Lipsius, Justus. De cruce libri tres. Ad sacram profanamque historiam utiles. Una cum notis. Editio ultima. 96 S., 4 Bl. Mit gestochener Titelvignette, 18 (4 kolorierten) Textkupfern, kleinem Textholzschnitt und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 25 x 17 cm. Pergament d. Z. (Bezugsmaterial an den Kanten deutlich gelöst). Antwerpen, Plantin und Moretus, 1606.
Vgl. Adams L 777 (Ausgabe 1594). – Editio ultima seiner zuerst 1594 erschienenen Geschichte der Kreuzigungsrituale. – Titel mit zeitgenössischem Besitzeintrag, fl. Vorsatz mit altem Kaufeintrag, Vorsätze knickspurig. Schwach gebräuntes Exemplar. – Beigebunden: Derselbe. Diva virgo Hallensis. Beneficia eius & miracula fide atque ordine descripta. 86 S., 5 Bl. Mit gestochener Titelvignette, 2 Kupfertafeln und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Ebenda 1605.
Menaion tou Aprillios (graece)
periechon ten prepusan auto apasan akolouthian
Los 1095
Zuschlag
160€ (US$ 167)
Menaion tou Aprillios periechon ten prepusan auto apasan akolouthian (graece). 146 S. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre und blattgroßem Textholzschnitt auf dem Titel verso. Zweispaltiger Druck in Rot und Schwarz. 28,5 x 20,5 cm. Leder d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren, Fehlstellen, ohne Schließen). Venedig, Nikolaos Glykis, 1820.
Seltener Menäon-Druck für den Monat April. Das Menäon enthält die liturgischen Texte der orthodoxen Kirche für jeden Tag des Kirchenjahres, jeder Einzelband entspricht dabei einem der zwölf Monate. Zweispaltiger griechischer Druck in Rot und Schwarz, die griechischen Typen schnitt der aus Ioannina stammende und in Venedig tätige Drucker Nikolaos Glykis (1619-1693). Der blattgroße Holzschnitt auf dem Titel verso zeigt mittig die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, darum gruppiert sind Darstellungen der zwölf Apostel mit ihren Martyrien. – Etwas fleckig und mit Fechtigkeitsrändern, fast durchgehend mit zwei kleinen Wurmlöchern.
Neues Hirschbergisches Gesangbuch, welches aus 1500 alten und neuen geistreichen Liedern besteht, und nach welchem die Lieder bey dem öffentlichen Gottesdienste in der evangelischen Kirche vor Hirschberg an den Numertafeln bemerkt werden. 1 Bl., 843 S., 12 Bl. Mit gestochenem gefaltetem Frontispiz. 18 x 11 cm. Farbiger Pergamentband d. Z. mit (oxidierter) Goldprägung auf Rücken und Deckeln, den Besitzerinitialen "MMW" und dem Bindejahr "1784" sowie gepunztem Goldschnitt. Hirschberg, Immanuel Krahn, 1782.
Das Frontispiz mit einer schönen Ansicht von Hirschberg. – Erste Lage mit Titel und Frontispiz lose, untere Ecke anfangs etwas knickspurig. – Drei Hirschberger Drucke von Krahn beigebunden: I. Andächtiger Beter Heilige Herzens-Flammen; oder geistreiches Gebet-Buch. - II. Der ganze Psalter des Königs und Propheten Davids. - III. Die Sonn- und Festtäglichen Episteln und Evangelia.
Nivers, Guillaume Gabriel. Antiphonarium monasticum, juxta breviarium Pauli Quinti Pontificis Maximi authoritate editum. 2 Bl., 212 S., CXLIV S. Titel in Rot und Schwarz. 21 x 16,5 cm. Kalbsleder d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen) mit ornamentaler RVergoldung und RSchild. Paris 1696.
In päpstlichem Auftrag herausgegeben von dem bedeutenden Pariser Komponisten und Musiktheoretiker Guillaume Gabriel Nivers (1632-1714). – Etwas gebräunt.
Senault, L(ouis). Heures nouvelles tirées de la Sainte Ecriture. Gestochener Titel, gestochenes Frontispiz und 260 Seiten gänzlich in Kupfer gestochen. Mit 10 Untertiteln in Bordüren, 64 ornamentalen Kopfstücken, 64 besonders reich verzierten Initialen und 30 kalligraphischen Schlussvignetten. 19 x 12,5 cm. Olivgrüner Maroquinband d. Z. (die Gelenke geringfügig berieben) auf 5 Bünden mit prachtvoller breiter Goldbordüre à la dentelle, Steh- und Innenkantenvergoldung, floraler Rückenvergoldung, goldgeprägtem RTitel, roten Seidenmoirée-Spiegeln sowie Goldschnitt. Paris, C. de Hansy, (um 1683).
Bonacini 1689. Berliner Ornamentstichkatalaog 2426. Goldmsith L 1613 und 1614. Baltimore, 2000 years of Calligraphy, 101. Lanckoronska in Philobiblon XI, 43 ff. (mit 6 Abb.): "Ein Vorbild zum Kaukolschen Gebetbuch." Cat. PMM II, 98. – Wohl eines der schönsten kupfergestochenen Bücher jener Zeit, das allerdings sehr viel seltener ist als die anderen bekannten Bücher dieser Art. Es ist nicht nur "viel üppiger ausgestattet", sondern auch wesentlich früher als das deutsche Gegenstück der Seelenschatz von Kaukol. "Louis Senault, another professional calligrapher, followed Pierre Moreau in producing two writing books and then concentrating on successive editions of a devotional work printed from the same plates. But while Moreau finished by producing printed books with some of the characteristics of handwriting, Senault endeavoured to preserve in his engraved books the full flavour of a contemporary manuscript". Schönes kalligraphisches Werk, ganz in Kupfer gestochen, mit reicher Ornamentik, zahlreichen figürlichen Vignetten und Initialen sowie 11 ornamentalen Zwischentiteln. Enthält eine Sammlung französischer Gebete mit Einschüben in lateinischer Sprache.
Es scheint von diesem Werk mindestens drei verschiedene Fassungen zu geben, die sich hauptsächlich durch Orts- und Verlegernamen unterscheiden. Lanckoronska datiert die erste Ausgabe dieses Meisterwerks der Barockkalligraphie zwischen 1683 und 1690. Unser Exemplar, mit der ersten von Lanckoronska genannten Adresse, enthält auf S. 69 ein Gebet für "Madame la Dauphine Marie Anne Christine Victoire de Bauierre" (die bayerische Prinzessin wurde 1680 Dauphine) und auf S. 210 die Kopfvignette mit den mit Fleurons überdeckten Brüsten (diese Vignette hatte in ihrem früheren decouverten Zustand in einem Gebetbuch einen Skandal verursacht). Zur Vollständigkeit: Es gibt Exemplare mit einem Widmungsblatt und noch weiteren 2 Kupfertafeln (?), ein Exemplar der British Library enthält insgesamt 8 nn. Bl. (inkl. gestochenem Titel), ob diese Bl. zusätzlich sind oder dazu gehören, lässt nicht feststellen. Vom kalligraphischen Standpunkt (Senault verwendet eine Bastard) sind vor allem die kunstvollen, in einem Zuge gezeichneten Schlussvignetten (teils mit Tieren etc.) bemerkenswert. – Tadelloses, wenn auch papierbedingt minimal gebräuntes Exemplar.
Smackers, Théodore
La dévotion de dix vendredis à l'honneur de S. François Xavier
Los 1102
Zuschlag
240€ (US$ 250)
(Smackers, Théodore, und Eugenius Henricus Fricx). La dévotion de dix vendredis à l'honneur de S. François Xavier, de la Compagnie de Jésus apôtre des Indes. Dedié à S.A.S. Madame l'électrice de Bavière. VIII S., 3 Bl., 158 S. Mit gestochener Titel- und 4 gestochenen Kopfvignetten im Text sowie 3 Kupfertafeln. 16 x 9,5 cm. Weinrotes Leder d. Z. (etwas fleckig, mit kleinen Druckstellen, bestoßen) mit reicher Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenvergoldung und Eckfleurons als gekrönte Ligaturen und zwei großen Wappensupralibros, Kopfgoldschnitt. Brüssel, Eugène Henry Fricx, 1699.
De Backer-Sommervogel VII, 1298, 1. – Erste französische Ausgabe. "Cet ouvrage, traduit de l'italien, est d'un Père Théodore Smackers S. I., qui signe ainsi la préface. Dans le catalogue 1694 de la province Flandre-Belge, je ne tourve que le P. Smackers, dont les intitiales répondent à celles-ci" (De Backer-Sommervogel). "Diese Andacht wird durch zehn Feiertage hindurch zum Gedächtniß der zehn Jahre verrichtet, welche Xaverius in Indien mit so großem Segen zur Beförderung der Ehre Gottes und des Heils der Seelen gelebt hatte. Der Freitag wird erwählt, weil an einem Freitage Xaverius auf der Insel Sancian starb, und weil in seinem Stammhause, im Schlosse Xavier, das Bildniß des Gekreuzigten ein ganzes Jahr hindurch vor seinem Tode alle Freitage Blut geschwitzt hat" (Michael Sintzel, Andachtsbüchlein zur Ehre des heiligen Franziskus Xaverius. Regensburg 1846, S. 101).
Gewidmet ist das Werk der Kurfürstin von Bayern ("Dedié à S. A. S. Madame l'Electrice de Bavière") mit deren gestochenem Wappenkupfer auf dem Titelblatt. – Etwas fleckig, gering gebräunt. Prachtvoller Band aus der Bibliothek der Bayerischen Kurfürstin Therese Kunigunde Karoline von Polen (1676-1730), Gattin des Maximilian II. Emanuel von Bayern, mit deren großen gekrönten Wappensupralibros auf beiden Deckeln und dem ligierten Monogramm als Eckfleurons.
Staphorst, Nicolaus
Historia Ecclesiae Hamburgensis Diplomatica
Los 1103
Zuschlag
240€ (US$ 250)
Staphorst, Nicolaus. Historia Ecclesiae Hamburgensis Diplomatica, das ist: Hamburgische Kirchen-Geschichte. Teile I-IV (von 5) in 4 Bänden. Mit 3 gestochenen Frontispizen, 1 Textkupfer, 26 (17 gefalteten) Kupfertafeln und vereinzelten Textholzschnitten. 22 x 18 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und beschabt, Rücken knickspurig, Schnitt der Bände II-IV mit Tintenfleck) mit 2 (von 4) goldgeprägten RSchildern. Hamburg, Felginer, 1723-1731.
Schröder 3873.4. Rapp S. 95. ADB XXXV, 457. MNE II, 260 (gibt nur 2 Bde. an). – Einzige Ausgabe. Wichtiges Quellenwerk zur Hamburger Kirchen- und Stadtgeschichte. "Das Werk so ausführlich, hat immer noch hohen Werth, besonders auch durch die vielen mitgetheilten historischen Urkunden" (ADB). Die Kupfer zeigen beispielsweise Ansichten, Porträts, Faksimiles, Siegel. – Ohne den letzten Band. Titel mit hs. Besitzvermerken. Leicht gebräunt. Die Tafeln selten mit Randeinrissen.
Suicerus, Johann Caspar (eigentlich Schweizer). Thesaurus ecclesiasticus, e patribus graecis ordine alphabetico. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 1476 Sp.: 1 Bl., 1602 Sp. 33 Bl. (Index). Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener Titelvignette. 34,5 x 21,5 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben und bekratzt sowie angeschmutzt, Rückdeckel in der unteren äußeren Ecke mit nachgedunkeltem Feuchtigkeitsfleck) mit hs. RTitel. Amsterdam, Wetstein, 1682.
Ebert II, 21974. – Erste Ausgabe seines Hauptwerkes. "Das Hauptverdienst Suicerus' um die Theologie liegt aber in seiner ausgebreiteten wissenschaftlichen Produktion, besonders in seinen gründlichen philologischen Arbeiten, wie er denn im kirchlichen Griechisch einer der ersten Gelehrten aller Zeiten war" (ADB XXXVII, 142). – Titel mit hs. Anmerkungen, die Titelvignette im Plattenrand partiell gelöst. Das Frontispiz verso unschön hinterlegt, im Rand mit kleinen Einrissen und gering knitterfaltig. Die Bindung der ersten Lage stark geschwächt und das "Praefatio" mit langem Einriss, dieser unfachmännisch hinterlegt, im unteren Rand mit kleinen Ausschnitten, nahezu gelöst. Immer wieder etwas feuchtrandig.
Tauler, Johannes. Postilla ... zwey Geistreiche Büchlein. Das erste, die Deutsche Theologia ... Das ander, die Nachfolgung Christi ... Mit einer Vorrede Johannis Arndtes. 2 Teile in 1 Band. 6 Bl., 32, 554 S., 1 Bl., 168 (recte 164) S.; 1 Bl., 122 S., 4 Bl. Mit 2 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken auf dem Titel. 31,5 x 20 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben und angestaubt) mit hs. RTitel. Hamburg, Hans Mose für Michael Hering, 1621.
VD17 3:307892M. Baring 53. – Nach Baring die erste deutsche Ausgabe der "Theologia", die zusammen mit Taulers Predigten erschien. Der Dominikaner Johannes Tauler (1300-1361) gilt als "einer der hervorragendsten Vertreter der deutschen Mystik im Mittelalter und einer der bedeutendsten Prediger seiner Zeit" (ADB XXVII, 453). – Oftmals etwas stärker gebräunt und braunfleckig. Vorderer Innenspiegel mit Feuchtigkeitsschaden
Thomasius, Christian
Concilii Tridentini adeoque & pontificiorum doctrina publica
Los 1108
Zuschlag
300€ (US$ 313)
Thomasius, Christian. Versuch von Wesen des Geistes oder Grund-Lehren. So wohl zur natürlichen Wissenschaft als der Sitten-Lehre. III Teile in 1 Band. 1 Bl., 190 S., 8 Bl., 80 S., 15 Bl., 190 S. 16,5 x 9,5 cm. Pergament d. Zt. (etwas fleckig und bestoßen) mit spanischen Kanten. Halle, Christoph Salfelden, 1699.
Vgl. Ziegenfuß/Jung II, 713f. – Seltenes Werk über die Beschreibung des Geistes, der Verunft, der Sinnlichkeit und den Verstand. Dabei führt Christian Thomasius (1655-1728) ein Experiment vor, welches beweisen soll, dass der Verstand des Menschen aus Sinnlichkeit und Vernunft gelenkt wird. – Durchgehend etwas fleckig. Mit handschriftlichem Besitzvermerk und Besitzstempel auf dem Vorsatz und Titel. – Vorgebunden: Paul Anton. Concilii Tridentini adeoq & Pontificiorum doctrina publica. Halle, Johannes, Zeitler, 1697. - Derselbe. Elementa Homiletica in materiam ac usum cum praelectionum, tum exercitiorum & censurarum in hoc genere. Halle, Christian Zeitler, 1700.
ARCHITEKTUR, KUNSTALTERTÜMER UND ARCHÄOLOGIE
Amici, Domenico. - Rom. Album mit drei Vedutenwerken mit zus. 85 Kupfertafeln mit Romansichten. 29 x 43 cm. OHalbleder d. Z. (Rücken stark lädiert, bestoßen und mit Kratzspuren) mit goldgeprägtem RTitel, Rücken- und Deckelfileten sowie VDeckeltitel. Rom, Tommaso Cuccioni und Giovanni Raffaelli, 1832-1847.
Saur, III, 202. Thieme-Becker, I, 404. – Das Exemplar stellt mit seinen vielen Tafeln die Stadt Rom in seiner Schönheit und Pracht dar. Das Album ist in drei Bände aufgeteilt, da dies eine Sammlung dreier Domenicos Werken ist. Das erste zeigt dem Betrachter allgemeine Touristenziele Roms, das zweite fokusiert sich auf seine Obelisken und Brunnen und das dritte bezieht sich auf die Landschaft und seine Schönheiten um Rom. Vorhanden sind: I. Tommaso Cuccioni. Veduta di Roma. Presa dal Monte Gianicolo. Alla Guardia Civica Pio IX della Città di Bologna in segno di fraterno affetto. 1 Kupfertafel. Derselbe. - II. Domenico Amici. Rovine di Roma. 40 Kupfertafeln. 1932-33. - III. Derselbe. Raccolta di trenta vedute degli obelischi, scelte fontane, e chiostri di Roma. Das Titelblatt, mit dem erstem der 30 Kupferstiche, stammt aus der Erstausgabe, die restlichen 29 datieren von 1837-1842. Giovanni Raffaelli. - VI. Derselbe. Vedute dei contorni di Roma. 13 Kupfertafeln. 1947. Giovanni Raffaelli.
Es werden das "Anfiteatro Flavio" von mehreren Blickwinkeln, "Castel Sant'Angelo", "Selpocro di Cajo Cestio", "Piazza di Spagna", "Obelisco Minervo", "Fontana di Trevi", "Chiostro Lateranense" und andere eindrucksvolle, beliebte Orte dargestellt. Die erste Seite zeigt eine Gesamtansicht Roms mit einer Legende, dessen Tafeln im erstem Band zu finden sind. – Vereinzelt stockfleckig, ansonsten ein breitrandiges, sauberes und sehr schönes Exemplar von innen.
Bartoli, Pietro Santi
Colonna Traiana [und:] Columna Cochlis M. Aurelio
Los 1110
Zuschlag
550€ (US$ 573)
Bartoli, Pietro Santi. Colonna Traiana [und:] Columna Cochlis M. Aurelio Antonio Augusto. 77 Kupfertafeln auf einer Leinenrolle montiert. 25 cm x 13 m. Italien um 1780 Rom, Giacomo de Rossi, (um 1673) bzw. Rubeis, 1704.
Brunet II, 1 bzw. I, 758. Cicognara 3603 bzw. 3605. Ornamentstichsammlung 3622 bzw. 23. Kissner 543 (inkomplett). Olschki 16420 bzw. 16419. Thieme-Becker II, 556 bzw. 555. – Die beiden großen Kupferstichwerke zu den Reliefs der antiken Triumphsäulen in Rom. Die Stiche zur Trajanssäule in erster, das über die Säule des Marc Aurel in zweiter Ausgabe. Der Zeichner, Kupferstecher und Altertumsforscher Pietro Santi Bartoli (1635 - 1700) widmete sich in erster Linie der Reproduktion von antiken Denkmälern. Nach seinen Zeichnungen wurden Graphiken gestochen, zu Büchern zusammengefasst und veröffentlicht, dazu gehören auch die beiden vorliegenden Werke.
Das Werk über die Trajansäule bildet auf den nicht nummerierten Kupfern die Säule in einer Gesamtansicht, deren Grundriss, Durchmesser und im Detail die Sockelzone ab. Die 119 Kupfertafeln zeigen in sehr anschaulichen Wiedergaben je ein Relief, das sich auf dem Säulenschaft befindet. Die 77 Kupfer des zweiten Werkes, das erstmals 1672 erschien, bilden gleichermaßen die Reliefs auf der Säule des Marc Aurel ab. – Mit stärkeren Gebrauchsspuren. Mit Randläsuren, Einrissen und etwas angestaubt. Mit leichten Knicken.
Berchem, Max von
Initialen Bilder. Folge von 27 Orig.-Bleistiftzeichnungen
Los 1112
Zuschlag
800€ (US$ 833)
Vo A bis Z
Berchem, Max von. "Initialen Bilder". Folge von 27 signierten und datierten Orig.-Bleistift- bzw. Federzeichnungen, teils mit Deckweiß gehöht. Ca. 29 x 23 cm. Lose Blatt auf Trägerkarton montiert in etwas später marmorierter HLeinen-Mappe. (Frankfurt am Main 1854-1862).
Nicht in den einschlägigen Künstlerlexika. – Kalligraphisches Schmuckalphabet des biographisch nicht nachweisbaren, in den 1850er und 1860er Jahren in Frankfurt am Main tätigen Künstlers aus dem bekannten süddeutschen Adelsgeschlecht. Die qualitätvollen, überaus fein ausgeführten und teils mit Deckweiß gehöhten Zeichnungen mit Bleistift und Feder zeigen neben dem Titel "Initialen Bilder" und dem Blatt "Warnung" an den Leser die 25 Buchstaben des lateinischen Alphabets (der Buchstabe "J" steht gleichzeitig für das "I"), jeweils illustriert mit einer passenden naturalistischen Tierdarstellung sowie phantasievoll-ausbordendem Pflanzen- und Blütenwerk im Stil der Münchener Künstlerkollegen Franz von Pocci und Eugen Neureuther. Dargestellt sind folgende Tiere bzw. Pflanzen: A wie Adler, B wie Bandgras, C wie "Cacadu", D wie Distel, E wie Ente, F wie Fliegen, G wie Gämse, H wie Hirschkäfer, J wie Jagdgeräte, K wie Kirschvogel, L wie Laubfrosch, M wie Meisen, N wie (Vogel-)Nest, O wie Orang-Utan, P wie Pfauenauge, Q wie Quelle, R wie Reh (auf bläulichem Papier), S wie Schwan, T wie Tiger, U wie Uhu, V wie Vogel, W wie Wachtel (auf bläulichem Papier) ferner X und Y sowie Z wie Zobel. Jedes Blatt vom Künstler signiert und datiert (1854-1862; zwei Blatt auch mit der Ortsangabe Frankfurt am Main) und von einer wohl etwas späteren Hand auf dem Trägerkarton provisorisch betitelt. – Papierbedingt gleichmäßig mal mehr, mal weniger gebräunt, nur vereinzelte schwache Flecken. Die Trägerkartons im linken Rand mit Spuren einer früheren Bindung, die Seidenhemdchen stockfleckig und lädiert. Einziger Nachweis des in Vergessenheit geratenen, hier vielleicht neu zu entdeckenden Künstlers findet sich in den Digitalen Sammlungen im Frankfurter Städel Museum (die aber auch keine Lebensdaten o. Ä. kennen).
Calygraphie Universelle
Originalmanuskript eines französischen Kalligraphen
Los 1114a
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,042)
Kalligraphie-Schriften der Sprachen aus der ganzen Welt
"Calygraphie Universelle". Originalmanuskript eines französischen Kalligraphen mit 100 gezeichneten Schrifttafeln mit Alphabeten von Schriftsprachen aus der ganzen Welt. Französiche Handschrift auf Papier, teils mehrfarbig und teils als Bildtafeln in Aquarell und Deckfarbenmalerei (10), eine doppelblattgroße Tafel und 2 Tafeln mit montierten Darstellungen. 27,5 x 16,2 cm. In Interimsumschlag mit hs. Titel in Kalligraphie und dem Monogramm "L.T.D.". Frankreich um 1870.
Für eine Veröffentlichung vorgesehene Schrifttafeln eines französischen Kalligraphen und allgemeinen Schriftkundlers, der hier ein Musterwerk über die Schriften der Welt vorlegt, darunter allein zahlreiche indische Dialekte. Die Tafeln mit den Glyphen aus Afrika: "Egypte - Copte", "Amharyen", "Ethopien", "Manuscrit égyptien démotique", "Arabe moderne - Alphabet Neshky", "Ancien perse", "Arabe maugrebin", Europa: "Etrusque", "Arcadien", "Espagnol ancien", "Grèce. Alphabet grec ancien de 1400 ans", "Vrai gothique", "Allemand", "Irlandais", "Zyprien", "Illyrien", "Ecreture Maçonnique", "Russe moderne", Asien: "Chiffres Afganis", "Alphabet Chaldéen ou Babylonien", "Syllabaire Coréen", "Japonais Kata-Kana", "Japonais Fira-Kana", "Charactères chinois antiques, employés pour la Sceaux", "Chine. Koua. Caractères usités 3000 ans avant" und "Chine 2500 ans avant J-C" mit der interessanten Rekonstruktion der Entwicklung der Pinyin aus den antiken Piktogrammen, "Inde Grantham moderne", "Inde Bengali", "Inde Cingalais", "Inde Javanais", "Inde Wateh", "Inde Pali", "Georgien", "Arménien" und viel, viel mehr.
Besonders hübsch sind die prachtvollen Vorlagen für die einzuschießenden Bildtafeln, die Stein-, Ton- oder Wachstafeln mit Inschriften-Fragmenten zeigen, darunter auch Schriften aus Amerika: "Fragment de tablette en cire 1907", "Petit Specimen d'une page de Dictionnaire Japonais", "Grèc ancien, Boustrophedon", "d’après un manuscrit sur papyrus", "Caractères Runiques sur une pierre", "Copie de Carte Chinoise", "Egypte manuscrit hieratique", "Peinture Figurative Mexicaine", "Peinture figurative Américaine tiré du musée de Dresde". Dabei auch 3 kleinere Tafeln mit "Hieroglyphes symboliques" mit kolorierten ägyptischen Schriftzeichen. – Die Tafeln alle unten mit Bleistift bezeichnet und zugeordnet, das Manuskript etwas angstaubt, aber kaum gebräunt, kaum Läsuren, insgesamt sehr schön und sauber. - Ein einziges, der Veröffentlichung harrendes Manuskript, das auch in seinem Buchschmuck außergerwöhnlich ist: So ist jede Schrifttafel mit reinzenden Rahmen in feinster Federzeichnung umgeben, die Überschriften sind in abwechslungsreicher Kalligraphie gestaltet.
Chodowiecki, Daniel
Kupferstiche. 26 Bögen mit ca. 230 aufgelegten Kupferstichen aus Almanachen
Los 1116
Zuschlag
300€ (US$ 313)
Chodowiecki, Daniel. Kupferstiche. 26 Bögen mit ca. 230 aufgelegten Kupferstichen von Daniel Chodowiecki aus Almanachen des späten 18. Jahrhunderts. Meist je 9 x 5,5 cm, einige Formate größer. Mitte bis Ende 18. Jahrhundert.
Besonders umfangreiche Sammlung der graphischen Werke des fruchtbarsten und populärsten deutschen Kupferstechers, Grafikers und Illustrators des 18. Jahrhunderts, Daniel Chodowiecki (1726-1801), die schon in ihrem Kern am Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt wurde (einige der Trägerpapiere datieren aus dieser Zeit). Meist sind auch die Engelmann-Nummern, Daten, Titel und weitere bibliographischen Hinweise in handschriftlichen Einträgen mit Bleistift auf den Trägerpapieren hinzugefügt. Es ergibt sich ein ebenso eindrucksvolles wie vielfältiges Kaleidoskop der unendlich erscheinenden Phantasie des heute weitgehend verkannten Genies, dessen Werk - vor allem in seiner graphischen Kleinkunst - der Neubewertung harrt. Grundlage zu einer solchen Forschung wäre das vorhandene, überaus umfangreiche Material allemal. – Trägerpapier teils etwas angestaubt oder fleckig, die Kupfertafeln aber meist sehr sauber und frisch, in kontrastreiche, scharfen Abzügen.
Chodowiecki, D. - Engelmann, W. Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kupferstiche. Beschrieben, mit historischen, literarischen und bibliographischen Nachweisungen, der Lebensbeschreibung des Künstlers und Registern versehen. [Und:] Nachträge und Berichtigungen. LXII S., 1 Bl., 543 S.; 1 Bl., 28 S. Mit 3 Kupfertafeln. 22,5 x 14,5 cm. Späterer Pappband (berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Engelmann, 1857-1860.
Erste Ausgabe des maßgeblichen Oeuvrekatalogs. Mit dem dazugehörigen Anhang (abgedruckt aus dem "Archiv für die Zeichnenden Künste" Jg 1859). – Vorsätze erneuert. Im Schnitt etwas fleckig, sonst wohlerhalten.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge