Porcacchi, Tommaso. Funerali antichi di diversi popoli, et nationi; forma, ordine, et pompa di sepolture, di essequie, di consecrationi antiche et d'altro. 4 Bl., 95 S. Mit Kupfertitel (in Pag.), Holzschnitt-Druckermarke am Schluss und 23 Textkupfern von Girolamo Porro. 28 x 19 cm. Marmorierter Lederband d. Z. (berieben und mit leichten Schabspuren, Rückenbezug stellenweise defekt) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Venedig, G. Angelieri für Erben Simon Galignani, 1591.
EDIT16 CNCE 37351. Cicognara 1766. Lipperheide Ba 3. – Zweite Auflage der zuerst 1574 erchienenen Schrift Porcacchis (1530-1576) über die Begräbnisrituale in der antiken Tradition verschiedener Völker (Römer, Skythen, Christen, Griechen etc.). – Wohlerhaltenes Exemplar.
Ryff, Walther Hermann
Kurtz handt- büchlein und experiment viler artzneyen
Los 1065
Zuschlag
1.600€ (US$ 1,667)
Bis dato unbekannte Erstausgabe
(Ryff, Walther Hermann; Pseud.:). Q. Apollinaris. Kurtz handt- büchlein und experiment viler artzneyen durch den gantzen Cörper deß menschens, von dem haupt biß auff die füß. Sampt lebendiger abcontrafactur ettlicher gemeiner kreüter, und darauß mancherley gebrannten und distillirten gewässer, krafft und tugendten. 8 Bl., ccxxxij (ohne Bl. ccxxv). Mit Titelholzschnitt, 2 Textholzschnitten und 119 (statt 120) teils ganzseitigen Pflanzen-Holzschnitten im Text sowie großer Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Modernes Leder mit aufgezogenen Resten der blindgeprägten Deckel d. Z. (Straßburg, Jakob Cammerlander, 1546).
Nicht im KVK, nicht im STC, nicht bei Adams, bei Durling, Waller und Hirsch-Hübotter. – Bis dato unbekannte erste Ausgabe der beliebten und vielfach aufgelegten Pharmakopöe von dem wohl aus dem Elsass stammenden Heilkundigen, Apotheker und Medizinschriftsteller Walther Hermann Ryff (um 1500-1562). VD16 deklariert eine Ausgabe Straßburg, Wendel Rihel, "Anno M.D.XLix." als Erstausgabe (VD16 R3948). Dieses kann mit der hier vorliegenden Ausgabe widerlegt werden, die den Druckvermerk auf Seite ccxxxijr trägt: "Getruckt zû Straßburgk bey M. Jacob CammerLander. An. M.D.xlvj."
Erstmalig wurde das "Kurtz handt- büchlein" tatsächlich also schon 1546 gedruckt, allerdings ebenfalls in Straßburg, nur bei Jakob Cammerlander. Damit finden zwei Thesen weitere Untermauerung: 1. der Autor Walther Ryff veröffentlichte in seinen frühen Jahren ausschließlich unter seinem Pseudonym "Q. Apollinaris" und 2. stammt er aller Wahrscheinlichkeit nach wirklich aus der Straßburger Gegend. Das passt auch zu einem anderen Druck desselben Autors, nämlich VD16 R 4000: "Von allerley gebresten deß Magens" ("Straßburgk bey M. Jacob Cammer Lander. Anno. M.D.xlvj.") als erste und einzige Ausgabe. Das vorliegende, nunmehr fürderhin als Erstausgabe geltende "Kurtz handt-büchlein" erfuhr dann mehrfache Wiederauflagen, allerdings nicht in Straßburg, sondern vor allem in Frankfurt am Main (VD16 3949-3969). – Es fehlt ein Blatt (ccxxv, f1), verschiedene kleine Eckausrisse (vor allem erste und letzte Lagen, ohne Textverlust), Wurmgänge, etwas fleckig, gebräunt, wasserrandig und mit teils etwas stärkeren Gebrauchsspuren. Vorsätze mit alten und älteren hs. Einträgen, Titel mit Namenszug.
Ryff, Walther Hermann
New Groß Distillirbuch, Wolgegründeter künstlicher Distillation
Los 1066
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,042)
Ryff, Walther Hermann. New Groß Distillirbuch, Wolgegründeter künstlicher Distillation. Teile I. u. II. in 1 Band. 4 Bl., CXCVII, 15 Bl., LXVIII. Mit zahlreichen kolorierten Holzschnitten im Text. 28 x 18 cm. Moderner Lederband (etwas berieben, bestoßen und leicht lichtrandig am RDeckel) mit goldgeprägtem RSchild. Frankfurt am Main, Erben Christian Egenolff, 1567.
VD16 R 3980. Ferchl 462. – Selten. Walther Hermann Ryff (1500-1548) veröffentlichte 1545 erstmals dieses Werk, das die Technik des Destillierens und allerlei Kräuter beinhaltet. Als Apotheker befasste sich Ryff hauptsächlich mit medizinischen, anatomischen, philosophischen und architekturtheoretischen Themen und verfasste mehrere, umfassende Werke dazu. Mit eingebunden ist ein "Register von allen stucken artzny" und ein Werk über Kräuter. – Es fehlen die Blätter XXIII, XXIV, XXXVII, XXXVIII, XLIV, LIV und der Titel von Teil II. Durchgehend feuchtrandig am Fuß- und teils am Seitensteg, teils mit Randläsuren sowie vereinzelt mit verstärkten Stegen und Fehlstellen. Blatt XXXIX mit kleinen Tuschezeichnungen.
Salernitano, Masuccio. Le cinquanta Novelle. 341 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und eingen Holzschnitt-Initialien. 16,7 x 11,2 cm. Kalbsleder um 1860 (Gelenke gelockert, beschabt und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel, ornamentaler Rücken- und Deckelvergoldung, Innenkantenfileten sowie Goldschnitt. Venedig, Melchior Sessa, O. O., Dr., u. J. (um 1550).
Vgl. STC, 426. – Dieses Werk ist eine Sammlung aus 50 Kurzgeschichten Masuccio Salernitanos (1410-1475), in fünf Teilen verfasst. Die erste Ausgabe ist nach seinem Tod 1476 erschienen. In dem ersten Teil kritisiert er Kirchenmänner, die unorthodox oder korrupt sind, was mit Verspottungen und Bestrafungen für sie endet. Der zweite Teil befasst sich mit Ehemännern, die ihre Frauen schlecht behandeln, so dass diese von Geliebten aus ihrem Unglück befreit werden. Wobei es dann im dritten Teil um Ehefrauen geht, die unberechtigt Fremdgehen. Shakespeares Romeo und Julia soll von dem vierten Teil inspiriert worden sein, Salernitano schreibt über Liebespaare, dessen Sehnsucht an die verstorbenen Partner so groß ist, dass auch sie sich umbringen müssen. Das Buch endet mit einem glücklichem letztem Teil, allgemein enden alle Liebesgeschichten hier gut. – Das Titelblatt ist umseitig beschnitten und aufmontiert, einige alt angesetzte bzw. restaurierte Eckverluste und Randläsuren (alles ohne Textverlust), breitrandig mit einigen Témoins, erstes und letztes Blatt stärker gebräunt und fleckig, die anderen weniger, wohl in älterer Zeit sorgfältig gereinigt.
Theophylakt von Ohrid. In quatuor evangelia enarrationes. 8 nn., CCVII num., 1 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, 2 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken und einigen Schrotschnitt-Initialen. 32 x 20 cm. Flexibles Pergament d. Z. (etwas angeschmutzt, angestaubt, fleckig und berieben, ohne die beiden Bindebänder) mit hs. RTitel. (Paris), Jean Petit, (1535).
Nicht bei Adams und im STC, Graesse und Brunet. – Seltene und sehr frühe Pariser Ausgabe dieser Exegese der Evangelien. Der griechisch-byzantinische Kleriker und bulgarische Erzbischof Theophylakt von Ohrid (1055-1126) verfasste zu den verschiedenen Büchern der Bibel Kommentare, die auf den Schriften des Johannes von Chrysostomos basieren und die sich durch ihre Treffsicherheit und Genauigkeit auszeichnen. – Titel im Bug recto hinterlegt, mit kleinsten Quetschfalten und leicht braunfleckig. Stellenweise im unteren Bug und Rand etwas stärker feuchtrandig. Die Innengelenke mit etwas stärkeren Wurmspuren. Leicht braunfleckig. Vorderer Vorsatz gestempelt. – Nachgebunden: Derselbe. Im omnes divi Pauli epistolas enarrationes. 10 Bl., CCVII, 1 Bl. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre von Urs Graf (monogrammiert und datiert "1519") und fragmentarisch erhaltener Holzschnitt-Druckermarke am Schluss sowie wenigen Schrotschnitt-Initialen. Ebenda 1535. - Vgl. STC 419. Nicht bei Adams, Brunet und Graesse. - Seltene frühe Ausgabe. - Am Schluss (die Blätter CXCVIII-CCVII) mit größereren Ausrissen im Seitenrand, teils nur fragmentarisch erhalten. Im unteren Rand mal mehr, mal weniger feuchtrandig. Leicht gebräunt, braun- und stockfleckig.
Vergilius Maro, Publius
Dreyzehen Eneadische Bücher von Troianischer Zerstörung
Los 1069
Zuschlag
500€ (US$ 521)
Vergilius Maro, Publius. Dreyzehen Eneadische Bücher von Troianischer Zerstörung, und Auffgange des Roemischen Reichs. 1 Bl., 709 (recte: 721) S., 6 Bl. (Register). Titel in Rot und Schwarz. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und 13 blattgroßen Textholzschnitten. 14 x 9 cm. Marmorierter Halblederband des frühen 19. Jahrhunderts (berieben) mit goldgeprägtem RSchild. (Straßburg, Christian Müller), 1559.
VD16 ZV 29820. Vgl. Goedeke II, 217, 25. Graesse VI, 2, 353. – Eine von zwei im VD16 genannten kollationsgleichen Varianten der illustrierten Ausgabe, die sich lediglich anhand der Titeleinfassung unterscheiden lassen. Seltener Straßburger Druck in der Übersetzung des elsässischen Humanisten Thomas Murner (1475-1537). – Etwas knapp beschnitten, Titel mit unfachmännisch radiertem Stempel (dort mit kleinen Löchern und etwas Buchstabenverlust). Feuchtrandiges und etwas braunfleckiges Exemplar, die letzten Lagen mit kleiner Fehlstelle in der oberen rechten Ecke, das Papier dort stellenweise etwas brüchig.
Wilhelm IV., Herzog von Bayern
Die Ordnung über gemainer Lanndtschafft in Bairn aufgerichte Hanndtvesst
Los 1070
Zuschlag
140€ (US$ 146)
Seltene undatierte Ausgabe aus der Sammlung Otto Hupp
(Wilhelm IV., Herzog von Bayern). Die Ordnung uber gemainer Lanndtschafft inn Bairn aufgerichte Hanndtvesst. Tausent Fünffhundert und im sechzehenden jar zu Ingoldtstat beschlossen. 7 nn. Bl. Mit großem Wappenholzschnitt auf dem Titel und 10-zeiliger Holzschnitt-Initiale. 31 x 20 cm. Kleisterpapier-Broschur des 18. Jahrhunderts. (München, Andreas Schobser), o. J. (um 1546).
VD16 B 1005. Vgl. Panzer 844. Proctor 11801. Schottenloher 34. Weller III, 1024. Nicht im STC. – Dritter Druck der von Herzog Wilhelm IV. (1493-1550) im Jahre 1516 erstmals erlassenen bayerischen Landordnung und Handfeste, wohl aus dem Jahre 1545 bei Andreas Schobser in München gedruckt. Schobster hatte im Auftrag des Herzogs im Auftrag des Kurfürsten um 1535 eine ganze Reihe Verordnungen neu zu drucken. Die Ordnung "enthält eigentlich eine Vorschrift, wie die Landtage in Baiern gehalten werden sollen" (Panzer).
Als "Handfeste" wird ein offizielles Dokument bzw. eine Urkunde bezeichnet, die - meist mit dem Siegel und den Notarsunterschriften versehen - ein Recht oder Privilegium individuell festzuschreiben und es dem Nutztragenden zu verbriefen. Sammlungen von Handfesten - ebenso wie von Privilegien - wurden zu Vorläufern des im Laufe der Neuzeit immer mehr kodifizierten Rechts. – Minimal gebräunt, kaum fleckig, winziger Vermerk verso Titel, Innendeckel der Broschur mit hs. Exlibris der aufgelösten Bibliothek von dem Graphiker, Heraldiger und Sammler Hermann Joseph Otto Hubert August Constantin Hupp (1859-1949) mit dessen Monogrammierung "O.H.". Sehr breitrandiges Exemplar mit dem hübschen Holzschnittwappen, das die bayerischen Rauten zeigt, umgeben von einer Fruchtbordüre mit Blumen und Früchten wie Ananas, Granatapfel etc.
Biblia germanica
Das Newe Testament. Nach der Dolmetschung. Vorreden und Marginalien
Los 1071
Zuschlag
350€ (US$ 365)
BIBELN
Biblia germanica. - Biblia, Das Newe Testament. Nach der Dolmetschung. Vorreden und Marginalien Doct. Martini Lutheri mit mehreren Concordantien. Besambt newer summarischer Außlegung ... durch Danielem Cramerum. Teil 3 (von 3). 16 Bl., 941 S. Mit Holzschnitt-Druckervignette und -Kopfstück auf dem Titel sowie ganzseitiger Druckermarke. 22,5 x 18 cm. Leder des 19. Jhr. (Rücken stärker berieben, am Gelenk leicht aufgeplatzt, leicht bestoßen und mit Kratzspuren) über Holzdeckeln mit goldgeprägtem RTitel, ornamentalischer Blindprägung auf Rücken sowie den Deckeln, 2 blindgeprägte Kreuze auf den Deckeln und Rotschnitt. Straßburg, Erben Lazari Zetzneri, 1619.
Vgl. Graesse I, 378. – Erste Ausgabe. – Nur der dritte Teil. Titelblatt auf Vorsatzpapier recto verklebt, stärker gebräunt mit Randläsuren und hs. Einträgen, Lagen a4 und b4 an der Bindung hinterlegt. Fleckig, durchgehend fingerfleckig, gebräunt und wurmlöchrig.
Biblia germanica und
Biblia, Das ist, die gantze H. Schrifft
Los 1072
Zuschlag
2.000€ (US$ 2,083)
Biblia germanica. - (Biblia, Das ist, die gantze H. Schrifft, Altes und Newes Testaments Teutsch, D. Martin Luthers). Teil I (von 2). (Ohne den Kupfertitel und den typographischen Titel), 18 (von 19), 32 Bl., 1118 S. Mit gestochenem Portraitfrontispiz, 4 gestochenen Zwischentiteln, 2 gestochenen Portraits, 11 gestochenen Fürstenportraits, gestochenem Wappenkupfer, gestochener doppelblattgroßer Tabelle, 6 Kupfertafeln, 2 Kupferstichkarten und 2 Kupferstichplänen. 42,5 x 26 cm. Weinrotes goldgeprägtes Kalbsleder vom Ende des 17. Jahrhunderts (Kapitale mit Einrissen und kleinen Fehlstellen, etwas berieben und beschabt, bestoßen) über Holzdeckeln mit flächendeckender Goldprägung im Eventail-Stil, 4 geschmiedeten Messingschließbeschlägen sowie 1 (von 2) Messingschließen, dreiseitiger Goldschnitt. (Nürnberg, Wolfgang Endter, 1649).
VD17 1:073953X. Strohm E 192. Jahn S. 52ff. WLB E 792. – Dritte Ausgabe der Weimarer Kurfürstenbibel, die im ersten Friedensjahr nach dem 30-jährigen Krieg erschienen ist. Die Zwischentitel stammen noch aus der ersten Ausgabe von 1641. Mit Porträts der Königin Christine von Schweden (1626-1689; J. Falck nach D. Beck), Luthers (1483-1546; von Visscher nach Stuernhelt) und von elf Kurfürsten und Herzögen, enthalten sind auch die beiden Tafeln mit der Darstellung der Arche Noah.
Zusätzlich wurden 115 größtenteils niederländische und flämische, vereinzelt auch französische und italienische, teils doppelblattgroße, teils auch kleinere, oftmals auf Blätter montierte Kupferstiche bzw. Kupferstichtafeln des 16. und 17. Jahrhunderts eingebunden, die in direktem Bezug zum Text stehen:
Acht Blätter aus der Folge der 'Zehn Gebote' von Maarten van Heemskerck "Non occides","Non desyderabus domum eius", "Memento, ut diem sabbati sanctfices", "Non habebis deos alienos coram me", "Non io queris contra proximum tuum falsum testimonium", "Non assumes nomen domini dei", "Non furtum facies", "Non moe chaberis" gestochen von Harmen Jansz. Muller und verlegt von Hieronymus Cock; Claes Jansz. Visscher nach van Heemskerck die 'Enthauptung Goliaths durch David'; Philip Galle "Ecce vides altis Sublimia templa columnis, et clari imprimis nobile regis opus" nach van Heemskerk.
Adrian Collaerts nach Maerten de Vos aus der Serie der 'Zehn Gebote' "Factum est autem ... Dominus"; aus der 'Geschichte des Jeremias' "Hic regis proceres..."; 'Begegnung von Abraham und Melchisedech'; Gerard de Jode nach de Vos aus der Serie 'Geschichte von David und Abigajil' "Tondet oues Nabal, quem serui Davidis orant, et panem, et vinum" und "Dum lectus celebrat Bacchi ...", Jode nach de Vos "Tobias mandat furtiuum reddere caprum..."; Antonius Wierix nach de Vos "Isacidis Vates ... pubes"; Maerten de Vos "Mitigat ... resurges"; Crispijn van de Passe I nach de Vos "En Deus ustor adest Jona..."; Philipp Galle nach de Vos aus 'Die Geschichte von Judith und Holofernes': "Infelix achior, defensi numinis ergo..." (1), "Stultitiae ... supplex" (3), "Instruit annonal ... hostem" (4), "Assyrii pedibus supplex..." (5), "Obtrungat regem..." (6), "Publica flammivomae" (Nr. 7), "Barbara gens..." (Nr. 8); zwei Blätter von Johannes Wierix nach de Vos aus der 'Geschichte von David und Abschalom'; Johann Sadeler nach de Vos "Iesus annor duodecim..." und "Iesu cum Maria Matre et Joseph"; zwei Blätter aus der 'Geschichte Sauls und Davids' von Aegidius Sadeler II nach de Vos.
Adrian Collaert nach Stradanus 'Saul unter den Propheten', 'David spielt seine Harfe vor Saul'; zwei Blätter 'Encomium musices'; "Rex procerum magna Solomon comitante caterva..."; "Capitiuos rex Asa..."; Collaert nach Hans Bol 'Daniel in der Löwengrube'.
Harmen Jansz. Muller nach Gerard van Groeningen 'Rahab versteckt zwei von Josua gesandte Kundschafter in ihrem Haus'; 'Beschneidung' (Nr. 3), 'Achan vor Josua' (Nr. 6 und 7) und 'Die fünf amoritischen Könige' (Nr. 9).
Hendrick Goltzius 'Der Engel verkündet die Geburt von Samson'.
Sieben Blätter aus der 'Geschichte Simsons' von Antonie Wierix II nach Jan Snellinck I 'Simson tötet den Löwen', 'Manoach und seine Frau opfern ein Lamm', 'Simson entzündet die Schweife von Füchsen und brennt die Felder der Philister nieder', 'Samson besiegt die Philister mit einem Eselkiefer', 'Simson trägt die Tore von Gaza', 'Simson und Delila', 'Simson zersört die Säulen des Tempels'.
Jan Collaert I nach Jan Snellinck "Adonias frustra regalia sceptra cupiuit".
Nicolaus Cochin 'Turmbau zu Babel'.
"Igne et Sulphure Pluit supra Sodomam et Gomorham" sowie "Itur Atrox Pharao Perit Aequore" von Claes Jansz. Visscher nach Peter Paul Rubens; Andries Jacobsz. Stock nach Rubens "Cur quantum o Abrahame paras absumere ferro", Visscher schuf auch 'Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht'.
'Abraham und Isaak auf dem Weg nach Moriah' von Nicolaes de Bruyn nach Gillis van Coninxloo.
Von der zwölfteiligen Serie der 'Josephslegende' Robert von Baudous nach Lucas van Leyden sind die Blätter eins bis zehn vorhanden.
Stefano della Bella 'Reise Jacobs nach Ägypten'.
Die Blätter zwei, drei und sieben der mehrteiligen Folge der 'Geschichte Moses' von Johannes Wierix nach Marten van Cleve.
Zwei Blätter aus der sechsteiligen Folge aus der 'Geschichte Moses' "Tritica mißa venit ... plagis" und "In vasta rigidas rupes confringit eremo ... instar aque" von Jan Sadeler I nach Crispijn van den Broeck (verlegt von Gerard de Jode), Jacopo Bassano nach Sadeler "In gratiam perillustris Comitis Augutsini de Iustis", 'Anbetung der Hirten', "Quia natus est vobis hodie salvator".
Hieronymus de Cock 'Moses mit den Gesetzestafeln'.
Le Blond 'Moses mit den Gesetzestafeln', 'Daniel', 'Saul' (Nr. 1), 'David' (Nr. 2), 'Samuel' (Nr. 2), 'Salomon' (Nr. 3), 'Asa' (Nr. 4), 'Esra' (Nr. 5), "Un Roy doit il point reconnestre" (Nr. 5), 'Joram' (Nr. 6), 'Jonas' (Nr. 6), 'Jehu' (Nr. 7), 'Ezekiel' (Nr. 8), 'Jeremias' (Nr. 8), 'Ezekiel' (Nr. 9), 'Manasse' (Nr. 9), 'Josia' (Nr. 10), 'Jesaja' (Nr. 10), 'Joachim' (Nr. 11), 'Amos' (Nr. 11), 'Zedekia' (Nr. 12), 'Zacharias' (Nr. 12); Le Blond schuf nach einer Vorlage Alexandre Veroneses den "Ecce gigantaeos gestat mea dextra triumphos, non mea, sed domini dextra trophaea gerit", "Spinarum, Christi punctum caput, ecce, coronam...".
Jacques de Gheyn II nach Karel van Mander I ("Ue tibi terra cuius rex est puer: et cuius principes mane comededunt") und ("Beata terra ... luxuriam. eccle. 10."); Cornelius Drebbel nach van Mander "Concidit impietas...".
Pieter Nolpe nach Bartholomeus Breenbergh 'Elija und die Propheten des Baal'.
Nicolaes Ryckmans nach Pieter de Jode 'Elias Himmelfahrt' und 'Elias hilft einer Witwe'.
Johann Sadeler 'Geißelung Christi'.
Cornelis Cort 'Beweinung Christi'.
Jean Messager 'Spiritus sancti'.
S. Savry "Owonderlyck Geheym dat Godt het Hooghste Goedt...".
Jacques Honervogt "Ces laches suborneurs pleins..." und "Ces faux accusateurs par leur noire malice...".
Jérôme David nach H. Padoanus "Cirus pers. rex". – Es fehlen der Kupfer- und der typographische Titel und das Blatt aI. Portraitfrontispiz mit stärkeren Randläsuren, nahezu vollständig gelöst. Stellenweise feuchtrandig, etwas gebräunt und braunfleckig. Gelegentlich mit Textunterstreichungen.
Alle zusätzlich eingebundenen Blätter mit montierten Graphiken sowie die zusätzlichen Kupfertafeln knapp am Plattenrand beschnitten (teils mit Darstellungsverlust), stellenweise mit stärkeren (Rand)läsuren (Ein- und Ausrissen, Knickspuren etc.).
Biblia germanica. - Biblia, Das ist, Die gantze H. Schrifft, Altes und Neues Testaments Teutsch, D. Martin Luthers: ... Von etlichen reinen Theologen, dem eigentlichen Wortverstand nach, erkläret ... Bericht von der Augspurgischen Confession. 2 Teile in 1 Band. 50 nn. Bl., 1118; 416 S., 9 Bl. Mit 4 Kupfertiteln, ganzseitigem gestochenem Wappen und einem Porträt von Herzog Ernst, 11 ganzseitigen, gestochenen Porträts sächsischer Kurfürsten, Porträt von Luther, 4 gestochenen doppelblattgroßen Karten, 2 gestochenen doppelblattgroßen Plänen und 16 (von 19; davon 3 doppelblattgroße) Kupfertafeln nach J. J. von Sandrart. 42,5 x 28 cm. Strukturgeprägtes braunes Kalbsleder vom Ende des 18. Jahrhunderts (wurmlöchrig, berieben, bestoßen, kaum lädiert) über abgefasten Holzdeckeln mit Blindfileten und 2 Messingschließen. Nürnberg, Christoph und Paul Endter, 1662.
WLB E 822. BMC Bible 197. Jahn 60 (fünfte Ausgabe der Weimarer Kurfürstenbibel). – Mit den beiden Plänen der Stadt Jerusalem und der doppelblattgroßen Karte vom Land Kanaan, der Reise in das gelobte Land, die Reise Pauli und der Apostel. Die doppelblattgroßen Kupfer zeigen die Arche Noah und eine Darstellung der Augsburger Konfession; auf den Kupfertafeln sind, unter anderen, Porträts von Moses, den Propheten und den vier Evangelisten abgebildet. – 3 Kupfertafeln fehlen. Innengelenke teils brüchig, kleine Bugschäden in den ersten Blättern, allenthalben meist nur leichtere Fingerflecke, gelegentliche Wurmlöchlein, gegen Ende blasse Wasserränder. Teils mit stärkeren Randläsuren (kaum Text- oder Abbildungsverlust, einige ältere Hinterlegungen). Insgesamt gutes Exemplar.
Biblia
das ist die gantze Heil. Schrift Altes und Neues Testaments
Los 1077
Zuschlag
200€ (US$ 208)
Biblia germanica. - Biblia, das ist die gantze Heil. Schrift Altes und Neues Testaments, nach der Teutschen Uebersetzung Martin Luthers. Nebst der Vorrede des Baron Carl Hildebrands von Canstein. LIV. Auflage. 1079 S.; 308 S., 2 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 21,5 x 12,5 cm. Marmorierter Lederband d. Z. (nur schwach berieben) mit ornamentaler RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und den Eignerinitialen "J.N.H.G." mit dem Bindejahr "1756" auf dem Rücken sowie ornamentaler Deckelbordüre. Halle, Waisenhaus, 1754.
Schönes und wohlerhaltenes Exemplar der Oktavbibel aus der Cansteinschen Bibelanstalt im bibliophilen Barockeinband. – Titel verso mit kleinem Sammlungsstempel.
Biblia, Das ist: die gantze Heilige Schrift
Alten und Neuen Testaments
Los 1078
Zuschlag
120€ (US$ 125)
Biblia germanica. - Biblia, Das ist: die gantze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, nach der deutschen Uebersetzung D. Martin Luthers, mit jeden Capitels Neuen Summarien und auserlesenen richtigen Schrift-Stellen. Auf das sorgfältigste zum Dreyzehntemal ausgefertiget. 7 Bl., 784 S.; 275., 1 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz. 17 x 9,5 cm. Schwarzer Maroquinband d. Z. (etwas berieben, Gelenke schwach angeplatzt) mit reicher RVergoldung, goldgeprägtem rotem RSchild sowie dezent gepunztem Goldschnitt. Frankfurt und Leipzig, Ludwig Brönner, 1786.
Dreizehnte Auflage der von dem berühmten Frankfurter Erweckungsprediger Johann Philipp Fresenius (1705-1761) herausgegebenen Lutherbibel. Fresenius wirkte seit 1743 als Pfarrer an verschiedenen Frankfurter Kirchen, u. a. traute er am 21. August 1748 Johann Caspar Goethe und Catharina Elisabeth Textor, rund ein Jahr später taufte er deren Sohn Johann Wolfgang. – Schwach braunfleckig, sonst schön und wohlerhalten. Frankfurter Familienbibel mit zahlreichen Besitzeinträgen. – Beigebunden: Neues Gesangbuch, zum Gebrauch bey dem öffentlichen Gottesdienst und der häuslichen Erbauung. 6 Bl., 124 S. Herborn, Johann Ewald Brückner, 1786. - Sammlung auserlesener Lieder, zum Gebrauch bey dem öffentlichen Gottesdienst und der häuslichen Erbauung. 3 Bl., 416 S. Ebenda 1786.
Hermes, Johann August. Handbuch der Religion. Dritte, von neuem revidirte Auflage. 2 Bände. 7 Bl., 782 S.; 4 Bl., 644 S., 1 Bl. Mit gestochenem Portrait und gestochener Titelvignette. 20,5 x 11,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas stärker fleckig, berieben und bestoßen) mit ornamentaler RVergoldung und jeweils 2 goldgeprägten farbigen RSchildern. Berlin, Christian Friedrich Himburg, 1781-1783.
ADB XII, 198. – Dritte Auflage des zuerst 1779 ebenda erschienenen Handbuchs, Hauptwerk des Predigers Johann August Hermes (1736-1822), das "noch drei Auflagen erlebt hat, auch in mehrere fremde Sprachen übersetzt ist. Eine französische Uebersetzung verfertigte die Königin Elisabeth Christine von Preußen. Hermes wollte in diesem Buche gebildeten Lesern eine klare Ansicht von der Religion überhaupt und ihren einzelnen Lehren geben. Die gute Aufnahme, die es fand, bezeugt, daß es damals dem Bedürfnisse vieler entsprach; er dankt diesem Buche auch wegen des Antheiles, mit welchem die Aebtissin Amalia es gelesen hatte, seine Beförderung nach Quedlinburg. Hier wurde er Oberhofprediger und Pastor der Stiftsgemeinde" (ADB). – Vereinzelte Flecken, beide Titelblätter mit zeitgenössischem Namenseintrag "M Kleist".
Innozenz III., Papst. Epistolarum libri undecim. Accedunt gesta ejusdem Innocentii, et prima collectio Decretalium composita a Rainero Diacono et monacho Pomposiano. S.Baluzius in unum collegit, magnam partem nunc primum edidit, reliqua emendavit. 2 Bände. 9 Bl., 774 S.; 1 Bl., 863 S. 36,5 x 24 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und feuchtrandig, leicht berieben und bestoßen, Gelenke teils mit kleinen Einrissen) mit hs. RTitel. Paris, Muguet 1682.
Innozenz III. (1160-1216) führte das mittelalterliche Papsttum auf den Gipfel seiner Macht. In seine Zeit fällt die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer und die Kaiserkrönung Ottos IV. Er förderte auch die Gründung des Franziskanerordens. – Titel gestempelt. Stärker gebräunt, braun- und stockfleckig sowie stellenweise feuchtrandig.
Kapuziner. - Bullarium FF. Minorum S. P. Francisci Capucinorum seu Collectio Bullarum, Brevium, Decretorum, Decretorum, Rescriptorum, Oraculorum ... jussu Bonaventura a Ferrara. 7 Teile in 3 Bänden. Mit 6 (von 7) Kupfertafeln. 36,5 x 25,5 cm. Leder d. Z. (Band I stärker wurmstichig, etwas berieben und beschabt, teils bestoßen) über Holzdeckeln mit hs. RSchild und 2 intakten Messingschließen. Rom, Giovanni Zempel, 1740-1752.
Graesse I, 569. Wetzer-Welte II, 1486 und VII, 136. – Seltenes Hauptquellenwerk des Kapuzinerordens. – Titel (teils mehrfach) gestempelt und in Band I mit hs. Besitzvermerk (Exemplar aus dem Besitz der Kapuziner der unterfränkischen Karlstadt). Die Kupfertafeln teils knapp im Rand beschnitten (stellenweise mit leichtem Darstellungsverlust). Mit Pergamentgriffregister zu Beginn der verschiedenen Teile. Vorderer Innenspiegel mit Bibliotheksschildchen.
Band I (Teile I-III): Dem ersten Teil fehlt die Kupfertafel. Zu Beginn und am Schluss stärker wurmstichig. Mal mehr, mal weniger gebräunt, braun- und stockfleckig. Innenspiegel mit starken Wurmspuren.
Band II (Teile IV-V): Teils etwas stärker gebräunt und braunfleckig. Hinterer Innenspiegel sowie der hintere fliegende Vorsatz stärker wurmspurig und gestempelt.
Band III (Teile VI-VII): Leicht, selten etwas stärker gebräunt und braunfleckig.
Kirchmeyer, Carl Valentin
Der Kardinal-Hut oder Bericht von den Kardinälen
Los 1086
Zuschlag
80€ (US$ 83)
Kirchmeyer, Carl Valentin. Der Kardinal-Hut oder Bericht von den Kardinälen: Ihrem Ursprung/Aufnehmen und jetzigem Zustand; ihrem Ambt, Stand, Verrichtung, Ceremonien und gebräuchen (!); wie auch, was sich in dem Conclave, oder Wall-Haus, von zweihundert und mehr Jahren, Denckwürdiges begeben und zugetragen. Teil I (von 3). 371 S., 12 Bl. Mit Frontispiz und 7 Kupfertafeln. 13,5 x 7,5 cm. Pergament d. Z. (beschabt, bestoßen und mit kleiner Fehlstelle am Rücken sowie kleinen Wurmlöchern) mit handschriftlichem RTitel und spanischen Kanten. O. O., Selbstverlag, 1667.
Interessanter und umfangreicher Bericht von Carl Valentin Kirchmeyer (1679-1718) über die Historie, den Alltag und die Gebräuche der Kardinäle. Ein Versuch der Beschreibung und Darstellung des Kardinalswesens auf deutsch, welches vorher nur in lateinischer oder französischer Sprache erschienen war. – Einzelne Blätter teils lose und mit Wurmgängen im Innensteg (Darstellungen vereinzelt betroffen). Mit Exlibris auf dem Vorsatz.
Mohammedis filii Abdaliae
pseudo-prophetæ, Fides Islamitica, i.e. Al-Coranus
Los 1088
Zuschlag
160€ (US$ 167)
Koran. - Mohammedis filii Abdaliæ, pseudo-prophetæ, Fides Islamitica, i.e. Al-Coranus ex idiomate arabico ... latine versus per L. Maraccium ... et ex ejusdem animadversionibus aliorumque observationibus illustratus et expositus. Præmissa brevi introductione et totius religionis Mohammedicæ synopsi ... cura et opera C. Reineccii. 6 Bl., 114 S., 1 Bl. (Zwischentitel), 558 S., 17 Bl. 16,8 x 10,4 cm. Halbpergament d. Z. (leicht wasserrandig, beschabt) mit hs. RTitel. Leipzig, Lanckis, 1721.
Enay 164. Pfannmüller S. 208 und 214. Graesse IV, 34. Ebert 11520. EROMM 19960910. – Erste Ausgabe dieser Bearbeitung von Reinecke auf Grundlage der lat. Übersetzung von Lodovico Marracci. "Diese Ausgabe beinhaltet den vollständigen lateinischen Text der Übersetzung des Koran ... Der arabische Text wurde weggelassen, dafür erhielt das Buch ein handliches Format. Zu seiner Ausgabe verfaßte Christian Reinecke eine eigene Einleitung. Sie behandelt die Geschichte des Koran und enthält neben einer Schilderung des muhammedanischen Glaubens zusätzliche Refutationes Alcorani aus alter und neuer Zeit sowie eine Bibliographie." (Enay). – Teils etwas fleckig und leicht wasserrandig, sonst ordentlich.
Kügelgen, Wilhelm von und Krummacher, Friedrich Adolph - Hrsg.
Die Geschichte des Reichs Gottes nach der heiligen Schrift, in Bildern von Wilhelm von Kügelgen
Los 1089
Zuschlag
80€ (US$ 83)
Kügelgen, Wilhelm von (Illustr.). Die Geschichte des Reichs Gottes nach der heiligen Schrift, in Bildern von Wilhelm von Kügelgen. Hrsg. von Friedrich Adolph Krummacher. Lieferungen I-III (von 4?). 22 nn. Bl. Mit zusammen 21 Tafeln. 33 x 26 cm. Halbleder d. Z. (mit stärkeren Gebrauchsspuren; OUmschlag eingebunden, ohne Rückumschlag, etwas fleckig, leicht angestaubt). Essen, G. D. Bädecker, 1833.
Erste Ausgabe. Hier enthalten sind die drei ersten Lieferungen mit jeweils sieben Tafeln, die "das Einzelne und das Ganze dem Geist und Gemüthe näher bringen" sollen (Vorwort). Laut den einleitenden Worten des Verfassers sollten dem ersten Heft insgesamt sechs Hefte zum Alten und zwei weitere zum Neuen Testament folgen. Für uns sind jedoch nur vier Teile nachweisbar. – Bindung gelockert, die Blätter und Tafeln im hinteren Teil vollständig gelöst. Stellenweise gebräunt und braunfleckig, etwas knickspurig und teils mit nachgedunkelten Feuchtigkeitsrändern. Am Schluss zwei Blätter in der unteren Ecke zusammengeklebt.
(Le Tourneux, Nicolas). Das christliche Jahr, oder, Die Episteln und Evangelien, auf die Sonn- Gemeine- Ferial und Fest-Tage des gantzen Jahrs, sambt dererselben Auslegung, in gebundener und ungebundener Rede. Aus der Frantzösischen in die teutsche Sprach übersetzt. Vermehret und verbessert, das Andertemahl an Tag gegeben. 11 Teile in 2 Bänden. 6 Bl., 1097 S., 1 Bl.; 3 Bl., 1341 S., 1 Bl. Mit gestochenem Portrait, gestochenem Frontispiz, 14 gestochenen Textvignetten und 275 gestochenen Textkupfern von M. Rentz und J. D. Montalegre sowie gestochener Notenseite. Prag, Erben Labaun, 1733-1734.
Holzmann-Bohatta II, 10320. Faber du Faur II, 1146e. Seebass-Edelmann NF 871. Benedikt, Sporck 119. Thieme-Becker XXV 79 (Montalegre) u. XXVIII 175 (Rentz). – Erste illustrierte Ausgabe dieser Übersetzung nach Nicolas Letourneux (lt FdF.) oder auch L. J. LeMaitre (nach Benedikt). Die Auslegung der Episteln und Evangelien teils in Versen wie schon in Sporck's Geistreichen Gesängen und Liedern von 1725. "Mit den aus dem Französischen übersetzten Erbauungsbüchern trat Sporck in den Kreis jener Männer, die in Kirche, Staat und Literatur die Muttersprache an die erste Stelle rücken wollten" (Benedikt S. 164). Sporck war Anhänger der Jansenisten in Böhmen, d. h. der katholischen Reformatoren, die für eine Vereinigung der christlichen Konfessionen und gegen die Jesuiten kämpften. Die Kupfer in immer wechselnden Rahmen zeigen emblematische Darstellungen und biblische Szenen, sie sind teils mit Beischriften versehen, die in ihrer Mannigfaltigkeit bedeutungsvoll für die Ikonographie der Emblemata sein dürften. Die Kupfer von Rentz und Montalegre sowie die bis in die kleinsten Einzelheiten vollendete Ausstattung bilden hier ein Meisterwerk deutschen Buchgewerbes (vgl. auch Benedikt S. 450). – Mal mehr, mal weniger stark gebräunt, Frontispiz im unteren Rand angestückt.
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