Eleonore und Johanna Sophia Mulert, geb. Nicolai, sowie der Kartograph Karl Friedrich Muhlert), Zeitz, Seebeck, Schlieben, Hohenbuckow, Neuruppin etc. 1821 bezeichnet sich in Berlin eine Thora von Bernstorff als Kühnaus "dankbare Schülerin". Auf zwei gegenüberstehenden Seiten finden sich 1809 die Eintragungen "Misklang - Haß - / August Zeune. - Einklang - Liebe - / Auguste Zeune". Ob es sich bei August Zeune um den berühmten Geographen (Professor an der Berliner Universität), Germanisten, Pädagogen und hochverdienten Gründer der Berliner Blindenanstalt handelt, war nicht eindeutig festzustellen. - Die meisten Abbildungen (z. T. sehr fein und professionell ausgeführte Aquarelle) zeigen Landschaften, ferner (von G. Mieth) eine altgriechische Priesterin mit Blasinstrumenten an einer Feuerschale sowie 4 Porträts, darunter ein mit Kohlestift sehr hübsch dargestelltes Schwestern (?) - Paar. - Mehrere Beilagen: das Gesangbuch von Joh. Fr. Wilhelm Kühnau (Hrsg.). Choral-Melodieen zu sämmtlichen Liedern des Berliner Gesangbuches für evangelische Gemeinen [sic]. V, 102 S. Noten mit Text. 8vo. Marmor. Halbleinenband d. Z. mit vergold. RTitel. Berlin, Wilhelm Thome, 1838. - Durchgehend mehr oder weniger stock- bzw. braunfleckig. - Ferner ein Fotoalbum mit 23 Fotos der Familie Kühnau (1925-1926) und einem Blatt mit handschriftlichen Familien-Nachrichten.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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