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Lot 469, Auction  121, Grotius, Hugo, De jure belli ac pacis libri tres

Grotius, Hugo
De jure belli ac pacis libri tres
Los 469

Zuschlag
120€ (US$ 125)

Details

Grotius, Hugo. De jure belli ac pacis libri tres, in quibus jus naturæ & gentium, item juris publici præcipua explicantur. Editio novissima cum annotatis auctoris. 4 Bl., XX, 680 S., 7 Bl., 31 S., 5 Bl., 216 S., 53 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Portrait und gestochenem Frontispiz. 19,5 x 11,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Deckel geworfen). Amsterdam, Johannes Janssonius van Waesberge, 1680.
Vgl. Graesse III, 162. Brunet II, 1549. – Amsterdamer Druck der vielfach ergänzten Ausgabe des berühmten Werks, das von zahlreichen Gelehrten kommentiert und vielfach aufgelegt wurde. Hier mit den 216 Seiten umfassenden Anmerkungen des Leidener Professors für Griechisch, späteren Universitätsdirektors und Bibliothekars Johann Friedrich Gronovius (1611-1671). – Etwas fleckig, Titel mit Besitzeintrag, einige Blatt des Registers mit Knickspuren.

Lot 471, Auction  121, Historische Relation und Dehne, Johann Christoph - Illustr., Von dem Leben und Ubelthaten Eines verstockten Diebes und Kirchen-Räubers

Historische Relation und Dehne, Johann Christoph - Illustr.
Von dem Leben und Ubelthaten Eines verstockten Diebes und Kirchen-Räubers
Los 471

Zuschlag
240€ (US$ 250)

Details

Historische Relation Von dem Leben und Ubelthaten Eines verstockten Diebes und Kirchen-Räubers, Johann David Wagners, sonst Mause David genannt. 7 Bl., 204 Seiten, 4 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Text-Portrait und 5 (2 gefaltete) Kupfertafeln, gestochen von Johann Christoph Dehne. Titel in Rot und Schwarz. 21 x 18 cm. Pappband d. Z. (bestoßen und berieben, Rücken mit Pappstreifen alt überklebt, mit hs. Bibliotheksschild). Leipzig, o. Dr., 1722.
Vgl. Reink-Reus, Band 116, S. 164. – Erste Ausgabe des Werkes über die Gaunergeschichte des legendären Diebes und Kirchenräubers Johann David Wagner (gest. 1721). Auf dem Titelblatt wird das Urteil des Räubers beschrieben: "Am 21. November. 1721. zu Leipzig, seiner Mißhandlungen wegen, mit den Schwerdt vom Leben zum Tode gestraffet, und dessen Körper, nach vollstreckter Execution, auf ein Rad geflochten worden. Alles, aus denen hin und wieder ergangenen Judicial-Actis colligiret, mit Fleiß extrahiret, und mit unterschiedenen darzu dienlichen Kupffern in öffentlichen Druck heraus gegeben. Nebst einen Register". Alle Erklärung der Kupferstiche sind entweder auf den Stichen gedruckt oder dazu gebunden. Die zweite Figur des Frontispizes "Ist das Gefängniß aus dem Grimmischen Thore, worinnen er an Hand und Fuß geschlossen gewesen, als er sich aus dem ersten Gefängniß loß gebrochen gehabt". – Mit hs. Besitzvermerk auf Vorsatz und altem Namensstempelchen auf dem Titelblatt sowie einer gestrichenen Sammlungsnummer. Altersbedingt gebräunt und etwas fingerfleckig, ab S. 141 immer größer werdener brauner Fleck, Kupferstiche betroffen, jedoch ohne Bild- oder Textverlust. Ordentliches Exemplar.

Holbach, Paul Henri Thiry de
Systême de la nature
Los 472

Zuschlag
460€ (US$ 479)

Details

(Holbach, Paul Henri Thiry de). Systême de la nature ou des loix du monde physique et du monde moral. Nouvelle édition. 2 Bände. 8 Bl., 397 S.; 2 Bl., 500 S., 2 Bl. 20,5 x 14 cm. Buntpapierumschlag (leicht berieben und mit kleineren Randläsuren) mit dem Aufdruck "A Besancon ches de St. Agathe Libre". Londres (d. i. Amsterdam), o. Dr., 1771.
Vercruysse, 1771, A 1. – "L'édition de Londres 1771, en deux volumes, a été imprimée par la Société typographique de Neuchâtel, ce qui valut à qui valut celle-ci quelques ennuis, sans gravité par ailleurs pour les personnes" (Vercruysse). – Leicht gebräunt. Unbeschnittenes Exemplar.

** English **

London edition of 1771, 2 volumes. Uncut copy, lightly browned. Coloured paper wrapper (lightly rubbed, small tears in the margins) with the imprint "A Besancon ches de St. Agathe Libre".

Ickstatt, Johann Adam von
Geschicht- und Actenmäßiger Unterricht Von dem Chur-Bayerischen ... Landgericht
Los 473

Zuschlag
80€ (US$ 83)

Details

Mit der "Bloßstellung Des Hochstifft-Eichstättischen Unfugs"
(Ickstatt, Johann Adam von). Geschicht- und Actenmäßiger Unterricht Von dem Chur-Bayerischen, Reichs-Lehenbaren, Hochgefreyten Kayserlichen Landgericht, Und Grafschafft Hirschberg, Zu Grundsamer Bewährung Derer Dem Durchläuchtigsten Chur-Hauß Bayern Dißfals zustehenden Hohen Befügnissen, Zugleich aber Ofenbaren Bloßstellung Des Hochstifft-Eichstättischen Unfugs, Und Bodenlosen Exemptions-Gesuchs. In offenen Druck herausgegeben. 2 Teile in 1 Band. 16 Bl., 143, 350 S. Mit großer gestochener Kopfvignette und zahlreichen Holzschnitt-Kopfstücken. 36 x 21 cm. Graue Interimsbroschur d. Z. (gering fleckig, geschickt restauriert) mit hs. RSchild. O. O. (Ingolstadt?) und Dr., 1751.
VD18 14935015. – Erstausgabe des wichtigen Traktats über das Landgericht der Grafschaft Hirschberg im heutigen Oberpfälzisch-Mittelfränkischen und der Ablehnung der Einmischung vom Eichstädter Hochstift. Der sich im Buch nicht nennende Autor ist Johann Adam Freiherr von Ickstatt (1702-1776), der bedeutende Direktor der altehrwürdigen Universität Ingolstadt. Er war einer der geistreichsten Köpfe der Aufklärung in Bayern, wandte sich gegen den starken Einfluss der Kirche, insbesondere der Jesuiten, und reformierte das Bildungswesen, in dem er u. a. das bayerischen Realschulwesen begründete.
"So wurde er denn durch kurfürstliches Dekret vom 22. August 1746 mit dem Range eines wirklichen geheimen Rathes, mit den Nebenfunktionen eines Vizepräsidenten des Ingolstädter Rathscollegiums und eines Verwesers des Landgerichtes Hirschberg nicht blos als Professor für Staats-, Natur- und Völkerrecht, wie 'ius oeconomico-camerale', sondern auch 'zur besseren Einrichtung der in große Abnahme verfallenen Universität' als 'Director' derselben nach Ingolstadt geschickt.
Hier hat sich Ickstatt durch organisatorische Maßnahmen, durch Einführung einer besseren Lehrmethode besonders in der Juristenfacultät, wie überhaupt durch Beseitigung von Mißständen unter den Studirenden sowol als im Professorencollegium große Verdienste erworben. Gegen Angriffe seitens der theologischen Facultät, d. h. der Jesuiten, hauptsächlich wegen des Gebrauches von Lehrbüchern protestantischer Verfasser nahm ihn die Regierung kräftig in Schutz.
Mußte doch sein juristischer Scharfsinn auch materielles Staatsinteresse vertreten; so in umfangreichen Deductionen die baierischen Ansprüche auf die Reichslehen der ausgestorbenen Grafen von Wolfstein (1748) und auf die Jurisdiction des kaiserlichen Landgerichtes Hirschberg über Gebietsteile des Hochstiftes Eichstätt (1751). Im Jahre 1765 legte Ickstatt sein Lehramt nieder und kehrte unter Beibehaltung des Directoriums der Universität nach München zurück, wo er mit den böhmisch-baierischen Grenzverhandlungen beschäftigt, im Jahre1772 auch Censurrath wurde" (ADB XIII, 740f.). – Etwas wellig, Titel mit kleinen hinterlegten Ausbrüchen, sonst nur wenige, äußerst geschickt restaurierte Löchlein und Wurmspuren, meist nur im Rand, insgesamt ein sehr schönes, strahlende weißes, unbeschnittenes Exemplar in einem der überaus seltenen Interims-Broschuren, wie sie oft vom Drucker mitgeliefert wurden. Das Buch gehört zu den seltensten Drucken Ickstatts.

Lot 474, Auction  121, Joly, M., Dialogue aux enfers entre Machiavel et Montesquieu

Joly, M.
Dialogue aux enfers entre Machiavel et Montesquieu
Los 474

Zuschlag
460€ (US$ 479)

Details

Die Quelle der "Protokolle der Weisen von Zion"
(Joly, M.). Dialogue aux enfers entre Machiavel et Montesquieu ou la politique de Machiavel au XIXe siècle, par un contemporain. 2 Bl., III, 337 S., 2 Bl. 19,5 x 13 cm. Halblederband (OUmschläge eingebunden) auf 5 Zierbünden mit goldgeprägtem RTitel. Brüssel, Mertens, 1864.
Barbier I, 940 (gibt wie der OUmschlag 1865 an). Quérard I, 781. Herlitz-K. IV/1, 1160f. – Erste Ausgabe. Politisches Pamphlet von Maurice Joly (geb. 1831), Advokat und Mitglied der Pariser Anwaltskammer. Es erschien 1864 anonym und 1868 unter dem Namen des Verfassers. Joly entwirft ein fiktives Gespräch zwischen Montesquieu (nach seinem Werk Geist der Gesetze 1748) und Machiavelli (nach dessen Schrift Der Fürst 1513), dessen Handlung Joly in die Unterwelt verlegt. Das Gespräch handelt vom Geist der Gesetze in der Demokratie und vom Ungeist der Macht im despotischen Staat und geht zu Gunsten des "Ungeistes" aus. Jolys Angriffe richteten sich gegen Regierung und Kaiser Napoleon III. und brachten ihm 15 Monate Gefängnis und eine Geldstrafe ein. In einem zeitgenössischen Bericht heißt es, der Autor habe einige Exemplare seiner Schrift ins Land geschmuggelt und in Paris, Dijon und Lons-le-Saulnier zirkulieren lassen. Das Buch erschien bereits 1865 in Leipzig in deutscher Übersetzung.
Seine politisch entstellte Berühmtheit erlangte Jolys Pamphlet im Zusammenhang mit den antisemitischen, gefälschten sog. "Protokollen der Weisen von Zion", deren Verfasser sich der Broschüre von Joly bedienten und die politische Intention verkehrten. Im Jüdischen Lexikon Bd IV 1, 1160-61 heißt es dazu: "1905 erschien in Rußland ein Buch eines bis dahin in der Öffentlichkeit unbekannten Beamten der Synodalkanzlei in Moskau, Serius Nilus, unter dem Titel 'Das Große im Kleinen, der Antichrist als nahe politische Möglichkeit', eine erste Ausgabe soll schon 1901 in Moskau erschienen sein. 1907 wurde eine Neuauflage unter dem Titel 'Anklage gegen die Feinde des Menschengeschlechts' veröffentlicht, die von einem S. Butmy als Herausgeber gekennzeichnet ist und dem 'Verband des russischen Volkes' gewidmet war. Als Anhang zum 12. Kapitel werden Protokolle einer Versammlung der sogenannten 'Weisen von Zion' abgedruckt, die nach Angaben des Verfassers in der 4. Auflage 1917 gleichzeitig mit dem ersten Zionisten-Kongreß in Basel im Herbst 1897 stattgefunden haben soll... Es wurde für weite Kreise der Antisemiten aller Länder zu einer wahren Offenbarung der geheimen Ziele des Judentums... Durch einen Zufall fand der Korrespondent der Londoner 'Times' ... heraus, daß diese Protokolle zu einem beträchtlichen Teil fast wörtlich ... aus einer Broschüre abgeschrieben sind, die ... unter dem Titel 'Dialogue aux enfers...' erschienen war. Diese Broschüre ist gegen Napoleon III. gerichtet, hat also mit Juden und Judentum überhaupt nichts zu tun." – Leicht gebräunt, wenig fleckig, teilweise unbeschnitten.

Loen, Johann Michael von
Entwurf einer Staats-Kunst.
Los 476

Zuschlag
120€ (US$ 125)

Details

Loen, (Johann Michael) von. Entwurf einer Staats-Kunst. Worinn die natürlichste Mittel entdecket werde, ein Land mächtig, reich, und glücklich zu machen. Verbesserte Auflage. 8 Bl., 240 S. Mit gestochener Titelvignette. 17,5 x 11,5 cm. Halbpergament d. Z. (leicht berieben und gering fleckig). Frankfurt und Leipzig, Fleischer, 1750.
Humpert 7463. – Wohl zweite Auflage, in dieser Fassung selten. Enthält: "Betrachtung von der Freiheit, von der Bequemlichkeit des ehelichen Lebens, von der Policey, Gelegenheit sich wohl zu nähren, Sicherheit des Landfriedens sowie im Anhang von der Verbesserung des Staates". "Loen (1694-1776), ein Großonkel Goethes und von diesem in 'Dichtung und Wahrheit' erwähnt, war als Dichter und Publizist, wie im Privat- und öffentlichen Leben eine sehr vornehme Natur; seine zahlreichen, viele Gebiete betreffenden Schriften zeichnen sich durch einen besonders gepflegten Stil aus. Er war Schüler von Thomasius und Gundling, stand als Jurist und Staatsmann in hessischen, sächsischen und preußischen Diensten und starb als Regierungspräsident von Tecklenburg" (H. d. B., Lit. d. Barockzeit NF, 619). – Titel ganz leicht braunfleckig, sonst sauberes und wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 477, Auction  121, Machiavelli, Niccolò, Regierungskunst eines Fürsten

Machiavelli, Niccolò
Regierungskunst eines Fürsten
Los 477

Zuschlag
250€ (US$ 260)

Details

Machiavelli, Niccolò. Regierungskunst eines Fürsten. Mit Herrn Amelots de la Houssaye historischen und politischen Anmerkungen, und dem Leben des Machiavels [und: Friedrich II., der Große.] Anti-Machiavel, oder Versuch einer Critik über Nic. Machiavels Regierungskunst eines Fürsten. Nach des Herrn von Voltaire Ausgabe ins Deutsche übersetzt [und:] Historie des Anti-Machiavels. Nebst denen darüber gefällten Urtheilen. 3 Teile in 1 Band. 1 Bl., 204 S.; 1 Bl., (S. 205)-397, 1 Bl.,; 1 Bl., 136 S. 15,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Gelenke fachmännisch alt restauriert). Frankfurt und Leipzig 1745.
VD18 14485281. Fromm 28014. Holzmann-Bohatta 2402 (Friedrich II.). – Erste Sammelausgabe der drei Schriften. Einblick in den zeitgenössischen Diskurs über Friedrichs Schrift gibt der interessante Schlussteil. – Etwas gebräunt und braunfleckig, Vorsätze leimschattig, mit Exlibris.

Lot 480, Auction  121, Moser, Johann Jacob, Einleitung in das Staatsrecht

Moser, Johann Jacob
Einleitung in das Staatsrecht
Los 480

Zuschlag
140€ (US$ 146)

Details

Moser, Johann Jacob. Einleitung in das Chur-Fürst- und Herzoglich-Braunschweig-Lüneburgische Staats-Recht; vermittelst kurzer Säze und Anzeigung viler derer besten oder neuesten Scribenten, allwo mehrere Nachricht davon anzutreffen ist. 4 Bl., 714 S., 15 Bl. 17 x 10 cm. Pappband d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen, Rückenbezug beschabt). Frankfurt und Leipzig, (Gebhardt), 1755.
Pütter III 147. ADB XII 377. – Erste Ausgabe des grundlegenden juristischen Kommentars zum braunschweigischen Staatsrecht. Der überaus produktive württembergische Staatsrechtler Johann Jacob Moser (1701-1785) verfasste in seinem langen Leben die kaum vorstellbare Menge von 500 bis 600 Büchern, auch theologischen Inhalts. Wikipedia rechnet vor, dass dies nur bei einer Schaffenskraft von einem Buch pro Lebensmonat ab dem Erwachsenenalter möglich ist. – Wohlerhalten.

Lot 482, Auction  121, Pöllnitz, Karl Ludwig von, Nachrichten

Pöllnitz, Karl Ludwig von
Nachrichten
Los 482

Zuschlag
120€ (US$ 125)

Details

Pöllnitz, C. L. von. Nachrichten, enthaltend was derselbe auf seinen Reisen besonders angemercket, nicht weniger die Eigenschafften dererjenigen Personen, woraus die vornehmste Höfe in Europa bestehen. Aus der Frantzösischen neu-verbessert und um ein ansehnliches vermehrten zweyten Edition ins Teutsche übersetzt. 4 Teile in 1 Band. Pergament d. Z. (Rückdeckel stärker feuchtrandig und mit Läsuren, leicht berieben) mit goldgeprägtem RTitel (fast vollständig oxidiert). Frankfurt 1735.
Vgl. Jantz 2005 und Faber du Faur 1688.      – Zweite Ausgabe. "As far as facts are concerned he is of course highly inaccurate, but he reproduces in an excellent manner the ceremonious immorality of his time. He had the gift of saying the most shameless things in the most sugarcoated words, ruining a reputation with a smile, playing the assassin with a turn of the phrase." (Faber du Faur). – Es fehlen in Band II die Seiten 337-338. Stellenweise stark feuchtrandig, besonders am Schluss (das letzte Blatt restauriert und im Bug verstärkt). Leicht gebräunt und gelegentlich gering fingerfleckig.

Selden, John
Mare clausum seu de dominio maris libri duo.
Los 488

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,354)

Details

Selden, John. Mare clausum seu de dominio maris libri duo. 13 Bl., 304 S., 7 Bl. Mit 6 Textholzschnitten und 2 Kupferstichkarten im Text. 29 x 19 cm. Geglättetes hellbraunes Kalbsleder d. Z. (mit Kratzern, Beschabungen, winzigen Fehlstellen, berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel, RVergoldung und doppelten Goldfiletenrahmen auf den Deckeln sowie rot-sprenkelmarmoriertem Schnitt. London, William Stanesby für Richard Meighen, 1635.
Sabin 78971. Ter Meulen-Diermanse 55. STC 22175. Pollard-R. 22175. Graesse VI, 343. EROMM 20060816. Vgl. STC 22175 (2. Auflage). – Erste Ausgabe der berühmten Antwort "Mare clausum" und Erwiderung auf den Traktat "Mare liberum" des bedeutendsten niederländischen Rechtsglehrten Hugo Grotius (1583-1645), der als Gründungsvater des Konzeptes des internationalen Völkerrechts gilt. In seinem 1609 erstmals veröffentlichten lateinischen Traktat "Mare liberum" proklamiert Grotius die "Freiheit der Meere", also die Weltmeere als internationales Territorium zu begreifen, die allen Nationen zum freien Handelsverkehr offenstehen sollten. Konkret wandte sich Grotius dabei gegen die Politik des "Mare clausum", mit dem Portugal seinen Überseehandel, vor allen mit den Ostindischen Kolonien monopolisieren wollte.

Der englische Universalgelehrte, Jurist und Theologe, John Selden (1584-1654), wandte sich vor allem aus nationalistischen Beweggründen gegen die Theorien des Hugo Grotius, die er auch theologisch begründete. Vor dem Hintergrund des Erstarkens der englischen Nation im internationalen Seehandel führte der Absolutheitsanspruch zu immer weiterer Macht, die bekanntermaßen aus den Siegen von 1588 hervorging. So fordert der englische Kronjurist die Hoheit des Vereinigten Königreichs über alle seine umgebenen Meere. Sein "Mare clausum" war bereits 1618 vollendet worden, erschien aber erst 1635. Eine zweite Auflage wurden dann 1636 in Leiden veröffentlicht. – Teils mit kleinen Knickspuren (Titel), leicht gebräunt, sonst sauber und sehr schön erhalten.

Vogel, Johann Wilhelm
Der vollständige Rechen-Knecht
Los 493

Zuschlag
300€ (US$ 313)

Details

Vogel, Johann Wilhelm. Der vollständige und zu allerhand vorfallenden Rechnungen geschickt und fertige Rechen-Knecht. In vier Theile abgetheilet. Nebst einem Anhange. 13 Bl., 933 S., 3 Bl., 68 S. Titel in Rot und Schwarz. 22,5 x 18 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben). Gotha, Christoph Reyher, 1694.
VD17 39:124523W. Vgl. Kress, S. 1828. – Eine von zwei bekannten Druckvarianten der Erstausgabe. Enthält u. a. buchhalterische Hilfstabellen zu den Themenbereichen Getränkeausschank, Bier und Wein-, Gold-, Silber- und Erzhandel, Bergbau und dessen Verwaltung etc. – Etwas braun- und fingerfleckig, letztes Doppelblatt lose, Titel mit zeitgenössischem Besitzeintrag.

Lot 494, Auction  121, Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft

Weber, Max
Wirtschaft und Gesellschaft
Los 494

Zuschlag
550€ (US$ 573)

Details

Weber, Max. Wirtschaft und Gesellschaft. 4 Bde. in Lieferungen. VIII, 840 S. 28 x 19 cm. 4 OBroschuren. Tübingen, Mohr, 1922.
Grundriss der Sozialökonomik, Abteilung III. KNLL 17, 452. – Erste Ausgabe dieses epochemachenden Hauptwerkes von Max Weber, hier in den Originallieferungen mit Umschlägen. Die letzte Lieferung mit der Titelei für das Gesamtwerk (6 Bl.). – Sehr gut erhalten.

Lot 495, Auction  121, Weixer, Johann Caspar, Dissertationes in privilegia statuum provincialium. 2. Auflage

Weixer, Johann Caspar
Dissertationes in privilegia statuum provincialium. 2. Auflage
Los 495

Zuschlag
100€ (US$ 104)

Details

Die maßgebliche, erweiterte Ausgabe
Weixer, Johann Caspar. Dissertationes in privilegia statuum provincialium id est Der erklärten Lands-Freyheit, Worinnen ... Quaestiones angeführt, die sich täglich bey denen Ständen in ihren befreiten Territoriis, Gerichtern, Herrschafften und Hof-Marchen herfür thun können. Editio secunda correctior et auctior. 63 Bl., 567 S., 47, 1 w. Bl. Mit gestochenem Frontispiz von J. C. Gutwein. Titel in Rot und Schwarz gedruckt. Pergament d. Z. (kaum angestaubt) mit hs. RTitel und spanischen Kanten. München, Heinrich Theodor von Cölln, 1719.
Vgl. VD18 14771136-004 (EA von 1709). – Die maßgebliche, erweiterte Ausgabe des seltenen Werkes zum bayerischen Landes- und Provinzialrecht. Der Verfasser, Johann Capar Weixer (1690-1764), nennt sich "Hochfürstlich Freisingischer Rat, Regiments-Advokat zu Burghausen und Hofrichter zu Ranshofen". Das bemerkenswerte Frontispiz zeigt die Investitur der Provinzobersten vor dem bayerischen König, der unter einem Baldachin vor dem Rautenwappen thront, das Gesetzesbuch und ein Richtschwert in Händen. Zu seinen Füßen ein großer Löwe als Wappentier, vor ihm haben sich die Staatsbeamten versammelt, um die Weihe der Investitur entgegenzunehmen: "Faciemus & erimus obedientes". – Minimal gebräunt, kaum fleckig, kaum Gebrauchsspuren, sehr schönes Exemplar.

Lot 496, Auction  121, Wellmann, Johann Christian, Des bekanten Kirchen-Räubers, und Diebes, Jacob Neumanns Leben und Ubelthaten.

Wellmann, Johann Christian
Des bekanten Kirchen-Räubers, und Diebes, Jacob Neumanns Leben und Ubelthaten.
Los 496

Zuschlag
600€ (US$ 625)

Details

Wellmann, Johann Christian. Des bekanten Kirchen-Räubers, und Diebes, Jacob Neumanns Leben und Ubelthaten. 3 Bl., 60 S. Mit gestochenem Frontispiz, Holzschnitt-Kopfstück und 8-zeiliger figürlicher Holzschnitt-Initiale "E". 20,5 x 17 cm. Halbleder um 1910 (berieben, leicht bestoßen). Frankfurt an der Oder, Jeremias Schrey, 1720.
Erste Ausgabe des bekannten Diebes und Kirchenräubers Jacob Neumann (gest. 1720). "Als Welcher Durch göttliche Schicktung 42. Kirchenraube, die er ganz alleine verübte, nebst 12. gemeinen Diebstählen freywillig bekannt, und den 16ten Januar. 1720. mit dem Rade vom Leben zum Tode gebracht worden". So wird das Ende des Räubers Jacob Neumann auf dem Titel beschrieben. Sein Schicksal sollte alle Räuber und sonstige Verbrecher warnen, was ihnen wiederfahren könnte. In vier Kapitel geliedert wird in diesem Buch detailliert über sein Leben erzählt, angefangen mit seiner Herkunft und beendet mit seiner grausamen Verurteilung. Kapitel III befasst sich mit "Seinen Diebstählen, und vielfältigem Kirchenraub", welche durch seine Bekenntnisse genauestens zugeordnet werden konnten. Wie zum Beispiel "Ein Achtel Butter, welches aber nicht ganz voll gewesen", das er dem Prediger zu Lichtenberg 1718 stahl. – Die ersten beiden Blätter mit Bugverstärkungen, das Frontispiz oben knapp beschnitten (minimaler Darstellungs- bzw. Textverlust), recto mit Risshinterlegung. Seiten altersbedingt gebräunt. Seltenes Exemplar.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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