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Los 6716Werner, Carl Friedrich Heinrich
Das Innere der Kirche Santa Maria di Portosalvo in Palermo
Auktion 114
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 972)
Das Innere der Kirche Santa Maria di Portosalvo in Palermo.
Aquarell auf Velin. 26,7 x 19,4 cm. Unten rechts signiert "C. Werner f" sowie unten links bez. und datiert "Palermo 1834", verso in Bleistift in französischer Sprache betitelt.
Los 6704Werner, Carl Friedrich Heinrich
Venedig: Blick auf den Dogenpalast und den Bacino di San Marco
Auktion 111
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,861)
Venedig: Blick auf den Dogenpalast und den Bacino di San Marco, links Santa Maria della Salute.
Aquarell und Deckweiß auf Papier, aufgezogen. 32,3 x 47,3 cm. Am unteren Rand rechts signiert und datiert "C Werner f 1849".
Los 6077Werner, Carl Friedrich Heinrich
Der Maler Hans Veit Friedrich Schnorr von Carolsfeld in seinem Atelier in der Pleissenburg
Auktion 110
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
106.250€ (US$ 118,056)
Der Maler Hans Veit Friedrich Schnorr von Carolsfeld (1764-1841) in seinem Atelier in der Leipziger Kunstakademie in der Pleißenburg.
Öl auf Leinwand. 30,5 x 39 cm. (1832).
Der vor allem als Architektur- und Aquarellmaler bekannte Leipziger Carl Werner gewährt uns mit diesem Gemälde, das 1832 auf der Berliner Akademie-Ausstellung gezeigt wurde, einen Blick in ein Künstleratelier der Romantik. Wir sehen die Wirkungsstätte seines Lehrers Hans Veit Friedrich Schnorr von Carolsfeld. Der Charakter dieses Raumes ist auf den ersten Blick erkennbar: Es ist ein Ort der Arbeit. So scheinen die beiden gepolsterten Gondelstühle an den Seitenwänden weniger für Besucher bestimmt zu sein, vielmehr dienen sie als Ablage für Zeichenmappen und einen halb geöffneten Malkasten. Zwei hoch aufragende, von spitzen Beinen getragene Staffeleien beherrschen die Kammer, auf dem Dielenboden liegen Papierstreifen verstreut, Rahmen und Bilder lehnen an den Wänden. Das einzige Fenster des Ateliers gewährt den Blick auf den Sandsteinfirst einer Fassade vor blauem Himmel. Das Atelier liegt demnach im obersten Stockwerk im Winkel eines großen Gebäudekomplexes. Im Lichte dieses Eckfensters sehen wir das akribisch, in verblüffender Detailtreue festgehaltene Interieur: hinter einem Vorhang verborgen, das Bücherregal in einer Wandnische etwa oder die Skulptur auf einem Beistelltisch, Gipsmodelle, Paletten und Werkzeuge an den Wänden, ebenso ein kleiner Spiegel, Winkelmaße und ein senkrecht platzierter Degen. In der Bildmitte sehen wir den Maler im Profil. Er sitzt, in seine Arbeit vertieft, an einem dunklen Schreibtisch auf einem etwas erhöhten Podest. Im grünen Malermantel, den Kopf mit einer schwarzen Samtkappe bedeckt, beugt er sich über das Zeichenbrett, vor ihm Skizzenblätter, neben ihm Malutensilien, Fläschchen und Gefäße mit Tinkturen. 1816 wird Schnorr von Carolsfeld Direktor der Leipziger Kunstakademie, die in der Pleißenburg untergebracht war. Seitdem befindet sich sein Atelier im Westflügel der 1549 als Festung gebauten Burganlage, die 1897 dem Neuen Rathaus Platz machen musste. Im Vorläuferinstitut, in der Zeichen- und Kunstakademie, besuchte auch ein junger, aus Frankfurt stammender Mann den Unterricht bei Adam Friedrich Oeser, einst der erste Direktor der Akademie. Ihm verdanken wir eine Schilderung der Verhältnisse dort: „In dem alten Schlosse Pleißenburg ging man rechts in der Ecke eine erneute heitre Wendeltreppe hinauf. Die Säle der Zeichenakademie, deren Direktor er [d. i. Oeser] war, fand man sodann links, hell und geräumig; […]. Das erste Gemach war mit Bildern geschmückt aus der späteren italiänischen Schule, von Meistern, deren Anmut er höchlich zu preisen pflegte. […] Alles war mit Geschmack, einfach und dergestalt geordnet, dass der kleine Raum sehr vieles umfasste. Die Möbel, Schränke, Portefeuilles elegant, ohne Ziererei oder Überfluß […].“ Johann Wolfgang Goethe hieß der Zeichenschüler, der die Wendeltreppen in der Pleißenburg als heiter erachtete und sich ihrer in seiner Autobiographie Dichtung und Wahrheit erinnerte. Carl Werners Atelierbild lässt den Schluss zu, dass sich in der Pleißenburg seit der Ära Oeser (und Goethe) nur wenig geändert hatte. Auch für den 1764 in Schneeberg als achtes Kind eines Ratsherren geborenen Hans Veit Friedrich Schnorr von Carolsfeld war das Direktorat der Leipziger Akademie der krönende, dauernde Sorglosigkeit verheißende Abschluss einer bewegten Künstlerkarriere. Nach einem Jurastudium und beruflichen Umwegen verschrieb sich Schnorr von Carolsfeld 1790 in Leipzig ganz der Zeichenkunst. Er wurde Schüler von Adam Friedrich Oeser und übernahm Aufträge als Buchillustrator und Theatermaler. Zum Freundeskreis Johann Gottfried Seumes zählend, begleitete er den nach Syrakus Reisenden bis Wien. Über mehrere Stationen - wie Paris und Straßburg - kehrte er 1802 nach Leipzig zurück, um wenige Monate später die Stelle eines Unterlehrers an der Akademie zu übernehmen. 1816 schließlich wurde er Nachfolger Johann Friedrich August Tischbeins im Direktorenamt, das er bis zu seinem Tod 1841 bekleidete. Ungeachtet seiner Stellung blieb Schnorr von Carolsfeld ein bescheidener Mann, der - so schreibt Nagler - auf „verkünstelte Bedürfnisse“ verzichten konnte (Allgemeines Künstlerlexikon, S. 394). Die Ausstattung des Ateliers spricht für diese Haltung. In Sachsengrün, der Dresdner Kulturgeschichtlichen Zeitschrift, wurde 1861 seine Äußerung anlässlich des Kaufes eines Guido-Reni-Gemäldes kolportiert: „Wir können Erdäpfel essen, aber ich muss etwas Schönes sehen und haben; das gibt eine Nahrung, die ich brauche, und ist auch ein Kapital für meine Familie“, in der die später zu Berühmtheit gelangten Söhne Julius und Ludwig Ferdinand aufwuchsen.
Carl Werners Porträt seines Lehrers im Atelier ist zugleich eine Hommage auf das Lebenswerk dieses Mannes. Denn links von der Tür, die einen schmalen Spalt geöffnet ist, hängt ein Selbstbildnis Schnorrs aus dem Jahr 1820 (siehe Zusatzabb.). Ein Werk aus einer Zeit des Zenits, in der Schnorr von Carolsfeld seine erst im Jahr 2000 publizierte Lebensgeschichte, zugleich als ein Sonst und Jetzt in einem Zeitraum von 55 Jahren niederschrieb. So ist dieses Atelier im Goetheschen Sinne ein Raum, der „sehr vieles“, ja vielleicht alles umfasst: das Charakterbild eines Künstlers im „Gehäuse“ seiner Wirkungsstätte.
Provenienz: Aus dem Nachlass Julius Schnorr von Carolsfelds.
Prof. Dr. Ludwig Schnorr von Carolsfeld, Berlin (1877 - 1945).
Seither in Familienbesitz.
Ausstellung: Berlin, Akademie-Ausstellung 1832.
Literatur: Helmut Börsch-Supan: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen 1786 - 1850, Berlin 1971: 1832: Nr. 1312 ("Attelier des Prof. Schnorr von Carlsfeld in der Pleissenburg zu Leipzig").
Friedrich von Bötticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts: Carl Werner Nr. 6 ("Malerstube").
Los 30Werner, Carl Friedrich Heinrich
Le Nil. Vingt-quatre aquarelles d'après nature
Auktion 107
Zuschlag
1.800€ (US$ 2,000)
Werner, Carl (Friedrich Heinrich). Le Nil. Vingt-quatre aquarelles d'après nature. Texte par A.-E. Brehm et J. Dumichien. 2 Bl., 97 S., 1 Bl. Mit lithographierter Karte und 24 farblithographierte montierte Tafeln. 35,6 x 27,6 cm. Halbleder d. Z. (nur unwesentliche berieben) mit goldgeprägtem RTitel und Goldfileten in Punktmanier auf den Bünden und KGoldschnitt. Paris, A. Lévy, 1882.
Thieme-Becker XXXV, 404. – Eine der prächtigsten Ansichtenwerke von Ägypten, dem Nillauf, den Städten, Monumenten, Landschaften und dem Volksleben der Ägypter von dem Architektur- und Landschaftsmaler Carl Friedrich Heinrich Werner (1808-1894), "Enkel mütterlicherseits der von Goethe als 'Euphrosyne' gefeierten Schauspielerin Christiane Becker geb. Neumann", der in Leipzig, München und Italien studierte. Seine "Aquarelle sind hart und unmalerisch, aber sehr getreu in der Wiedergabe aller Einzelheiten, daher von bedeutendem topographischem, ethnographischem und architekturgeschichtlichem Wert" (Thieme-Becker). – Kaum fleckig, durchgehend sauber, ausgezeichnet schönes Exemplar mit den Tafeln in außergewöhnlich schönem, nuancenreichen Kolorit.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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