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Stammbuch-Kassette aus Westfalen. 35 lose Bl., davon 30 mit gestoch. Ansichten aus dem Göttinger Verlag Wiederhold. Ferner 1 kolor. Kupfertafel aus dem Berliner Verlag C. Schauer. Goldschnitt. Quer-8vo. In Halbleder-Kassette d. Z. (Ecken und Kanten beschabt und bestoßen) mit Aufdruck goldgepr. Amphoren und dem Rückentitel "Denkmal der Freundschaft". 1799-1838.
Vermutlich von mehreren Besitzern gefüllte Kassette; an einer Stelle wird der Inhaber A. Dettermayer genannt. Die Mehrzahl der Eintragungen in Westfalen, vor allem Ibbenbüren, Münster und Emsdetten. Die gestochenen Blätter des Wiederhold-Verlags sind teils auf der Bildseite, teils rückseitig beschriftet und zeigen Ansichten von Münden, Kruckenberg bei Carlshafen, der Bibliothek zu Göttingen, dem Brockenhaus, dem Brandenburger Tor zu Berlin, dem Fürstl. Schloß zu Pyrmont, der Festung Königstein, Schloß Herzberg, den Ruinen bei Rüdesheim, Schloß Berlepsch, Wellmanshoff und die Gleichen bei Göttingen 1600, Peters des Großen Hütte in Holland, Kopenhagen, Ägypten, Cadix, Villa Plinius am Comer See etc., einige doppelt vorhanden. - Einband-Schmuck und Rückentitel wohl irrtümlich kopfstehend aufgedruckt.
Los 2433Stammbuch-Kassette
eines Schülers und Konfirmanden in Halberstadt
Auktion 121
Zuschlag
150€ (US$ 167)
- Stammbuch-Kassette eines Schülers und Konfirmanden in Halberstadt. 43 Bl., davon 35 S. beschrieben oder illustriert. Mit 8 aquarellierten Federzeichnungen und 2 Bleistiftzeichnungen. Quer-kl. 8vo. Lose Bl. in einer dunkelblauen Halbleder-Kassette in Form eines Stammbuchs mit dezenter Deckel- und Rückenvergoldung sowie imitiertem Grünschnitt. 1843-1847.
Nach Beginn mit wenigen Blättern in Adersleben sind ab 1844 alle Beiträge in Halberstadt verfasst, darunter viele von "Mitschülern" und "Mitkonfirmanden". Dabei herrscht eine Akademiker-Atmosphäre, wie zwei Zeichnungen mit trinkfesten und Degen schwingenden Studenten zeigen. Die übrigen Abbildungen meist mit Blumen oder Freundschaftssymbolen. - Dabei: Stammbuch-Kassette aus Merseburg. 7 Bl., der Rest leer. Mit 1 kolor. Kupferstich und 1 Bleistiftzeichnung. Quer-kl.-8vo. Lose Bl. in einer prächtig geschmückten Halbleder-Kassette mit reicher Vergoldung auf Rücken und beiden Deckeln; diese außerdem mit metallenen, vergoldeten Zierelementen auf roten und braunen Samt-Applikationen und einer Seiden-Bespannung sowie mit Innenkanten-Vergoldung und imitiertem Goldschnitt. 1843-1857. - Beiliegend 2 reich verzierte Taufbriefe und ein weiteres Schmuckpapier. - Schönes Beispiel für kunstgewerbliche Leistung um 1850.
- Stammbuch-Kassette des August Dreßler, eines Zöglings des Königl. Gewerbe-Instituts in Berlin. Ca. 95 Bl., davon ca. 64 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 unvollendeten Aquarell und 2 Federzeichnungen. Quer-gr. 8vo. Lose Bl. mit Goldschnitt in einer karminroten Halbleder-Kassette in Form eines Stammbuchs mit goldgeprägten, teils floralen Bordüren und Mittelstücken auf beiden Deckeln sowie der Aufschrift "A. W. Dreßler" und "1827", mit reicher Rückenvergoldung mit Aufschrift "Zur Erinnerung" sowie imitiertem Grünschnitt. In marmor. Papp-Schuber d. Z. 1827-1832.
Der aus Liegnitz stammende Dreßler besuchte 1828-1832 das Gewerbe-Institut in Berlin, und mit dem Jahr 1832 enden auch die Eintragungen, die 1827 in Liegnitz und Friedeberg beginnen. Die allermeisten Beiträger sind jedoch Mitschüler, Freunde und Bekannte in Berlin. Ein Blatt enthält eine Liste "Eleven der untern Classe des Königl. Gewerbe Instituts", die auch Dreßlers Namen und Herkunft enthält. Ferner ein "Verzeichniß der Geburtstage meiner Geschwister". - Leider sind auch hier, wie nur allzu oft bei solchen Kassetten, einzelne Blätter aus anderen Stammbüchern hineingemischt worden, wodurch der Charakter des Inhalts oftmals verfälscht wird. Hier fällt ein Blatt auf (Berlin 1830), das "August Dreßler aus Liegnitz" zum Verfasser hat und einem "Freund und Mitschüler" gewidmet ist, also aus einem fremden Stammbuch eingefügt wurde, ebenso wie einige Blätter mit dem Datum "Liegnitz 1822". - Schöner Einband.
- des August Büttner in Holzminden (Weser). 38 Bl., davon 37 z. T. zweiseitig beschrieben oder illustriert. Mit 1 Aquarellen und 2 Bleistift- und 2 Kohlezeichnungen. Quer-8vo. Lose Bl. in roter HLeder-Kassette d. Z. (etwas beschädigt) mit Deckelprägung und Rückenvergoldung sowie RTitel "Der Freundschaft gewidmet". Holzminden und Gandersheim 1827-1830.
Fast alle Eintragungen entstammen dem Jahr 1830 in Holzminden, dem Gründungsjahr der dortigen Baugewerkschule, so dass anzunehmen ist, dass ein großer Teil der Stammbuch-Beiträger Kommilitonen Büttners an der Bauschule sind. - Eine hübsche Bleistiftzeichnung zeigt eine romantische Wassermühle. - Beiliegend eine Karteikarte mit umfangreichen Bleistift-Notizen des Vorbesitzers zum Inhalt der Kassette.
- eines Heinrich Hinrichs in Bremen und Oldenburg. 93 Bl., davon 88 beschrieben oder illustriert. Mit 1 geschnittenen Silhouette (lose beiliegend), 1 Zeichnung in Grisaille-, 1 in Sepia-Manier, 2 Aquarellen, 1 Federzeichnung und 1 Bleistiftzeichnung. Lose Bl. mit Goldschnitt in roter Halbleder-Kassette in Form eines Albums mit reicher rhombenförmiger Rückenvergoldung und Rückenschild "Denkmal der Freundschaft" sowie doppelten vergold. Deckelfileten mit Eckfleurons. 1830-1846.
Die meisten Eintragungen in Oldenburg, Bremen, Höxter, Emden und Borgholzhausen sowie anderen Städten und Orten Niedersachsens. Ein Aquarell zeigt die "Ruinen der alten Burg Ravensberg von der Nord-West-Seite". In Herford schreibt am 12. April 1839 ein Hermann Schauenburg ein Gedicht von 7 Strophen zu je 4 Zeilen ein. Vielleicht handelt es sich um den 1819 in Bünde (Westf.) geborenen Mediziner dieses Namens, der 1853 einen Band "Gedichte" veröffentlicht hat. - Dekorativer Einband. - Beiliegend 6 Karteikarten, auf denen der Vorbesitzer der Kassette den Inhalt akribisch aufgelistet, untersucht und interpretiert hat.
Stammbuch-Kassette eines Studenten Neumeister aus Magdeburg. 43 Bl., davon 53 S. beschrieben oder illustriert. Mit 3 Aquarellen, 1 kolor. Kupferstich, und einer Reihe kleiner Federzeichnungen. Quer-8vo. Lose Bl. mit Goldschnitt in einer braunen Pappdecke d. Z. (etwas bestoßen und beschabt) im Pappschuber d. Z. 1797-1838.
Auf die ersten Eintragungen in Magdeburg folgen Beiträge in Rudolstadt und 1807 in Quittelsdorf, wo sich - ungewöhnlich - auch Neumeisters Ehefrau einschreibt: "Liebe mich, Wie ich Dich! - Deine Frau Dorothee Neumeister." 1809-1810 studiert Neumeister in Jena, wo die Stammbuch- teilweise zu Stammtisch-Blättern werden. Einzelne spätere Blätter stammen wieder aus Rudolstadt und Quittelsdorf, von denen mindestens eines nicht an Neumeister gerichtet ist. - Einige Gebrauchsspuren.
Los 2059Stammbuch-Kassette
einer Luise von Hanstein + Beigabe
Auktion 118
Zuschlag
480€ (US$ 533)
Stammbuch-Kassette eines Fräulein Luise von Hanstein. 25 Bl. mit Goldschnitt und gestoch. Zierrahmen in zwei Varianten, davon 24 Bl. beschrieben oder illustriert. Mit 4 aquarellierten Federzeichnungen, 1 Stickerei und 1 Haarzopf. Quer-8vo. Lose Bl. mit grünem Pappdeckel in marmor. Pappschuber d. Z. 1796-1805.
Fast ausschließlich adlige Beiträger, wohl Verwandte und Freunde der Inhaberin. Entsprechend die Eintragungen auf Rittergütern in kleinen Orten Niedersachsens und Thüringens: Besenhausen (mit aquarellierter Ansicht), Wahlhausen, Niedergandern, aber auch je einmal Göttingen und Hannoversch-Münden. - Dabei: Stammbuch des Henri Hartmann in Hannover. Ca. 70 Bl., davon 58 S. beschrieben oder illustriert. Mit 2 Blumenmalereien, 3 Bleistiftzeichnungen, 1 Kohlezeichnung und 1 Scherenschnitt. Quer-gr. 8vo. Dunkelgrüner Lederband d. Z. (Ecken und Kanten etwas beschabt) mit ornamentaler Gold- und Blindprägung auf den Deckeln, goldgepr. Aufschrift "Album. Henri Hartmann" auf dem VDeckel sowie Goldschnitt. Hannover 1866. - Konfirmationsgeschenk für den Inhaber, weshalb der erste Beitrag von Pfarrer stammt. Ferner Eintragungen von weiblichen und männlichen Mitkonfirmanden, Lehrern, Mitschülern und Verwandten. Manche Beiträge später vom Inhaber mit Bleistift kommentiert, z. B. bei Charlotte Oppermann: "Corps de Ballet". Bei einem anderen Mädchen: "exgekniffen". Zwei der naiven Bleistiftzeichnungen zeigen Wassermühlen. Ferner sind die schönen Blumenmalereien bemerkenswert.
Los 2555Stammbuch-Kassette
eines Fräulein Marianne aus Leipzig + Beigabe
Auktion 117
Zuschlag
300€ (US$ 333)
Der Dichter von "O Tannenbaum"
- eines Fräulein Marianne aus Leipzig. 51 beschriebene oder illustrierte Bl. und 24 leere Bl. Mit 1 Blumen-Aquarell, 1 Stahlstich und 1 Komposition getrockneter Pflanzen. Goldschnitt. 8vo. Lose Bl. in grüner Papp-Kassette d. Z. (beschabt; Deckel gelöst) mit Blindprägung, Deckelvergoldung und goldgepr. Rückentitel "Denkmal der Freundschaft". Im (leicht beschädigten) Pappschuber d. Z. 1832-1856.
Eintragungen aus 3 Zeiträumen: Leipzig 1832, Zürich und Winterthur 1852, Heidelberg 1854-1856. In Leipzig tragen sich als bedeutende Persönlichkeiten zwei ihrer Lehrer ein: Ludwig Ernst Gedike, Reformpädagoge, seit 1803 verdienstvoller Direktor der Leipziger Bürgerschule, Förderer der Bewegung zur Einrichtung von Bürgerschulen (1760-1838). Er war ein jüngerer Bruder des berühmten Aufklärers, Theologen und Bildungspolitikers Friedrich Gedike (1754-1803). Ludwig Gedike widmet einen Sechszeiler "seiner bisherigen lieben Schülerin zur Ermunterung und zum Andenken". - Der zweite namhafte Lehrer ist der Magister Ernst Anschütz (1780-1861), Liederdichter, Kantor, Organist und Komponist, Dichter des überaus populären Weihnachtsliedes "O Tannenbaum", wirkte 50 Jahre als Lehrer und Organist in Leipzig. - Ferner einliegend 4 zeitgenöss. Briefchen unterschiedlicher Art. - Dabei: Poesie-Album des späteren Ökonomie-Rates E. Ehlers aus Lüneburg. 16 beschriebene Bl., der Rest leer. Lose beiliegend 1 Porträt-Photographie des Ehlers, 1 Porträt-Silhouette und 2 Briefe an Ehlers. Quer-4to (16 x 21 cm). Leuchtend roter Kalblederband mit ornamentaler Blindprägung, Filetenvergoldung, goldgepr. Aufschrift "Album" und Goldschnitt. Im Pappschuber d. Z (dieser fleckig und beschädigt). 1849-1857. - Mit poetischen Beiträgen von Verwandten und Freunden in Lüneburg und Leipzig. Die Porträt-Silhouette (Ehlers im Studenten-Habit) ist 1857 datiert, das Photo 1859. - Der prächtige Leder-Einband rückseitig gering fleckig.
- Stammbuch-Kassette eines wandernden Handwerksburschen. 55 Bl. Mit 16 lithogr. Ansichten, 2 Federzeichnungen, 1 Pinselzeichnung und 1 Bleistiftzeichnung. Quer-8vo. Lose Bl. in weißem Halbpergamentband d. Z. in Form eines Albums mit reicher Vergoldung auf Rücken und beiden Deckeln, diese auch mit grünen und rosa Intarsien; imitierter Goldschnitt. 1837-1843.
Beginnend 1837 in Jesnitz, finden sich Beiträge aus vielen Orten, darunter Hamburg, Altona, Meldorf, Stampfen, Berlin, Giersleben, Aschersleben, Osnabrück, Hildesheim, Nürnberg und Augsburg. Die meisten aus Altona und Hamburg, wo sich 1843 ein "Carl Duisberg aus Barmen" einträgt, wohl ein Vorfahr des bekannten Industriellen. Sonst meist Freunde und "Collegen", darunter in Nürnberg ein "Lebküchler-Geselle". Bemerkenswert sind die hübschen lithographischen Stadtveduten: von Hamburg das Stadttheater, das Millerntor, die neue Börse, die Teufelsbrücke von der Elbseite und der große Stadtbrand von 1842. Das Millerntor mit Fußgängern und Fuhrwerk ist auch auf einer kleinen, sehr feinen Blei- und Federzeichnung wiedergegeben. Ansonsten gibt es 2 Ansichten von Dresden (auf grünem Papier), eine kolorierte Ansicht von Schloß Bellevue in Berlin sowie Ansichten von Kremsier, Teplitz und nicht bezeichneten Orten. - Der Vorderdeckel, wie oft bei Pergament, etwas gewölbt. - Dabei: Stammbuch-Kassette eines Müncheners. 21 Bl. Mit 1 Bleistiftzeichnung und 1 kolor. Kupferstich sowie einer Stahlstich-Ansicht des "Osterthor-Walls" in Bremen auf dem Innendeckel sowie einer Stahlstich-Ansicht der "Holstein-Brücke" mit dem Holstentor in Lübeck auf einer inneren Deckplatte. Goldschnitt. Quer-8vo. Lose Bl. in brauner Leder-Kassette mit Rückenvergoldung und Aufschrift "Der Freundschaft geweihet", goldgeprägter ornamentaler Bordüre auf beiden Deckeln und imitiertem Goldschnitt; im Pappschuber d. Z. 1828-1830. - Die meisten Eintragungen in München, ferner Egloffstein und Nürnberg.
Los 2554Stammbuch-Kassette
der Friederike Schwarz aus Herford + Beigabe
Auktion 117
Zuschlag
140€ (US$ 156)
Stammbuch-Kassette der Friederike Schwarz und ihres Bruders aus Herford. 35 Bl. Mit 1 Seidenstickerei, 1 aquarellierten Federzeichnung, 2 Aquarellen, 1 Bleistiftzeichnung und 1 kolor. Kupferstich. Lose Bl. mit Goldschnitt. Quer-8vo. Marmor. Papp-Kassette mit vergold. Bordüren und grünen goldgepr. Deckelschildern mit dem Aufdruck "Denkmal der Freundschaft". Im marmor. Pappschuber d. Z. 1806-1821.
Offenbar gemeinsam gefüllte Kassette eines Geschwisterpaares in Herford, wo der größte Teil der Eintragungen stattfand. Erst 1821 kommt eine Reihe von Beiträgen in Dülmen hinzu, darunter eine sehr feine, kalligraphisch gestaltete und kolorierte Federzeichnung eines Wilhelm Busch. 1853 wurde noch ein koloriertes Schmuckblatt aus Iserlohn beigefügt. - Dabei: Stammbuch-Kassette eines F. Schwarz aus Herford. 54 Bl. Mit 2 Aquarellen. Lose Bl. mit Goldschnitt. Quer-8vo. Orangefarbener Pappband d. Z. (stärker beschabt; Rückenschild defekt) in Form eines Stammbuchs mit goldgepr. schwarzen Rändern und Eckstücken. Im (stärker beschabten) Pappschuber d. Z. 1806-1817. - Die Eintragungen aus Herford, Heilbronn, Kassel und Antwerpen. - Eines der beiden Aquarelle mit der originellen Idee, die übliche Vase und den Blumenkorb vom Sockel stürzend zu zeigen. - Beiliegend ein undatierter, zeigenössischer Brief. - Da die Personen in beiden vorliegenden Kassetten manche Übereinstimmung zeigen, erscheint es denkbar, dass sie zusammengehören und die Blätter irgendwann einmal teilweise vermischt wurden.
- Stammbuch-Kassette eines Fräulein F. P. in Ilmenau. Ca 84 Bl., davon 80 beschrieben oder illustriert. Mit 3 Blumen-Aquarellen, 1 aquarell. Obst-Stilleben, 1 Bleistiftzeichnung, 1 Bl. Schmuckpapier und 1 Scherenschnitt. Quer-8vo. Goldschnitt. Lose Bl. in einer Papp-Kassette d. Z. (etwas defekt) mit sparsamer Vergoldung auf Rücken und beiden Deckeln sowie dem goldgeprägten Monogramm "F. P." auf dem Deckel. 1813-1842.
Unterschiedliche Papiere lassen darauf schließen, daß hier der Inhalt von zwei Kassetten zusammengefügt wurde. 43 meist bläulich getönte Blätter enthalten Eintragungen aus dem thüringischen Raum: Ilmenau, Eisenach, Jena, Dörnfeld im Zeitraum 1813-1817; die andere Hälfte ist in Dresden, Oschatz, Torgau Großenhain und kleineren sächsischen Orten signiert. Vertreten sind die Namen C. E. von Herder (1814 mit einem Goethe-Gedichtzitat), C. W. von Knebel (Jena 1815), Louis Aulhorn (Dresden 1842), Johanna Lentz, Röber, Sachse, A. L. Walther, Dorn und andere.
- Stammbuch-Kassette einer Laura aus Salzungen (Thüringen). Ca. 44 Bl., davon ca. 67 S. beschrieben oder illustriert. Goldschnitt. Mit 7 aquarellierten Federzeichnungen, 1 Grisaille, 1 Federzeichnung, 1 Bleistiftzeichnung und 3 Haarlocken. Lose Bl. in grüner Halbleder-Kassette um 1835 in der Art eines Stammbuchs, mit reicher Rückenvergoldung und rotem Rückenschild "Freunden Gewidmet" sowie vergoldeter Bordüre und reicher ornamentaler Blindprägung auf beiden Deckeln. 1816-1839.
Wohl Stammbuchblätter-Sammlung aus mehreren Epochen und vielleicht von mehreren Personen, aber alle aus dem thüringischen Raum. Fast alle Eintragungen von Verwandten, Freunden und "Brüdern" in Salzungen und Meiningen, ab 1837 auch in Erfurt; einige Beiträge aus anderen kleinen Orten wie Wasungen und Mihla. Unter den Illustrationen ein Blatt mit 5 sehr zierlich gefertigten kleinen Ansichten (Hildburghausen?); ferner Blumen-Arrangements und Denkmäler der Freundschaft. Unter den Textbeiträgen ein spaßiger Vierzeiler, bei dem die zweite Hälfte der Zeile jeweils das Gegenteil der ersten aussagt: "Dir wünsch ich den Teufel (weit hinter den Rücken); / Dich treffe der Blitz (von den lieblichsten Blicken); / Der Donner zerschlage (der Mißgunst die Beine), / Daß Dich (nur die Sonne der Wohlfarth bescheine)." - Ein Rückengelenk etwas angebrochen.
- eines Fräulein von Zetzschwitz als Schülerin in Waldenburg (Sachsen). 26 Bl., alle einseitig beschrieben oder illustriert. Mit 15 montierten Blumen-Darstellungen aus farbigem Lack- oder Biskuitpapier. Quer-kl. 8vo. Lose Bl. in (defekter) Papp-Kassette d. Z. mit Tinsel-Vergoldung und imitiertem Goldschnitt. Mit Pappschuber. Waldenburg 1865-1867.
Die Beiträge meist von Mitschülerinnen geschrieben und mit hübschem Blumenschmuck versehen. - Beiliegend ein illustriertes Taufbriefchen.
Los 2276Stammbuch-Kassette
einer Dame in Niedersachsen + Beigaben
Auktion 110
Zuschlag
200€ (US$ 222)
- Stammbuch-Kassette einer Dame in Niedersachsen. 34 Bl., davon 23 S. beschrieben oder illustriert und 24 leer. Mit 5 Aquarellen bzw. Deckfarbenmalereien, 3 (2 kolorierten) Kupfertafeln, 1 Seidenstickerei, 1 "Lampion" und 2 Haarzöpfen. Lose Bl. in roter Halbleder-Kassette d. Z. mit reicher Rückenvergoldung und Aufdruck "Souvenir" sowie goldgepr. Bordüre auf beiden Deckeln. 1811-1812 und 1835-1875.
Mit Eintragungen in Jever, Hoerde, Zetel und Bockhorn. - Später wurden - wohl aus einer anderen Kassette - 7 beschriebene Bl. und eine Anzahl leere Bl. aus den Jahren 1835-1875 im thüringischen Ruhla hinzugefügt. - Beigegeben 6 weitere Stammbuch-Kassetten (3 mit Defekten) unterschiedlichster Machart aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, davon 3 gefüllt (mit insges. ca. 16 illustrierten Blättern), 2 leer und 1 gefüllt mit 37 Karten, die auf einer Seite farbige Vorlagen für Kreuzstich-Stickereien enthalten ("Der Damenwelt gewidmet von der Zwirnerei & Nähwarenfabrik Göggingen"), auf der anderen Seite "Sprüche der Weisheit", die offenbar als Vorlagen für Beiträge in Poesie-Alben gedacht waren. Eine der Kassetten (Eigentümer Carl Widmann) enthält überwiegend Beiträge aus Stuttgart, Biberach, Heilbronn, Remsthal und Bern, eine andere nur (deutschsprachige) Eintragungen aus Böhmen und Polen, darunter Prag, Saaz, Warschau und Krakau. Zusammen 7 Kassetten als bemerkenswerte Beispiele der Buchbinderkunst um 1850.
- eines Fräulein Mina in Kulmbach. Ca. 51 Bl. von unterschiedlicher Größe, davon 28 S. beschrieben oder illustriert. Goldschnitt. Mit 2 kolor. Kupferstichen und 2 Papier-Klebearbeiten. Quer-8vo. Lose Bl. in dunkelgrüner, strukturierter Leder-Kassette d. Z. mit Rückenvergoldung, goldgepr. Blatt-Bordüren und Eckstücken mit Eichenlaub auf beiden Deckeln, ebenso einer goldgepr. weiblichen Figur an einem Weihrauchbecken, in der Rechten ein großes Füllhorn, sowie dem goldgepr. Aufdruck "Opfer der Freundschaft" und Stehkanten-Vergoldung. Der Innendeckel (dieser etwas beschabt) gleichfalls mit reicher Vergoldung (von den inneren marmorierten Klapplaschen der eigentlichen Kassette ist eine etwas defekt). In marmor. Papp-Schuber d. Z. 1825-1839.
Die Mehrzahl der Eintragungen aus den Jahren 1830-1832 von Verwandten und Freunden in Kulmbach und Coburg, ferner Wunsiedel und Saalfeld. - Schöner, dekorativer Einband.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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