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Lot 2295, Auction  109, Seidmann-Freud, Tom, Das Wunderhaus. Ein Bilderbuch zum Drehen

Seidmann-Freud, Tom
Das Wunderhaus. Ein Bilderbuch zum Drehen
Los 2295

Zuschlag
250€ (US$ 260)

Details

Seidmann-Freud, Tom (d. i. Martha-Gertrud Freud). Das Wunderhaus. Ein Bilderbuch zum Drehen, Bewegen und Verwandeln (Deckeltitel). 11. bis 14. Tausend. 6 Bl. Mit zahlreichen farbigen Illustrationen, eingefügter Drehscheibe, 3 Klappbildern (mit jeweils 4 beweglichen Teilen) und 1 (statt 2) beiliegenden Schablone und 1 Farbtafel. 24 x 20,5 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (minimal fleckig und berieben). Berlin, Herbert Stuffer, 1931.
Murken 8. Pressler 208. LKJ III, 374. Ziersch 310. Schug 659. Stuckvilla II, 309. Kosch XVII 385. – Vierte Auflage des zuerst 1927 erschienenenen originellen Verwandlungsbilderbuchs der jung gestorbenen Nichte des Begründers der Psychoanalyse (1892-1930). Die Tafel "Das Wunderhaus" zeigt ein Haus und sein verwandelbares "Innenleben". – Es fehlt eine der beiden lose beiliegenden Schablonen. Buchblock gelockert, sonst sauber und wohlerhalten und ohne die üblichen Lesespuren.

Selchow, Felix
Europa's Länder und Völker
Los 2296

Zuschlag
350€ (US$ 365)

Details

In den illustrierten Verlagseinbänden
Selchow, Felix (d. i. J. H. Meynier). Europa's Länder und Völker. Ein lehrreiches Unterhaltungsbuch für die gebildete Jugend. Zweite verbesserte Aflage. 3 Teile in 2 Bänden. Mit 2 gestochenen Titeln mit kolorierter Vignette und 30 kolorierten Kupfertafeln. 20 x 12,5 cm. Illustrierte OPappbände (etwas fleckig und berieben, Gelenke stellenweise beschabt, Ecken etwas bestoßen). Berlin, Carl Friedrich Amelang, 1828.
Hobrecker 5163. Schug 231 und 232. LKJ II, 473. Stuck-Villa I, 257. Wegehaupt I, 1412. Vgl. Klotz III, 4658. – Zweite, posthum erschienene Ausgabe der prächtig illustrierten Sittengeschichte für die Jugend, komplettes Exemplar mit dem seltenen dritten Teil. "Kann als Nachfolger von Meyniers Neuer Bilder-Geographie gelten. Der anonyme Illustrator zeigt auf schönen Kupfern Landschaften und allerlei nationale Besonderheiten" (Schug). Die Tafeln zeigen u. a. verschiedene Hochzeitsbilder, "Leben und Treiben in Lissabon" oder die "Volksbelustigung der Russen und Pariser". Der Erlanger Pädagoge, Jugendschriftsteller und Lexikograph Johann Heinrich Meynier (1764-1825) versucht hierin ein "Gemälde des Volkslebens, der Nationalvergnügungen, Nationaleigenheiten, des gesellschaftlichen Tones unter den Reichen und Armen" zu entwerfen (Vorrede). Die reizvollen Kupfer im kräftigen, sorgfältigen Kolorit der Zeit. – Im unteren Schnitt stellenweise mit braunem Rand. Vorsatz mit altem Besitzeintrag. Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar in den illustrierten Verlagseinbänden.

Lot 2298, Auction  109, Sperlich, Sophie, Das Ostereier-Färben. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Das Ostereier-Färben. 1890-1900
Los 2298

Zuschlag
300€ (US$ 313)

Details

Sperlich, Sophie. Das Ostereier-Färben. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Niedliche Szene zweier Häschen, die die rote Farbe anmischen, um einen ganzen Korb mit Eiern frisch für das Osterfäst zu färben. Neben dem Holzshocker stehen die Farbtöpfe auch mit blauer und orangener Farbe.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. Neben Hunden war Sperlich vor allem auch durch ihre Katzenmalereien bekannt geworden. Allein die Postkarten sind heute ein begehrtes Sammelgebiet, während originale Gemälde von ihr höchst selten und besonders gefragt sind. – Minimale Kratzer, sonst kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2299, Auction  109, Sperlich, Sophie, Das Rote-Eier-Spiel. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Das Rote-Eier-Spiel. 1890-1900
Los 2299

Zuschlag
280€ (US$ 292)

Details

Sperlich, Sophie. Das Rote-Eier-Spiel. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
In frischer Frühlingslandschaft spielen zwei Häschen Fangen mit den rotgefärbten Eiern, wobei sie schon einige zerdeppert haben, während der große Hasenvater erschrocken den Feldweg hinzugeeilt kommt.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2300, Auction  109, Sperlich, Sophie, Der Ostereier-Verkäufer. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Der Ostereier-Verkäufer. 1890-1900
Los 2300

Zuschlag
100€ (US$ 104)

Details

Sperlich, Sophie. Der Ostereier-Verkäufer. Tempera auf Holz. Unten rechts signiert: "S. Sperlich München". 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Mit einer schweren Glocke und einem großen Korb mit rot und blau gefärbten Ostereiern schreitet der Hase vor dem Dorf und ruft zum Verkauf seiner Ostereier. Im Hintergrund der hohe Kirchturm.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2301, Auction  109, Sperlich, Sophie, Die Häschenparade. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Die Häschenparade. 1890-1900
Los 2301

Zuschlag
190€ (US$ 198)

Details

Sperlich, Sophie. Die Häschenparade. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Fünf Männchen machende Häschen präsentieren ihre gefärbten Eier in großen Hanfkörben vor einer hohen Frühlingswiese, die von rosafarbenen Feldblumen durchzogen ist.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2302, Auction  109, Sperlich, Sophie, Die Ostereier-Produktion. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Die Ostereier-Produktion. 1890-1900
Los 2302

Zuschlag
150€ (US$ 156)

Details

Sperlich, Sophie. Die Ostereier-Produktion. Tempera auf Holz. Unten rechts signiert: "S. Sperlich". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Während vorne links ein großer Hase mit dem Pinsel die Eier bemalt, hat sein Hasenkollege links schon den Weg ins Dorf eingeschlagen, einen ganzen grünen Rückensack voller Eier.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2303, Auction  109, Sperlich, Sophie, Fröhliche Ostern. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Fröhliche Ostern. 1890-1900
Los 2303

Zuschlag
180€ (US$ 188)

Details

Sperlich, Sophie. Fröhliche Ostern. Tempera auf Holz. Unten rechts signiert: "S. Sperlich München". 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Mit einem gelben Kastenwagen kommt Hasi aus dem Walde, ein Glöckchen um den Hals - noch lange vor der Lindtschen Erfindung des Goldhasens. Im Wagen die großen bunten Eier und ein Sträußchen Weidenkätzchen.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2304, Auction  109, Sperlich, Sophie, Heimliche Ostergrüße. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Heimliche Ostergrüße. 1890-1900
Los 2304

Zuschlag
130€ (US$ 135)

Details

Sperlich, Sophie. Heimliche Ostergrüße. Tempera auf Holz. 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Hübsches Fensterstilleben mit Blumen in roten Töpfen und einem alten Schuh, in den der auf eine grüne Bank vor dem Hause gesprungene Hase seine farbigen Ostereier zur Überraschung der Kindlein legt.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Geringe Oberflächenkratzer, kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2305, Auction  109, Sperlich, Sophie, Kartenspieler-Häschen. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Kartenspieler-Häschen. 1890-1900
Los 2305

Zuschlag
300€ (US$ 313)

Details

Sperlich, Sophie. Die Kartenspieler-Häschen. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Ins Gras der weichen Frühlingswiese haben sich zwei flauschige Häschen zum Kartenspiel niedergelassen. Die Körbe voller blauer, orangefarbener und roter Ostereier abgelegt, spielen sie mit dem Altdeutschen Blatt, während der Blick über sie hinweg zum Waldsaum und der romantischen Ansicht eines Gutshofes weitet.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2306, Auction  109, Sperlich, Sophie, Ostereier-Lieferung der Hasen. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Ostereier-Lieferung der Hasen. 1890-1900
Los 2306

Zuschlag
180€ (US$ 188)

Details

Sperlich, Sophie. Die Ostereier-Lieferung der Hasen. Tempera auf Holz. Unten rechts blass signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Aufrecht kommen dem Betrachter eine ganze Reihe von mindestens sieben Hasen, schwer bepackt mit Hanfkörben voller Ostereier auf dem Feldweg entgegen. Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2307, Auction  109, Sperlich, Sophie, Ostergrüße von der Hasenpost. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Ostergrüße von der Hasenpost. 1890-1900
Los 2307

Zuschlag
140€ (US$ 146)

Details

Sperlich, Sophie. Ostergrüße von der Hasenpost. Tempera auf Holz. 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Mit einem winzigen Gitterwagen, vollgefüllt mit blauen und roten Ostereiern, kommt die Hasenpost: Um ja kein Ei zu verlieren schaut der Posthase mit seiner schwarzen Bauchtasche, auf der ein Posthorn zu sehen ist, auf seine Ladung.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Geringe Oberflächenkratzer, kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2311, Auction  109, Uzarski, Adolf, Zehn kleine Negerlein

Uzarski, Adolf
Zehn kleine Negerlein
Los 2311 [*]

Zuschlag
170€ (US$ 177)

Details

Uzarski, A(dolf). Zehn kleine Negerlein. Lustige Bilder und Reime. 6 Bl. Mit farbigen Illustrationen. 20,5 x 14,5 cm. Farbig illustrierter OPappband (etwas berieben und leicht fleckig, VDeckel mit winzigem Riss). Düsseldorf, Merkur, 1946.
Schug 1914. Vgl. LKJ IV, 526. Brüggemann II, 945. – Frühe Nachkriegsausgabe mit den neu gezeichneten Illustrationen von Uzarski (1885-1970). – Ein Doppelblatt mit kleinem montiertem Papierstreifen im oberen Falz. Wohlerhalten.

Voigt, E.
Freud' und Scherz allerwärts
Los 2312 [*]

Zuschlag
80€ (US$ 83)

Details

Voigt, E. Freud' und Scherz allerwärts. Bilder und Geschichten für die Kleinen. Originalzeichnungen von E. Voigt. Verse von A. Steinkamp. Erzählungen von H. Weinert. 12 nn. Bl. Mit 12 ganzseitigen chromolithographischen Tafeln. 28 x 22 cm. OHalbleinen (minimal fleckig und berieben, Rücken mit kleiner Läsur) mit farbigem Deckelbild, Golddruck und OUmschlag (mit Gebrauchsspuren). Duisburg, J. A. Steinkamp, (um 1900).
Typisches Steinkamp-Bilderbuch mit den hübschen Chromolithographien. Die Tafeln meist mit mehreren Einzelszenen, die Jahreszeiten betreffend: Ostern, Drachensteigen, Schlittenfahrten, Weihnachten usw. – Titel und Vorsatz mit Stempel, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar mit dem sehr seltenen Verlagsumschlag.

Voigt, E.
Was tun wir heut?
Los 2313 [*]

Zuschlag
110€ (US$ 115)

Details

Voigt, E. Was tun wir heut? Bilder und Verse für die Kleinen. Originalzeichnungen von E. Voigt. Verse von A. Steinkamp. 17 nn. Bl. Mit 16 ganzseitigen Chromolithographien. 29 x 23 cm. OHalbleinen (etwas berieben und bestoßen, Rückdeckel fleckig) mit farbigem Deckelbild. (Duisburg, J. A. Steinkamp, 1889).
Erste Ausgabe. Mit der Bestellnummer 753 und Verlags-Signet auf dem Vorderdeckel. – Etwas braunfleckig. Teils mit loser Bindung und unsauberem Bug.

Lot 2314, Auction  109, Winkler, Rolf, Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil

Winkler, Rolf
Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil
Los 2314

Zuschlag
150€ (US$ 156)

Details

Winkler, Rolf. Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil. 3 Originalentwürfe für das gleichnamige Werk Alfred Edmund Brehms. Farbige Gouache mit Deckweiß gehöht und signiert "Rolf Winkler" sowie zwei (1 signierte) Federzeichnungen. 28 x 20 cm bzw. 22 x 27,5 cm. Um 1925.
Alfred Edmund Brehms Roman Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil erschien 1928 in der Reihe "Bunte Bücher" bei Enßlin und Laiblin als Nummer 194. Die eine der beiden Federzeichnungen zeigt durch die karge Wüstenlandschaft ziehende und sich in Zelten vor der Sonne schützende Beduinen. Die zweite Zeichnung illustriert einen im dichten Schilf stehenden, mit einem Gewähr bewaffneten, Jäger. Imposant ist die Gouache, die ein Nilpferd mit weit aufgerissenem Maul und aggressiver Drohgebärde präsentiert. Wenig bekannt ist, dass der Autor Alfred Edmund Brehm (1829-1884) selbst auf abenteuerlichen Expeditionen durch Afrika unterwegs war. Erstmals 1848 reiste er nach Kairo, um von dort aus seine nächsten Ziele zu koordinieren. – Im Rand mit hs. Anmerkungen für den Drucker, eine der beiden Federzeichnungen mit zwei, die Gouache mit einem oberflächlichen Einschnitt im Rand. Minimal fingerfleckig und gewellt im Rand. Beiliegend ein Andruck der Gouache.

Lot 2502, Auction  109, Dickens, Charles, Signiertes Billet

Dickens, Charles
Signiertes Billet
Los 2502

Zuschlag
900€ (US$ 938)

Details

Dickens, Charles, engl. Schriftsteller und Publizist (1812-1870). Eigh. Billet m. U. "Charles Dickens". 2/3 S. Gr. 8vo. (London) 18.X.1852.
Mit Briefkopf "Office of Household Words. A weekly Journal conducted by Charles Dickens" an das Bankhaus Coutts & Comp. "Gentlemen. Be so good as to deliver my banking-book to the Bearer, - Charles Dickens". - Etwas fleckig durch Spuren ehemaliger Montage; Tinte beim Namenszug leicht verwischt.

Dramatiker, Schriftsteller, Theaterleute
2 Albumblätter mit 27 Signaturen
Los 2503

Zuschlag
80€ (US$ 83)

Details

Dramatiker, Schriftsteller und Theaterleute. 2 Blätter eines Autographen-Albums mit insges. 28 Signaturen. Gr. 8vo. 1926-1932.
Vorhanden: die Schriftsteller Franz Werfel, Björn Björnson, Karl Schönherr, Franz Karl Ginzkey, Christa Winsloe, Alfred Kappelmacher, Hermann Rossmann; die Theaterleiter und Schauspieler Emil Jannings, Leopold Jessner, Johanna Moissi-Terwin, Franz Schafheitlin, Hermann Röbbeling, Franziska Ellmenreich; ferner der Architekt Paul Ligeti und mehrere andere.

Lot 2504, Auction  109, Dürrenmatt, Friedrich, Manuskript 1988

Dürrenmatt, Friedrich
Manuskript 1988
Los 2504

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,667)

Details

Dürrenmatt, Friedrich, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler (1921-1990). Eigh. Manuskript mit Namenszug "Friedrich Dürrenmatt" am Kopf. 1 S. Gr. 4to. O. O. 19.IX.1988.
"Vorspruch zu den 'Physikern' im Fernsehen der Sowjetunion". Nach der Verwendung für das Moskauer Fernsehen spendete Dürrenmatt das Manuskript einem deutschen Korrespondenten für eine Auktion im Rahmen eines "Solidaritätsbasars" der "Aktuellen Kamera" des DDR-Fernsehens, die am 25. August 1989 in Berlin stattfand. Der Text beginnt: "Das Stück, das Sie nun sehen werden, habe ich vor 27 Jahren geschrieben, 1961. Es ist eine Komödie. Damals war es mitten im Kalten Krieg. Die USA und die Sowjetunion verstärkten ihre Aufrüstung, nahmen ihre Atombombenversuche wieder auf ... Die Menschen, die dachten, machten sich Sorgen, aber zu wenige dachten. Alle rüsteten auf, alle hatten Angst voreinander. Ein jeder war des andern Feind. Vielleicht gerade darum habe ich mit den Physikern eine Komödie geschrieben, ist doch die Lage der Menschheit paradox geworden ...". - Neben dem "Besuch der alten Dame" gilt "Die Physiker" als Dürrenmatts wichtigstes Theaterstück; es gehört zum Kanon der noch immer gespielten Dramen. - Die Tinte stellenweise etwas verwischt. - Beiliegend eine Anzahl Zeitungsartikel über Dürrenmatt. - Während Briefe und Zeichnungen des Autors gelegentlich vorkommen, sind eigenhändige Manuskriptblätter selten, insbesondere ein vollständiger Text wie der vorliegende.

Lot 2505, Auction  109, Frey, Alexander Moritz, 34 Briefe

Frey, Alexander Moritz
34 Briefe
Los 2505

Zuschlag
6.500€ (US$ 6,771)

Details

"Ja ja - wir lästigen Emigranten von gestern!"
Frey, Alexander Moritz, Münchener Schriftsteller, Autor phantastischer und okkulter Erzählungen, emigrierte 1933 nach Österreich, 1938 in die Schweiz (1881-1957). Sammlung von 35 eigh. Briefen m. U. "Alexander M. Frey", "AM Frey" oder "AMF". Zus. ca. 84 S. (Tinte und Bleistift). Gr. 4to und quer-8vo. Comologno (Tessin), Basel und Zürich 8.VIII.1945 - 2.IV.1946.
Sehr reichhaltige Briefreihe aus dem Schweizer Exil an den Münchener Verleger Ernst Heimeran, in der viele autobiographische, literarische und persönliche Erfahrungen und Ansichten des Emigranten niedergelegt sind. Einige Zitate aus 84 Seiten mögen Inhalt und Charakter der Briefe kennzeichnen: "... Ich habe [Ernst Penzoldt] im vergangenen Winter und Frühjahr ein paar Mal noch ... geschrieben, aber es kam keine Resonanz mehr. Schließlich wagte ich mich bei Niemandem mehr in Deutschland und Oesterreich zu melden, um die Freunde nicht zu gefährden durch eine Verbindung mit mir. Ich bin ausgebürgert und Autor eines im Steinberg-Verlag, Zürich, erschienenen Romans ('Hölle und Himmel'), den Goebbels nicht unter die ihm genehmen Bücher gerechnet hätte ... Nachdem jahrelang nichts in Buchform von mir herausgekommen ist, kamen im vorigen Herbst zwei Bücher (ausser 'H. u. H.' ein Märchen, illustriert, im Burgverlag zu Basel) und in diesem Frühsommer der 'Spuk auf Isola Rossa', der Sie auf meine Fährte gesesetzt hat ... Nach anfänglichem Optimimus sind die Verleger hier wieder vorsichtig und fast kleinlaut geworden. Der Buchhunger in Deutschland muß doch riesig sein ... Wird man bald wieder in Deutschland produzieren können? [8.VIII.1945] ... Über Ihre besonderen Chancen in München freue ich mich. Möchte die Papierfrage für Sie eine glückliche und nicht ferne Lösung finden. Die ganze Geschichte sieht ja doch so aus, dass man neben all den unangenehmen Überraschungen, die der Ausbruch des Weltfriedens mit sich bringen wird, auch auf einige angenehme Plötzlichkeiten gefasst sein darf ..." [23.VIII.1945]. Nach ausführlicher Charakteristik seines Verlegers Steinberg kommt Frey noch einmal auf seinen Roman "Hölle und Himmel" zu sprechen: "... Thomas Mann hat mir kürzlich sehr zustimmend über das Buch geschrieben. Nun landen also wieder die Sendungen in den meisten Teilen der Welt. Ich ... habe ein Insektenmärchen (wenn man's 'Märchen' nennen will) geschrieben, zum Teil sehr unterstützt, informativ unterstützt, durch Ihre 'Zehn kleinen Hausgenossen' [von Karl von Frisch, München, Heimeran, 1940] [29.VIII.1945] ... Sehr nett war es von Ihnen, sich des ollen 'Solneman' anzunehmen. Auch damit hatte ich bisher sonderbares Pech. Thomas Mann schrieb mir vor Jahren: 'Das nächste, was nun geschehen soll, ist, dass Ihr 'Solneman' in der Forum-Reihe herauskommt. Ich werde dafür sorgen.' Die Sache kam nicht zu Stande ... Nun komme ich ... noch zu einer besonderen Sache: Sie kennen natürlich Jan Tschichold, den Typographen, wenigstens dem Namen nach. Er lebte bis 1933 in München, war erst Studienrat, amtete auf einem städtischen Posten. Ist jetzt lehrend an der hiesigen Kunstgewebeschule ... Nun hat sowohl er als einstiger Beamter in München wie ich als Rentenempfänger der Stadt München finanzielle Ansprüche an die Stadt. Mir als Ausgebürgertem haben die Nazi die Rente natürlich weggenommen; Tschichold war im Frühjahr 33 eingesperrt und dann davongejagt. Welchen Weg - falls Sie einen angeben können - halten Sie für uns für den richtigen, um unsere Ansprüche geltend zu machen? ... Eine Novelle von mir 'Der Mensch' erschien im Querido-Verlag in Amsterdam - in dem Augenblick, da die Deutschen Holland besetzten, sozusagen auf die Stunde genau. Zwei Exemplare als Drucksache gelangten in Basel an mich - einen Tag nach der Besetzung. Das scheint alles zu sein, was von der ganzen Auflage durchgekommen und übrig geblieben ist. Auch ein 'gelungener' Fall in meinem an solchen Missfällen reichen Autorenleben. Übrigens schrieb mir Thomas Mann neulich: 'Was sagen Sie dazu? Ich schreibe an einem neuen Roman, einem Musikerroman. Dass man doch die Torheit, Romane zu schreiben, nicht lassen kann.' - Aber das war kaum eine verkappte Sottise gegen mich, sondern er schrieb mir: 'Ihren prächtigen Roman habe ich mit starker Erregung gelesen' [7.9.1945] ... Sein erstes Ungestüm, europäischen Boden wieder betreten zu können, scheint sich gelegt zu haben. Neulich schrieb er mir, er hoffe im nächsten Frühjahr in die Schweiz zu kommen. Auch gut ..." [10.IX.1945]. Weite Teile der Briefe Freys nehmen die beginnende "Entnazifizierung" und die von ihm geforderte Rache an den Linientreuen und den Mitläufern unter den Schriftstellern der NS-Zeit. So zitiert er aus einem Brief von Werner Richter aus New York, in dem es über Heimeran heißt: "An seiner Beliebtheit bei den neuen Machthabern schmeichle ich mir nicht ganz unbeteiligt zu sein, weil ich seit Jahren immer schon von den hiesigen Behörden bei der Aufstellung der weissen und schwarzen Listen für Bayern befragt worden bin und für die ersteren H. genannt habe" [9.X.1945]. Im nächsten Brief berichtet Frey: "Richter wird sich freuen, von Ihnen zu hören. Er klagt sehr über innere Einsamkeit, nachdem sein liebster Verkehr, Annette Kolb, 'an zwei Krücken gehend ein Flugzeug besteigt', wie R. schreibt, - um nach Paris zu fliegen und dort zu leben ... Die Neue Zürcher Zeitung, die mich jahrelang völlig abgehängt hatte, brachte am Samstag eine erstaunlich lange und sehr günstige, erstaunlich gut geschriebene Besprechung von 'Hölle und Himmel'; kurz vorher hatte sie auch die 'Isola Rossa' gestreichelt. Ja ja - wir lästigen Emigranten von gestern! [16.X.1945] ... Über Molo hatte mich ja schon Thomas Mann in's Bild gesetzt. Kästner, auch Süskind und vor allem Frank Thiess, mit seinem Roman 'Tsushima', der in Nazi-Deutschland ein ungeheurer Erfolg war, müssen gründlich untersucht werden ... Der Lump Glaeser ist erledigt für jeden, der über ihn Bescheid weiss. Seltsam, dass die Nat.-Ztg. so milde von ihm redet. Ein charakterloser Konjunkturritter, der antifaschistisch war, solang es zweifelhaft war, was für Geschäfte der Faschismus machen und bringen würde. 1938 oder 39, als Hitler mächtig im brutalsten Aufstieg war und er, Glaeser, sich durch schwindelhafte Geldmanöver und andere Lumpereien unmöglich gemacht hatte in Zürich, ging er heim ins Reich. Eine Privat-Gaunerei, die er in Salzburg ... mit mir aufgezogen hatte, machte mir für immer klar, was für eine Nummer er ist ... Sie dürfen gern Gebrauch von meinen Urteilen machen. Es ist jetzt an der Zeit, dass man sich und alle Welt an jene Ergebenheitsadresse erinnert, die im Sommer 1933 veröffentlicht wurde und in der die Unterzeichneten sich bedingungslos hinter ihren grossen Führer Hitler stellten. Otto Flake war darunter, und J. M. Wehner und die beiden Schnacks und Binding und Ina Seidel und manch anderer noch. Wir werden keinen vergessen und dafür sorgen, dass ihnen das Ihre zuteil wird. ... Ich werde hier mit bestimmten Leuten sprechen und sehen, welche Aktion man in die Wege leiten kann [6.XI.1945] ... Diese Gesellschaft der aus übelsten Motiven ... bedingungslos einst Ergebenen soll nicht nur eine Zeitlang aus dem Koben fressen, sondern muss für alle Zeit im Raum des deutschen Schrifttums zur Stummheit verurteilt sein. Die sollen sich einen anderen Beruf ausdenken oder in Argentinien spanisch schreiben [11.XI.1945] ... Dank für die Notiz über Gläser [sic]; sie hätte gut noch schärfer sein dürfen. Was Carossa betrifft, so stimme ich nicht mit Ihnen überein. Er hat aus Hitlers Händen die Goethemedaille entgegengenommen, und hat sich von Goebbels zum Präsidenten eines europäischen Schriftstellervereins - eines infamen Naziproduktes natürlich - machen lassen. Mit ein wenig Rückgrat hätte er das durchaus nicht nötig gehabt. Er hätte ausweichen können, ihm wäre nichts Arges geschehen. Andere haben die Haltung aufgebracht. Er ist erledigt für mich und viele von uns [8.XII.1945] ... Zum Thema Carossa muss ich mich nochmals äussern. Sie sollen recht haben, wenn Sie eine 'Grundschuld' von uns allen zur Diskussion stellen wollen. Aber es ist doch ein Unterschied zwischen Emigranten, die nur davongegangen sind, um sich im Ausland schön still zu verhalten, und solchen, die sich gegen das Regime geäussert haben. 'Wenn ich von meiner Wenigkeit sprechen darf', wie der ewig von sich sprechende Ponten in falscher Bescheidenheit mal gesagt hat, so möchte ich erwähnen, dass ich in der Emigration Mitarbeiter der 'Neuen deutschen Blätter' (ehemaliger Malik-Verlag), der 'Sammlung' (Querido), des 'Neuen Tagebuches' gewesen bin und dass Goebbels mich wahrscheinlich deshalb ausgebürgert hat. Meine Leistung mag verflucht gering gewesen sein, aber sie ist mir noch lieber als die Carossa befleckende Tatsache, sich zum Werkzeug des Dr. Goebbels hergegeben zu haben. Für mich und andere Widerstandsleute hier in der Schweiz ist Carossa erledigt ... und seine dichterische Leistung schätze ich gering ein. Er ist der typische Epigone von gutem Format, ein Produkt aus Goethe + Platen + Hölderlin + Rilke + ich weiss nicht, was noch ..." [3.I.1946]. Äußert sich noch seitenlang über Hans Carossa; ferner über Freys Beziehungen zu vielen Zeitgenossen, darunter seinen Freund, den Schriftsteller Ernst Penzoldt, die Kollegen Heinrich Mann, Ernst Wiechert, Werner Bergengruen, Max Frisch, Bruno Frank, Alfred Neumann, Hermann Hesse ("Gerade schickt mir Hermann Hesse sein Gedichtbüchlein 'Der Blütenzweig'. Sieht aus wie ein Insel-Büchlein; eine schon etwas schamlose Nachahmung, ein Duplikat kann man sagen, dreist ausgefertigt durch Fretz und Wasmuth"), die Regisseure Heinz Hilpert und Kurt Horwitz, den Graphiker Otto Nückel und viele andere. Dazu fast in jedem der meist umfangreichen Briefe über eigene Werke und seine Verhandlungen mit diversen Verlegern. - Beiliegend die Durchschriften von 7 Gegenbriefen Heimerans. - Wertvolles Zeitbild aus der Periode der vorsichtigen Wiederkehr der Emigranten in den deutschen sich mühsam neu etablierenden Literaturbetrieb. - Alle Teile gelocht.

Goncourt, Edmond de
Brief 1890
Los 2506

Zuschlag
150€ (US$ 156)

Details

Goncourt, Edmond de, franz. Schriftsteller, gilt gemeinsam mit seinem Bruder als Mitbegründer des literar. Naturalismus, Namensgeber des "Prix Goncourt" (1822-1896). Eigh. Brief m. U. "Edmond de Goncourt". 11/3 S. 8vo. (Paris) 3.V.1890.
An den Schriftsteller Paul Hervieu, naturalistischer Romanautor und Dramatiker mit oberflächlich moralisierender Tendenz, Mitglied der Académie Française (1857-1915). Goncourt lobt enthusiastisch dessen neueste Veröffentlichung, möglicherweise das Buch "Flirt". "... C'est charmant d'observation, d'observation fine, délicate, d'observation de psychologue, votre Vendredi de Mme de Mésigny, et c'est tout de long de votre volume l'analyse merveilleuse - merci bien faite ...". Erörtert im folgenden genauer die Figuren, die Komposition und die Tendenz und erklärt abschließend: "... Et je retrouve dans votre beau livre votre habituelle et amusante ironie, votre ironie de pince sans-rire distingué, votre ironie de joli blagueur en cravatte blanche: cette sorte de schopenhauerisme parisien et souriant ...".

Hesse, Hermann
Signiertes Gedichttyposkript
Los 2507

Zuschlag
350€ (US$ 365)

Details

Hesse, Hermann, Dichter, Nobelpreisträger (1877-1962). Gedicht-Typoskript mit eigh. Gruß u. U. „H Hesse“. 1 S. Gr. 8vo. (Montagnola ca. 1947).

„Grauer Wintertag“. 5 Strophen zu je 4 Zeilen: „Es ist ein grauer Wintertag, / Still und fast ohne Licht, / Ein mürrischer Alter, der nicht mag, / Dass man noch mit ihm spricht ...“. Unter dem masch. Datum „November 47“ die eigenhändige, mit Tinte geschriebene Widmung: „Gruss und gute Wünsche von Ihrem alten H Hesse“.

Juenger, Ernst
Sammlung von Briefen, Postkarten, Dokumenten
Los 2508

Zuschlag
7.500€ (US$ 7,813)

Details

"Ich werde zur Museumsfigur"
Jünger, Ernst, Schriftsteller, Offizier und Entomologe, einer der international meistgeehrten, gleichermaßen umstrittenen wie bewunderten dt. Autoren (1895-1998). Sammlung von 23 Briefen (19 masch., 4 hs.), 18 Postkarten und beschrifteten Fotos im Postkartenformat (11 hs., 7 nur mitunterzeichnet) und zahlreichen Beilagen. Zus. ca. 35 S. Die Briefe bis auf 1 Ausnahme gr. 4to. Meist Wilflingen, aber auch Griechenland, Jugoslawien, Frankreich, Schweiz, Singapur u. a. 1978-1990.
An ein befreundetes Ehepaar, das dem Schriftsteller in vielerlei literarisch-organisatorischen Dingen behilflich war, Archivierung der weltweiten, von Jünger sehr beachteten Resonanz zu seinen Werken und Auftritten, Kopier-, Korrespondenz- und Ordnungsarbeiten, Verkehr mit Antiquariaten, Beratung in literatur- und kulturhistorischen Fragen. Jünger weiß ihre Arbeit und ihre Meinung sehr zu schätzen und korrespondiert mit beiden als Freund und Gleichgestellter. Naturgemäß ist die Mehrzahl der Briefe maschinenschriftlich, die Mehrzahl der Karten handschriftlich; von diesen sind 7 von Liselotte Jünger geschrieben und von ihrem Mann nur signiert. Einige Zitate mögen den Inhalt kennzeichnen. 1979 vergleicht er den Hamburger Auktionator Hauswedell mit dem legendären König Midas: "... Hauswedell bietet ein lädiertes, signiertes Exemplar der editio princeps der 'Marmorklippen' für tausend Mark an. Wie hoch würde er demnach die, allerdings unverkäufliche, Handschrift des Werkes ansetzen? Offenbar ein Exemplar, das ich verschenkt habe. König Midas: was er anrührt, wird Gold, während ihm die Eselsohren anwachsen. Der Autor ist 'le pauvre' im Sinne von Léon Bloy. - In diesen Tagen kam ein Friedensorden ins Haus: La Médaille de la Paix der Stadt Verdun. Auch gut - in der Antike waren bei Friedensschlüssen die Kriegsgötter, vertreten durch ihre Priesterschaften, anwesend [14.XI.1979] ... ich fand diese beiden, von Pfarrer Walz mir gesandten Copien. Der Vortrag wurde anläßlich des Tages der 'Bücherverbrennung' in Berlin gehalten, unter Präsidium des Oberbürgermeisters [! In Berlin gibt es nur einen Regierenden Bürgermeister]. Hat er die Infamie moniert? Das lohnte eine Anfrage [5.VII.1982] ... möchte ich Ihnen die anliegende Sendung des Norddeutschen Rundfunks über [den Nobelpreisträger Jorge Luis] Borges mitteilen. Meine Frau, die mit Grippe im Bett lag, hat zufällig die Passage auf S. 52/53 mitgehört und ließ sich den Text senden. Mehr brauchen auch Sie nicht zu hören - mir kam dabei der Gedanke, daß wir vielleicht Ihre Begabung zur Ironie, etwa durch eine Hörerzuschrift, ins Spiel bringen könnten - natürlich nur, wenn es Sie reizt. Der Sprecher scheint wenig von Goethe zu wissen - jedenfalls ist ihm dessen Vorliebe für den 'gebildeten Soldaten' unbekannt. Und darauf bezog ich mich. Zudem hatte der Herr das besondere Pech, daß Borges, mit dem er mich konfrontiert, vor kurzem in Wilflingen weilte - ich war der einzige deutsche Autor, mit dem er zu sprechen gewünscht hat. Und was war der besondere Anlaß? Mein Tagebuch aus dem Ersten Weltkrieg, das er vor sechzig Jahren in der spanischen Übersetzung gelesen hat. 'Das war für mich eine vulkanische Eruption.' Wichtig wäre mir auch, den Namen des Sprechers zu erfahren; seine Leistung könnte als casus typicus in 'Siebzig Verweht III' zitiert werden ... Eine Entdeckung, die mir angenehme Schlaflosigkeit bereitet hat: Umberto Eco 'Der Name der Rose' [23.IV.1983] ... Otto von der Linde, der vorletzte Ritter des Ordens Pour le Mérite, ist plötzlich gestorben und läßt mich nun als den einzigen zurück. Ich werde mit meiner Frau von Berlin aus nach Wienhausen fliegen, um den Kranz mit der Schleife des Ordens am Sarg niederzulegen. Dann kehren wir zur Firmung nach Berlin zurück [25.V.1984] ... Anbei zwei coupures - ich weiß nicht, ob die merkwürdige Auslassung des Herrn im 'Pan' Ihnen schon vorgelegen hat. (Er möchte mich lieber mit Parabellum sehen) ... Sodann die merkwürdige Duplizität: zwei Komponisten, die an einer Trilogie über meine Erzählungen arbeiten - ich komme mir bald wie Hoffmann vor. Könnten Sie mir - ich möchte fast sagen 'zuständigkeitshalber' einen Teil dieser Korrespondenz abnehmen? [15.VII.1984] ... Vor der Fahrt nach Bonn ... Nur von den beiden Einladungen (Mitterand und Senat) hätte ich diesmal gern je fünf Ablichtungen [2.XII.1984] ... Wie Sie dem Text dieses Briefes entnehmen werden, habe ich mit den Entomologen eine Menge zu tun. Doch das ist nicht die Hauptsache. Inzwischen haben sich meine beiden Bibliographen, die Doctores Walz und Mühleisen zerstritten - das soll aber nicht bedeuten, daß sie nicht weiter mit Ablichtungen versorgt werden [18.I.1985] ... Anbei schon wieder zwei coupures. Wie Sie sehen, werde ich schon in medizinischen Zeitschriften ausgestellt [12.II.1985] ... Anbei wieder etwas Abzulichtendes: Einige Erinnerungen an Carl Schmitt. Ein Aufsatz meines Freundes Marcel Schneider ... An dieser Sendung bitte ich ausnahmsweise zu beteiligen: Dr. Alexander Jünger, Berlin ... Er ist Patensohn von Carl Schmitt [24.VIII.1985] ... Der Freisler-Brief ruft, wie ich erwartet habe, Wirbel hervor. Aber ich will dem nicht ausweichen [26.XI.1985] ... Anbei zu Ihrer bewährten Ablichtung der Brief eines Leutnants der Bundeswehr. Ich werde zur Museumsfigur ..." [15.VII.1986]. Zu einer Kopie aus einem Auktionskatalog, in dem Jüngers Briefe an den Photographen Albert Renger-Patzsch angeboten werden, schreibt der Autor: "Können wir hiervon ein halbes Dutzend kopieren? Zur Abschreckung hartnäckiger Autographen-Sammler" [21.XI.1985].

Das reichhaltige Briefmaterial wird ergänzt durch eine Fülle von Beilagen: 3 Schriftstücke und 2 Umschläge mit Widmung oder Notiz von Jüngers Hand. - 5 Orig.-Fotografien, davon 2 großformatige, die Ernst Jünger gemeinsam mit Helmut Kohl und François Mitterand zeigen (Metz 22.X.1984), davon eines mit Widmung Jüngers; ferner ein gedrucktes Foto mit Jünger, Loriot und Hermann Prey (München 1996). - 4 Brief- bzw. Postkarten von Liselotte Jünger. - Mehrere Schreiben an Ernst Jünger, darunter ein Brief seines Bibliographen Horst Mühleisen. Zahlreiche Fotokopien von Zuschriften und Aufsätzen über Jünger, auf die er in den vorliegenden Briefen Bezug nimmt, darunter eine Kopie des Schreibens vom Vorsitzenden des "Volksgerichtshofes", Roland Freisler, an Martin Bormann (1. Dez. 1944), in dem er mitteilt, daß das Ermittlungsverfahren gegen Jünger wegen seines Buches "Auf den Marmorklippen" auf telefonischen Befehl Hitlers eingestellt worden sei. - Schließlich eine größere Anzahl Veröffentlichungen vom "Freundeskreis der Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger e. V." und seinen Symposien seit 1999.

Lewisohn, Ludwig
Brief 1930
Los 2509

Zuschlag
55€ (US$ 57)

Details

Lewisohn, Ludwig, amerikan. Schriftsteller und Übersetzer dt. Herkunft, in Berlin geboren, lebte zeitweilig in Paris, Verfechter des Zionismus (1882-1955). Brief m. U. "Ludwig Lewisohn". In franz. Sprache. 2/3 S. 4to. Paris 1.X.1930.
An den Verlag Librairie Stock in Paris. "... Je regrette que je ne peux pas vous donner le renseignement demandé par le comte Keyserling. Je ne connais pas des Russes - ni des blancs ni des rouges - et je n'ai jamais entendu même parler de cet 'Union'. - Est-ce que l'édition populaire de mon livre paraîtra vraiment aujourd'hui? J'ai reçu une lettre très remarquable de Pierre Mille et une autre du grand Rabbin Israel Lévi ...". - Mit rotem Eingangsstempel der Librairie Stock.

Meissner, Alfred von
Brief 1858 an Alexander Jung
Los 2510

Zuschlag
200€ (US$ 208)

Details

Meissner, Alfred von, deutsch-böhmischer Schriftsteller, dem Jungen Deutschland nahestehend, in Paris mit Heine befreundet, starb durch Selbstmord (1822-1885). Eigh. Brief m. U. "Meissner" sowie Adresse und Siegel. 2 S. Gr. 8vo. Prag 19.XI. (1858).
An den Schriftsteller und Philosophen Alexander Jung in Königsberg, dem sich Meissner in pessimistischer Weltsicht und ständigem Existenzkampf verbunden fühlte. Er hatte sich bei verschiedenen Verlegern für ein umfangreiches Manuskript Jungs zu einer zweibändigen Lyrik-Ausgabe eingesetzt. "... Ich höre gar nichts mehr von Ihnen ... vielleicht habe ich ein Bedenken zu stark betont; an meiner aufrichtigen Verehrung fürs Große & Ganze Ihrer lyrischen Produktion können Sie unmöglich zweifeln! Die Sammlung ist noch in meiner Hand. Ich muß es leider sagen: meine Meinung, daß Sie sich den Verkauf erschweren, indem Sie auf einmal zwei Bände geben, ist nicht meine Meinung allein. Ich habe nun bei allen bekannten Thüren angepocht & muss meine Mission für gescheitert ansehen ... Soll ich Ihnen das Ms. zurückschicken? Ich stelle diese Frage kleinlaut & sie betrübt mich tief. - Ich habe mir erlaubt, Ihnen die zweite Auflage meiner Sansara zuzusenden. Wenn Sie den Schluss zum zweiten mal lesen, werden Sie mir vielleicht zugestehen, daß ich die etwas überhudelte Arbeit der ersten Auflage auszutiefen verstand. - Was ist aus Ihrer Recension geworden, jene herrliche Arbeit, die mir ein Lohn schien für alle Schöpfersmühsal? Ad Akta [!] werden Sie sie doch nicht legen ... Die Wiener 'Presse', die hiesigen 'Erinnerungen' würden sie mit Freuden acceptiren. Noch besser: Kolatschek, Stimmen der Zeit (Gotha). - Inliegende Zeilen bitte ich Herrn Professor Rosenkranz übergeben zu wollen. Ich bin ihm noch auf seinen Brief vom Sept. den Dank schuldig ...".

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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