Fileuse Bretonne. Kaltnadelradierung auf chamoisfarbenem Japanbütten. 27,8 x 21,8 cm. (1861). Béraldi 2 [2], IFF 7.
Prachtvoller, satter Abzug mit schmalen bzw. breitem Rand. Angestaubt und stockfleckig, kleine Knitterspuren in den Ecken, bedingt durch die Montierung auf dem originalen Untersatz, sonst im Gesamteindruck sehr schön.
Buchhorn, Ludwig
Bildnis Johann Gottfried Schadow
Los 5336
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
425€ (US$ 443)
Bildnis Johann Gottfried Schadow. Radierung. 10,7 x 10 cm. Um 1815/16. Nicht bei Nagler und Heller-Andresen, Singer 80628, Christa J. Schreiber, "J. G. Schadow in zeitgenössischen Porträts", in: '....und abends in Verein' Johann Gottfried Schadow und der Berlinische Künstler-Verein 1814-1840, S. 50ff., Nr. 23.
Die vorliegende seltene Radierung Ludwig Buchhorns gibt in einem verkleinerten Ausschnitt eine eigenhändige Porträtzeichnung aus dem Jahr 1815 wieder, die seinen Kollegen Schadow in ganzer Figur ein Jahr vor dessen Ernennung zum Akademiedirektor zeigt (ehem. Berl. Akademie der Bildenden Künste). Ebenso wie die Zeichnung dürfte auch der Druck aus ganz privatem Anlass entstanden sein, was auch der Zusatz zur Bildunterschrift "Ihm und seinen Freunden" verdeutlicht. - Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht angestaubt und nur ganz schwach fleckig, minimal gewellt, in den linken Ecken schwache diagonale Knickspuren, Ränder minimal bestoßen, sonst schön erhalten.
Doré, Gustave
Prise de Sébastopol (Eroberung von Sébastopol).
Los 5340
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
Prise de Sébastopol (Eroberung von Sébastopol). Lithographie. 18,7 x 26,3 cm (Darstellung); 26,7 x 37,1 cm (Blattgröße). Béraldi aus 71.
Aus einer sechsteiligen Folge "Épisodes de la guerre d'Orient". Vor dem Text. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Nur schwach fleckig und minimal angestaubt, unten Bleistiftannotationen, oben die Ecken leicht lädiert sowie mittig winziger geschlossener Randeinriss, sonst schön erhalten. Aus der Sammlung Emmanuel Alfred Beurdeley (Lugt 412). Sehr selten. Wie konnten kein weiteres Exemplar auf dem Kunstmarkt nachweisen.
Wartendes Pferd. Radierung auf Velin. 14,9 x 15 cm. Signiert. Chiappini 84.
Die Darstellung gehört dem frühen radierten Werk Fattoris an. Stufenätzung und ein variantenreiches Spiel graphischer Muster erzeugen ein warmes Licht von malerischer Wirkung. Ganz ausgezeichneter, toniger und teils gratiger Abzug mit breitem Rand um die markant zeichnende Plattenkante. Minimal angestaubt, stellenweise schwache Stockfleckchen und minimal gebräunt an den Rändern, sonst vorzüglich erhalten. Selten.
Dame prenant son thé. Radierung und Kupferstich nach Jean-Siméon Chardin. 27,4 x 31,2 cm. Bocher 13, IFF 127 II (von III).
Die graphisch höchst verfeinerte Bildreproduktion - das Blatt ist recht selten - gibt die ruhige, fast meditative Atmosphäre von Chardins Gemälde kongenial wieder. Das Werk wurde auf dem Salon des Jahres 1739 ausgestellt. Pierre Filloeul, lernte zunächst bei seinem Vater Gilbert F. sowie im Atelier des Jacques-Philippe Lebas. Sein druckgraphisches Oeuvre umfasst etwa 150 Blatt, darunter besonders zahlreiche Arbeiten nach Jean-Baptiste Pater, aber auch nach Christophe Huet und Antoine Watteau, sowie vier Blätter nach Kompositionen von Jean-Siméon Chardin. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit dem vollen Rand um die tief eingeprägte Plattenkante, vor der Änderung der Adresse. Minimale Alterspuren, sonst tadellos und original erhalten.
Friedrich, Caspar David
Knabe auf einem Grab schlafend
Los 5343
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
87.500€ (US$ 91,146)
Knabe auf einem Grab schlafend. Holzschnitt auf Velin von Friedrichs Bruder Christian Friedrich. 7,7 x 11,4 cm. (1802/03). Helmut Börsch-Supan, Karl Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich. Gemälde, Druckgraphik und bildmäßige Zeichnungen, München 1973, Nr. 62.
Warum die Frag ist oft an mich ergangen
Wählst Du zum Gegenstand der Malerei
So oft den Tod, Vergänglichkeit und Grab?
Um ewig einst zu leben,
muß man sich oft dem Tod ergeben.
(Sigrid Hinz (Hrsg.): Caspar David Friedrich in Briefen und Bekenntnissen. Berlin 1974, S. 82)
Das druckgraphische Werk Caspar David Friedrichs ist überschaubar. Neben achtzehn eigenhändigen Radierungen verzeichnen Börsch-Supan und Jähnig in ihrem Werkverzeichnis lediglich vier Holzschnitte, die der jüngste Bruder Christian Friedrich (1779-1843) nach Vorlagen Caspar Davids anfertigte. Alle Graphiken sind nur in kleinsten Auflagen gedruckt worden. Von den Holzschnitten soll es laut Börsch-Supan jeweils etwa 10 Abzüge geben. Von dem hier angebotenen Blatt des Knaben auf einem Grab liegend, können wir zwölf Exemplare in Museen nachweisen (Berlin, Kupferstichkabinett; Bremen, Kunsthalle; The Chicago Art Institute; Dresden, Kupferstichkabinett, zwei Exemplare; Pommersches Landesmuseum Greifswald; Hamburg, Kunsthalle, hier wird auch der Original-Druckstock verwahrt; München, Staatliche Graphische Sammlung; New York, Metropolitan Museum; Ottawa, National Gallery of Canada; Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek und Wien, Albertina). Auf dem Auktionsmarkt oder im Kunsthandel dürfte dagegen unser Blatt, eine Bilderfindung, die für die deutsche Frühromantik von zentraler Bedeutung ist, das letzte Exemplar im Handel sein.
Caspar David Friedrichs Leben und sein künstlerisches Schaffen waren von tiefer Melancholie und zeitweise starken Depressionen geprägt. Bereits als Sechsjähriger muss er den Verlust der Mutter betrauern und von seinen neun Geschwistern überleben ihn, obwohl sechstgeborener, nur drei. Die vielleicht prägendste Tragödie ereignet sich am 8. Dezember 1787: Beim Versuch, den ins Wasser gefallenen Caspar David zu retten, ertrinkt sein um ein Jahr jüngerer Bruder Christoffer. Die Familie des Malers berichtet, dass die beiden Jungen am Greifswalder Wallgraben mit einem kleinen bootsähnlichen Fahrzeug gekentert seien (Kurt Wilhelm-Kästner u. a.: Caspar David Friedrich und seine Heimat, Berlin 1940, S. 28). Dieser tödliche Unfall, für den er sich verantwortlich fühlt, überschattet das ganze Leben des Malers. Friedrichs enger Freund, der königliche Hofarzt, Psychologe, Hochschullehrer und Maler Carl Gustav Carus (1789-1869), der den Künstler persönlich 1817 in Dresden kennenlernt, erwähnt in seinen Lebenserinnerungen sogar einen nicht näher datierten Selbstmordversuch Friedrichs, den dieser "immer in ein tiefes Geheimniß" gehüllt haben soll (Carl Gustav Carus: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten, Leipzig 1865, S. 206). Vermutlich ereignet sich diese zum Glück gescheiterte Tat im Frühjahr 1801 (vgl. Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Seine Gedankengänge, Trier 2023, S. 264). Anfang Mai zieht sich Friedrich über Neubrandenburg zur Familie nach Greifswald zurück. Es folgen drei Wanderungen nach Rügen. Die dabei entstandenen Kunstwerke begründen ab 1802 Friedrichs Ruf.
Auf der Dresdner Akademie-Ausstellung 1804 zeigt Friedrich sechs Arbeiten, darunter „Drey Holzschnitte gezeichnet von C.D. Friedrich und geschnitten von J. C. Christian Friedrich“. Der Holzschnitt Knabe auf einem Grab schlafend von 1803/04 gilt einhellig als Verarbeitung des Todes des Bruders Christoffer. "Caspar David Friedrich (genauso alt wie er zum Zeitpunkt des Unglücks war), schlummert am Grab von Christoffer, dessen Seele als Schmetterling über den Kopf des Bruders fliegt." (Börsch-Supan 2023, S. 47). Der Komposition geht die Sepiazeichnung des liegenden Knaben vom 16. Januar und 28. Februar 1802 aus dem kleinen Mannheimer Skizzenbuch in der Kunsthalle Bremen voraus (vgl. Christina Grummt: Caspar David Friedrich. Die Zeichnungen. Das gesamte Werk, München 2011, Nr. 282), während die Pflanzenblätter sich an der Zeichnung des kleinen Rügener Skizzenbuchs vom 14. Juni 1802 (ebd., Nr. 327) aus Privatbesitz orientieren.
Die beiden anderen ausgestellten Holzschnitte waren „Die Frau mit dem Spinnennetz zwischen kahlen Bäumen“ sowie „Die Frau mit dem Raben am Abgrund“ (Börsch-Supan/ Jähnig, Nr. 60 und 61). "Die drei nach seinen Zeichnungen gefertigten Holzschnitte, die in ihrer Bedeutung für das Verstehen des Malers kaum zu überschätzen sind, waren wohl als Bilder für eine Sammlung seiner Dichtungen in Buchform gedacht, zu der als Autorenportrait noch ein Holzschnitt mit dem Profil nach rechts gehört." (Börsch-Supan 2023, S. 179 ff.) Dass Caspar David Friedrich die Vorzeichnungen für diese Bilderfindungen seinem jüngsten Bruder Christian direkt auf die grundierten Holzstöcke zeichnete ist in höchstem Maße wahrscheinlich.
Am 5. August 1803 schreibt er in sein Tagebuch: „Glücklicher wie ich mich jetzt dünke kann wohl keiner sein, Gott sei Dank.“ (zit. n. Karl-Ludwig Hoch: Caspar David Friedrich - unbekannte Dokumente seines Lebens, Dresden 1985, S. 26).
Prachtvoller, farbsatter und präziser Druck mit schmalem Rand um die Einfassungslinie. Minimalster Oberflächenschmutz, an der Oberkante horizontal auf einem Bereich von ca. 7 mm durchgehend auf einem alten, hellbraunen Untersatzpapier mit Einfassungslinien in schwarzer Feder montiert. Insgesamt in vollkommen unberührter, unverpresster Originalerhaltung mit außergewöhnlich schönem Relief des Hochdruckes verso. Von allergrößter Seltenheit.
Caspar David Friedrich
Boy Sleeping on a Grave.
Woodcut on wove paper cut by Friedrich's brother Christian Friedrich. 7.7 x 11.4 cm. (1802/03). Helmut Börsch-Supan, Karl Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich. Gemälde, Druckgraphik und bildmäßige Zeichnungen, Munich 1973, no. 62.
Caspar David Friedrich's oeuvre of prints is small. In addition to eighteen etchings by his
own hand, Börsch-Supan and Jähnig list only four woodcuts in their Catalogue Raisonné, which were carved by his youngest brother Christian Friedrich (1779-1843) after Caspar David's drawings. They were printed in very small editions. According to Börsch-Supan, there are around 10 impressions of each woodcut. Twelve impressions of the print offered here can be found in museums (Berlin, Kupferstichkabinett; Bremen, Kunsthalle; The Chicago Art Institute; Dresden, Kupferstichkabinett (2 impressions); Pommersches Landesmuseum Greifswald; Hamburg, Kunsthalle (there exists also the original printing block); Munich, Staatliche Graphische Sammlung; New York, Metropolitan Museum;
Ottawa, National Gallery of Canada; Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek and Vienna, Albertina). Our sheet, an artistic invention that is of central importance for early German Romanticism, is likely to be the last example known on the art market.
Caspar David Friedrich's life and his artistic work were marked by deep melancholy and at times severe depression. As a six-year-old, he had to mourn the loss of his mother and of his nine siblings, only three survived him, although he was the sixth-born. Probably the most tragic event occurred on December 8, 1787: while trying to save Caspar David, his brother Christoffer, who was a year younger, drowned. The painter's family reported that the two boys had capsized in a small boat-like craft on the Greifswald moat (Kurt Wilhelm-Kästner et al: Caspar David Friedrich und seine Heimat, Berlin 1940, p. 28). This fatal accident, for which he felt responsible, overshadowed the painter's entire life. Friedrich's close friend, the royal court physician, psychologist, university lecturer and painter Carl Gustav Carus (1789-1869), who first met the artist personally in Dresden in 1817, even mentions in his memoirs a suicide attempt by Friedrich, which always remained a deep secret (Carl Gustav Carus: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten, Leipzig 1865, p. 206). This fortunately
unsuccessful act probably took place in the spring of 1801 (see Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Seine Gedankengänge, Trier 2023, p. 264). At the beginning of May, Friedrich returned to his family in Greifswald via Neubrandenburg. This is followed by three trips to Rügen. From 1802 onwards, the works he created during these trips established Friedrich's reputation.
Friedrich exhibited six works at the Dresden Academy exhibition in 1804, including “Drey
Holzschnitte gezeichnet von C.D. Friedrich und geschnitten von J. C. Christian Friedrich”. The woodcut “Boy Sleeping on a Grave” from 1802/04 is unanimously regarded as a attempt to deal with the death of his brother Christoffer. “Caspar David Friedrich (the same age as he was at the time of the accident) sleeps at the grave of Christoffer, whose soul flies over his brother's head as a butterfly.” (Börsch-Supan 2023, p. 47). The composition is anticipated by the sepia drawing of the reclining boy from January 16 and February 28, 1802 from the Small Mannheim sketchbook in the Kunsthalle Bremen (see Christina Grummt: Caspar David Friedrich. The Drawings. Das gesamte Werk,
Munich 2011, no. 282), while the plant leaves are based on the drawing from the Small Rügen sketchbook of June 14, 1802 (ibid., no. 327) from a private collection.
The other two woodcuts were “The Woman with the Spider's Web between Bare Trees” and “The Woman with the Raven on the Abyss” (Börsch-Supan/ Jähnig, no. 60 and 61).“These three woodcuts made after his drawings whose importance for the understanding of the painter can hardly be overestimated, were probably intended as illustrations for a printed collection of his writings which also included a woodcut of the author's portrait in profile.”(Börsch-Supan 2023, p. 179 ff.) It is likely that Caspar David Friedrich drew the preparatory sketches of these pictorial inventions directly onto the primed woodblocks for his brother Christian. On August 5, 1803, he wrote in his diary: “No one can be happier than I am now, thank God.”(quoted from Karl-Ludwig Hoch: Caspar David Friedrich - unbekannte Dokumente seines Lebens, Dresden 1985, p. 26).
Excellent, rich and precise impression with narrow margins around the borderline. Very minimal surface dirt. Mounted horizontally at the upper edge in an area of approx. 7 mm throughout on an old, light brown backing paper with borderlines in black pen. Overall in completely untouched, unpressed original condition with exceptionally beautiful relief of the woodcut printing on the verso. Of utmost rarity.
Provenance: Private collection France.
Gabet, Franz
Waldlandschaft mit einem Bachlauf
Los 5345
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
Waldlandschaft mit einem Bachlauf. Radierung nach Martin von Molitor. 33,5 x 46 cm. Andresen 2 I (von II).
Der Wiener Sammler und dilettierende Künstler Franz Gabet schuf an die einhundert Landschaftsradierungen, deren subtile Technik nur selten den "Dilettanten" verrät. Seine besten Arbeiten entstanden in der Zeitspanne zwischen 1790-1810, darunter eine größere Gruppe von Radierungen nach Martin von Molitor, mit dem Gabet freundschaftlich eng verbunden war. Das druckgraphische Œuvre ist bei Nagler nur summarisch beschrieben, in der Wiener Hofbibliothek jedoch fast vollständig vertreten. Die Radieung liegt hier in einem Frühdruck vor der Hinzufügung der Künstlersignatur und der Adresse des Verlegers Johann Friedrich Frauenholz vor und trägt die von Andresen verzeichnete, selbstbewusste Inschrift: "Dédié à moi même". Ganz ausgezeichneter, kräftiger und nuancierter Druck mit Rand. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Ossian. Radierung und Kupferstich auf Velin nach François Gérard. 61 x 63 cm. 1803. IFF 14.
Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit Rand, vor der Schrift. Etwas knitterfaltig am oberen Rand, verso Montierungsreste und Spuren eines Abklatsches, minimale Gebrauchsspuren, sonst vorzüglich erhalten.
Goethe, Johann Wolfgang - nach
Esquisse des principales hauteurs des deux continens [...] Höhenkarte nach Alexander Humboldt
Los 5348
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,693)
nach. "Esquisse des principales hauteurs des deux continens [...]". Radierung, alt koloriert nach Ideen von Alexander Humboldt. 33,3 x 38,1 cm (Plattenkante); 43,4 x 49 cm (Blattgröße). (1807). Paris, Vilquin, 1813. Wz. Ligierte Buchstaben JJ (?).
Im Jahre 1794 lernte Goethe den jungen Alexander von Humboldt kennen, Goethe verfolgte mit Interesse die Entwicklung des jungen Forschers und war beeindruckt von den Angaben Humboldts über die Höhe der Vegetationsgrenzen und der Schneelinie - der unteren Grenze des Dauereises - in den Anden. Da die illustrierende Tafel zu dem Buch wohl nicht mitgeliefert worden war, setzte er sich hin und entwarf "halb im Scherz, halb im Ernst" ein eigenes Panorama nach den Messwerten Humboldts. Ab1805 hielt Goethe mittwochvormittags Vorlesungen über Naturwissenschaften für eine Gruppe Weimarer Frauen, zu seinen Zuhörerinnen zählten etwa die Herzogin Luise, Schillers Witwe Charlotte und ihre Schwester Caroline von Wolzogen. Am 1. April 1807 nutzte Goethe zum ersten Mal sein sogenanntes "Höhenbild". Eine Kopie dieses Bildes sandte er an Alexander von Humboldt mit der Bitte um Korrektur, die jedoch unbeantwortet blieb. Erst der Weimarer Verleger Friedrich Justin Bertuch entdeckte es im Goethe-Archiv und sah darin Potenzial. Die Veröffentlichung unter dem Titel "Höhen der alten und neuen Welt" stieß auf großes Interesse, das Blatt musste nachgedruckt werden und erschien kurz darauf auch auf Französisch unter dem gegebenen Titel. Eine in Paris herausgegebene französische Version wurde schließlich in London von W. J. Gardner nachgestochen - jedoch ohne Goethes Namen zu erwähnen. - Ganz ausgezeichneter Druck mit frisch wirkendem Kolorit und breitem Rand bzw. unten mit dem Schöpfrand. Etwas angestaubt, ganz vereinzelt fleckig, kleines Rostfleckchen im Himmel links, in den Rändern minimal gebräunt, weitere kleine unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst im Gesamteindruck sehr schön erhalten. Selten.
Grimm, Ludwig Emil
Bäuerin aus Egern am Tegernsee mit ihren zwei kleinen Mädchen
Los 5349
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 260)
Bäuerin aus Egern am Tegernsee mit ihren zwei kleinen Mädchen. Radierung auf Velin. 15,1 x 18,3 cm. 1813. Stoll 109 II.
Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Minimal stockfleckig, die äußeren weißen Ränder etwas angestaubt, die beiden oberen Eckspitzen mit kleinen Papierverlust, sonst in gutem Zustand.
On the test. Radierung auf Velin. 15 x 22,3 cm. Wohl signiert. Schneiderman 24. Wz. Buchstaben (Fragment).
Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit Plattenton und mit schmalem Rand. Dieser mit einem leichten Lichtrand, minimal vergilbt, sonst tadellos.
Haller von Hallerstein, Christoph J. W. C. J.
Bildnis des Kupferstechers H. Guttenberg
Los 5351
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
Bildnis des Kupferstechers H(einrich) Guttenberg. Radierung. 11,2 x 9,4 cm. 1799. Andresen 98.
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht stockfleckig, unten im weißen Rand Bleistiftannotationen, verso kleine Montierungsspuren, sonst sehr schön. Sehr selten.
Hund und Hornisse. Radierung auf gewalztem China. 15,4 x 13,5 cm. 1885.
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Geringfügig angestaubt und griffspurig, sonst in sehr guter Erhaltung.
Ilsted, Peter
Interieur mit zwei kleinen Mädchen.
Los 5355
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 456)
Interieur mit zwei kleinen Mädchen. Radierung auf Similijapan. 25,5 x 20,7 cm. (1899). Olufsen-Svensson (Radierung) 32.
Im Jahr 1911 führte Ilsted die Darstellung auch als Schabkunstblatt aus (siehe Olufsen-Svensson, Mezzotint 9). Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Leicht gewellt, außerhalb der Plattenkante etwas lichtrandig und in den äußeren Rändern kleine Braunfleckchen sowie kleine Randläsuren, sonst schön.
Ilsted, Peter
Abend (Die Töchter des Künstlers am Klavier)
Los 5356
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
813€ (US$ 846)
Abend (Die Töchter des Künstlers am Klavier). Radierung auf Velin. 23,5 x 21,2 cm. Signiert. (1904). Olufsen-Svensson (Radierung) 47.
Prachtvoller, gratiger Druck mit Rand. Etwas vergilbt, geringfügig stockfleckig, sonst in sehr guter Erhaltung.
Sonnenschein. Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 33,7 x 21,7 cm. Signiert. (1909). Olufsen-Svensson 2.
Ganz ausgezeichneter, tonal fein abgestufter Druck mit Rand. Ingesamt etwas vergilbt, lichtrandig, verso entlang der Ränder umlaufend Montageband, im Gesamteindruck sonst schön.
Ilsted, Peter
Junges Mädchen im Lampenschien lesend und häklend
Los 5358
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 781)
Junges Mädchen im Lampenschien lesend und häkelnd. Farbiges Schabkunstblatt auf Velin. 28,8 x 24,8 cm. Signiert. Auflage 50 num. Ex. (1913). Olufsen-Svensson 27.
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die Facette. Insgesamt leicht fleckig und etwas vergilbt, oberflächlich teils leicht berieben und scheinbar vereinzelt Farbfleckchen, links kleine Bestoßungen und weiter oben kleiner Wurmfraß, Nadellöchlein, dünne Stellen, weitere Handhabungsspuren, sonst jedoch sehr gut.
Herbstliche Blüten (Norwegisches Ruhrkraut). Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 13 x 23,4 cm. Signiert und mit eigenhändiger Widmung "Til Fru Dora som Erindering om den 14de". (1914). Olufsen-Svensson 30.
Prachtvoller, farbsatter Druck mit Rand. Minimal vergilbt, kleiner Wasserrand unten, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst schön.
Das alte Apartment. Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 48,2 x 43,2 cm. Signiert. Auflage 150 num. Ex. (1920). Olufsen-Svensson 40.
Ganz ausgezeichneter, in kühlen Farben delikat nuancierter Druck mit breitem Rand. Minimal vergilbt bzw. lichtrandig, vereinzelte Fleckchen, die Außenkanten umlaufend umgefalzt, die Eckenspitzen fehlend, sonst in schöner Erhaltung. Gerahmt.
Ilsted, Peter
Bildnis Vilhelm Hammershøi
Los 5361
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)
Bildnis Vilhelm Hammershøi im Dreiviertelprofil nach links. Schabkunstblatt auf festem van Gelder Zonen-Velin, nach Vilhelm Hammershøi. 38 x 27,6 cm. Im Unterrand von wohl fremder Hand bez. u.a. "Provetryk". (1920). Olufsen-Svensson u(den). Opustal (nach 40). Wz. Fragment.
Nach dem gemalten Selbstbildnis von Ilsteds Schwager Vilhelm Hammershøi, das sich heute in den Uffizien, Florenz, befindet. Peter Ilsted schuf etwa 15 Bildnisse nach Gemälden anderer Künstler. Da das kommerzielle Potential dieser Arbeiten eher gering war, darf davon ausgegangen werden, dass Ilsted sie vor allem aus technischer Hinsicht reizvoll fand. Vorliegendes Bildnis wurde zu Lebzeiten des Künstlers in einer nur sehr kleinen Auflage gedruckt und zählt zu den wenigen Arbeiten die posthum nicht erneut aufgelegt wurden. - Ganz ausgezeichneter, wunderbar nuancenreicher und samtener Probedruck vor der Schrift und auf dem vollen Bogen. Leicht braunfleckig und am Oberrand vereinzelt fingerfleckig, weitere geringe Gebrauchspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Sehr selten.
Ilsted, Peter
Junges Mädchen mit flacher Kappe
Los 5362
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,172)
Junges Mädchen mit flacher Kappe. Farbiges Schabkunstblatt auf dünnem Karton. 47,7 x 48,1 cm. Wohl signiert. Auflage 40 num. Ex. (1924). Olufsen-Svensson 45.
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Leichter Lichtrand, umlaufend Falzkanten, die Ecken fehlend, verso partiell gebräunt, sonst sehr gutes Exemplar.
Landschaft bei Fredensborg. Farbiges Schabkunstblatt auf Velin. 30,6 x 42,7 cm. Unten rechts bezeichnet "Orig. Radering af Peter Ilsted". (1930). Olufsen-Svensson 65.
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand, dieser links etwas unregelmäßig. Minimal gegilbt, partiell etwas stockfleckig, sonst sehr schön.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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