Goethe, Johann Wolfgang von. Ueber Kunst und Alterthum. 18 Hefte (alles Erschienene) in 18 Bänden. 15,5 x 9,5 cm. Mit 5 (1 mehrfach gefalteten) Kupfertafeln von C. A. Schwerdgeburth und 2 (1 doppelblattgroßen, 1 mehrfach gefalteten) Tabellen. 16 x 10 cm. Pappband im Stil d. Z. (bestoßen; bis auf Band 21 die OUmschläge eingebunden) mit goldgeprägtem RSchild. Stuttgart, Cotta, 1816-1832.
Goedeke IV/3, 542-571. Hagen 487. Kippenberg I, 525. Hirzel A 327. Diesch 1644. Kirchner 4115. – Erste Ausgabe des wichtigsten Publikationsorgans des alten Goethe. Das letzte Heft gaben die Weimarer Kunstfreunde aus dem Nachlass heraus. "Es enthält u. a. zwei Briefe Goethes über den Abschluß des Faust, wovon der eine an W. v. Humboldt gerichtet, am 17. März 1832, dem Tag an den Goethe tödlich erkrankte, geschrieben ist" (Deneke 478). – In Band 21 die Titelei restauriert. Alle Bände stellenweise stärker braun- und stockfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Grandville, Jean-Jacques
Bilder aus dem Staats- und Familienleben der Thiere
Los 2066
Zuschlag
100€ (US$ 104)
Grandville, Jean-Jacques (d. i. Jean Ignace Isidore Gérard). Bilder aus dem Staats- und Familienleben der Thiere. Mit Erläuterungen herausgegeben von A. Diezmann. 2 Bl., 464 S. Mit Holztsichtitel, 197 Hozstichtafeln und zahlreichen Textholzstichen. 25,5 x 18 cm. Späteres Halbleder (berieben, Ecken leicht bestoßen, hinteres Gelenk, Rücken leicht beschabt) mit RVergoldung. Leipzig, B. G. Teubner, 1846.
Vgl. Vicaire IV, 520. Brivois 206. Carteret III, 314. Sander 354. Renonciat 289. Rümann, Illustr. Buch, S. 161. – Erste deutsche Ausgabe. Ein weiteres bedeutendes Werk, in dem Grandville die anthropomorphe Gestaltung erneut aufnimmt. "Die literarischen Mitarbeiter waren Balzac, Labédollière, George Sand, Nodier, Alfred de Musset usw. Es ist ebenso erfüllt von reizender, humorvoller Phantastik wie von bitterer Anklage. Grandvilles Hand folgte leicht seinen geistreichen Einfällen; sein Strich gewann an Lebendigkeit, oft überrascht eine Elastizität, die an Daumier erinnert" (Rümann). – Vorderes Innengelenk angeplatzt. Innenspiegel mit Besitzeintrag in Sepia, montiertem Exlibris und montiertem Buchhandlungsschild. Anfangs und am Schluss etwas papierbedingt gebräunt und gering fleckig. Die Vorsätze leimschattig und erneuert, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar.
Haug, Johann Christoph Friedrich
Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase
Los 2068
Zuschlag
200€ (US$ 208)
Seltene Originalausgabe des berühmten Nasenbuchs
(Haug, Johann Christoph Friedrich). Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase. In erbauliche hochdeutsche Reime gebracht von Friedrich Hophthalmos, der sieben freien Künste Magister. Zweite Originalausgabe. 31 S. Mit 5 Tafeln in Kaltnadelradierung von und nach Johann Baptist Wilhelm Adolf Sonderland. 26 x 17 cm. Roséfarbene OBroschur (stärker angestaubt, Rückdeckel mit größeren Fehlstellen, Ränder brüchig, Knickspuren) mit Deckelbordüre und Rückdeckelvignette "Füllhorn". St. Gallen, Scheitlin und Zollikofer, 1841.
Goedeke V, 548, 4. Rümann 2441. Borst 979 – Erste Ausgabe des humoristischen Hauptwerks von Johann Christoph Friedrich Haug (1761-1829), eine geistreiche Präfiguration der Nasenthematik etwa eines Edmond Rostand oder eines Nikolai Gogol. Haug war Zeitgenosse Friedrich Schillers, den sein Vater, Balthasar Haug, an der Karlsschule in Stuttgart gemeinsam mit seinem Sohne unterrichtet hatte. Er studierte Jurisprudenz, wurde 1794 Geheimer Sekretär, 1817 Hofrat und Bibliothekar in Stuttgart. Bekannt wurde er durch seine Epigramme und Gedichte, die er unter dem Pseudonym Friedrich Hophthalmos veröffentlichte. Die "Zweihundert Hyperbeln", die erstmals in Stuttgart 1804, dann 1822 in Brünn erschienen waren, gehören zu den geistreichsten, süffisanten wie hyperbolischen Erzeugnissen der Literatur der deutschen Klassik. Die vorliegende "Zweite Originalausgabe" - der Autor hatte die Brünner nicht anerkannt -, ist erstmals illustriert und zwar absolut kongenial von dem aus Düsseldorf stammenden Maler und Illustrator Johann Baptist Wilhelm Adolf Sonderland (1805-1878), der die Funken sprühenden Texte in sinnreiche Bilder übersetzte: Jeweils in einen breiten belebten Flechtwerk-, Blätter- oder Wurzelrahmen, in dem zahlreiche Nebenszenen untergebracht sind, konzentriert sich der Künstler auf ein Thema und schuf damit eine an Philipp Otto Runge erinnernde Bildsprache, die an Witz und Spaß seinesgleichen sucht. So werden Blüten zu Tieren und Ranken zu Monstern und Wurzeln zu Wesen, denen der Naserich begegnet, der freilich nicht so wehrlos ist: "Nothhülfe: Wenn Feinde Dich um Arm' und Beine brächten, Du könntest noch mit Deiner Nase fechten!" 1991 veröffentlichte Jörg-Ulrich Fechner eine Faksimileausgabe (Heidelberg, Carl Winter, 1991) mit einem Nachwort.. – Unwesentlich fleckig, kaum gebräunt, rechte untere Ecke minimal abgeschürft, insgesamt ein sehr gut erhaltenes Exemplar, das außergewöhnlich breitrandig, unaufgeschnitten und frisch ist. Die hübschen Tafeln in sehr gutem, gratigen und kontrastreichen Abdruck.
Heine, Heinrich. Buch der Lieder. 1 Bl., 372 S. 15 x 10 cm. Halbleder d. Z. (Rücken unter Verwendung des alten Bezugsmaterials alt restauriert). Hamburg, Hoffmann und Campe, 1827.
Goedeke VIII, 555, 26. Wilhelm-Galley I, 336. Meyer 20. Houben I, 392f. Borst 1526 – Erste Ausgabe von Heines berühmtestem Werk. Der Erfolg der Sammlung war zunächst mäßig; erst nach der zehn Jahre später erschienenen zweiten Auflage gelang ihm der Durchbruch. Hier noch mit den in allen späteren Auflagen wegfallenden Widmungsblättern an Salomon Heine (S. 107), Friederike Varnhagen von Ense (S. 175) und Friedrich Merckel (S. 307; dieses Widmungsblatt zudem vor den Titel gebunden, allein von Borst erwähnt und von ihm als "Vortitel" bezeichnet). Heine versprach sich einiges von dieser Sammlung. Am 16. November 1826 schreibt er an Friedrich Merckel: "Einige Freunde dringen drauf, daß ich eine auserlesene Gedichtesammlung, chronologisch geordnet und streng gewählt, herausgeben soll, und glauben, daß sie eben so populär wie die Bürgersche, Göthesche, Uhlandsche u. s. w. werden wird. ... ich wollte für dieses Buch keinen Schilling verlangen, die Wohlfeilheit und die andern Erfordernisse des Popularwerdens wären meine einzigen Rücksichten, … und dieses Buch würde mein Hauptbuch seyn und ein psychologisches Bild von mir geben." – Ohne das Blatt "Literarische Anzeige" am Schluss. Letztes Blatt mit größerem hinterlegtem Riss, Innengelenke schwach angeplatzt, fl. Vorsatz mit Besitzeinträgen sowie montiertem Handschriftenblatt. Insgesamt im Rand schwach gebräunt, vereinzelte Stockflecken.
Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. XII, 143 S. 17 x 10,5 cm. Moderner Lederband mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1844.
Goedeke VIII, 560, 74. Wilhelm-Galley 414. Borst 2119. – Erster Separatdruck des berühmten Gedichtzyklus', konzipiert als Gegenstück zu dem drei Jahre früher entstandenen Versepos Atta Troll. Der Text wurde von der Zensur arg verstümmelt (vgl. dazu Houben I 415f.). Eine vollständige und berichtigte Fassung erschien in den Neuen Gedichten im gleichen Jahr. – Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.
Heine, Heinrich. Die Harzreise. 2 Bl., 152 S. 13,5 x 9 cm. Blindgeprägter OLeinenband (Ecken und Kapitale gering bestoßen) mit goldgeprägter Deckelillustration und Goldschnitt. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1853.
Goedeke VIII 561, 90. Meyer 92. Wilhelm-Galley 448. – Erste Ausgabe. Die hübsche Deckelillustration bezieht sich auf einen Blumenraub Heines aus dem Fenster eines Mädchens in Goslar. – Vereinzelte geringe Stockflecken.
Heine, Heinrich. Neue Gedichte. 1 Bl., 421 S. 17 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, vorderes Gelenk unten mit kleiner Fehlstellen, Ecken schwach bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1844.
Goedeke VIII, 560, 73. Wilhelm-Galley 436. Borst 2120. Houben I, 414f. – Erste Ausgabe dieser Sammlung, die auch Deutschland. Ein Wintermährchen in der Urfassung enthält. "Und als ich die deutsche Sprache vernahm, Da ward mir seltsam zu Muthe; Ich meinte nicht anders, als ob das Herz Recht angenehm verblute". – Ohne den Schmutztitel und die Verlagsanzeigen. Wohlerhaltenes Exemplar.
(Herder, Johann Gottfried). Über die neuere Deutsche Litteratur. Erste [Und: Zwote] Sammlung von Fragmenten. Eine Beilage zu den Briefen, die neueste Litteraturbetreffend. 2 (von 3) Teilen in 1 Band. 6 Bl., 180 S.; 2 Bl., S. 181-380. 17,5 x 9,5 cm. Etwas späterer Pappband (bestoßen, Rücken etwas wasserfleckig) mit hs. RSchild. (Riga, Hartknoch), 1767.
Goedeke IV 1, 723, 24. – Erste Ausgabe und die erste literaturkritische Arbeit Herders. "Das Werk wurde durch die philosophischen Aufsätze Abbts und Mendelssohns in den 'Briefen die neueste Literatur betreffend' angeregt und entstand unter der Mitwirkung Hamanns" (Schulte-Strathaus). – Schön erhaltenes Exemplar. Mit Besitzvermerk des Sprachwissenschaftlers Rudolf von Raumer (1815-1876) sowie des Philologen und Kirchenhistorikers Friedrich Laucherts (1863-1944).
Jean Paul. Kleine Bücherschau. Gesammelte Vorreden und Rezensionen, nebst einer kleinen Nachschule zur ästhetischen Vorschule. 2 Teile in 1 Band. X, 1 Bl., 244; VI, 218 S. 15 x 9 cm. Halbleder d. Z. (leicht bestoßen und Rücken leicht berieben) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Breslau, Josef Max und Komp., 1825.
Goedeke V, 465, 36. Berend-Krogoll 33. – Erste Ausgabe. – Etwas stock- und braunfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Jean Paul. Vorschule der Ästhetik nebst einigen Vorlesungen in Leipzig über die Parteien der Zeit. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. 3 Bände. 16,5 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (minimal berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1813.
Berend 18 b. Vgl. Goedeke V, 465, 18. Berend-Krogoll 18a. – "Noch ist einiges zu sagen, was weniger den Leser des Werks, als den Litterator interessiert. Der Titel Vorschule (Proscholium, wo sonst den Schülern äußerlicher oder eleganter Unterricht im Schulhofe zukam) hatte anfangs Programmen oder Einladungsschriften zu dem Proscholium oder der Vorschule einer Aesthetik (noch ist davon im Werk die Eintheilung in Programmen) heißen sollen ..." (Vorwort S. XXIV). Der erste Druck erschien 1804 in der Offizin Friedrich Perthes. – Leicht stockfleckig. Wohlerhaltenes Exemplar aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Jünger, Johann Friedrich. Fritz, ein komischer Roman. 6 Bände. Mit 4 gestochenen Frontispizen. 14,5 x 8,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben, bestoßen, Kapitale teils mit kleinen Fehlstellen oder Einrissen). Berlin und Leipzig, Carl August Nicolai, 1796-1800.
Goedeke IV, 1, 613, 19. Hayn-Gotendorf III, 475. – Der deutsche Lustspieldichter Johann Friedrich Jünger (1759-1797) arbeitete wenige Jahre am Wiener Hoftheater und war unter anderem mit Friedrich Schiller (1759-1805) befreundet. – Teils stock, braun- oder fingerfleckig. Mit Exlibris auf dem Vorsatz.
Junker, Wilhelm August
Der verhängnißvolle Spatzierrit nach dem Lichtenauer Park
Los 2087
Zuschlag
260€ (US$ 271)
Junker, Wilhelm August. Der verhängnißvolle Spatzierrit nach dem Lichtenauer Park. 2 Teile in 1 Band. 292 S. (durchgehend paginiert). 17 x 10 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, Kanten beschabt, Rücken ausgeblichen, mit Papierrückenschild). Freiberg, Craz und Gerlach, 1819.
Goedeke XIII, 124, 28. Kosch VIII, 754. – Einzige Ausgabe des sehr seltenen Trivialromans. Der Lyriker und Erzähler Wilhelm August Junker (1779-1825) stammte aus Weida im Vogtland und diente als Offizier in der sächsischen Armee. Nach seinem Abschied vom Militär im Rang eines Premierleutnants 1813 lebte er als Privatier in Dresden. Neben dem vorliegenden Roman erschienen zuerst ein Gedichtband (1817) sowie später die zweibändige sittliche Erzählung Der Sieg des reinen Herzens. – Etwas fingerfleckig, die letzten zwei Blatt mit Braunfleck. Exemplar aus der Ebnerschen Leihbibliothek in Nürnberg mit entsprechendem Exlibrisschildchen auf dem Innenspiegel. Über den KVK nur ein Standortnachweis in Göttingen.
Kleist, Heinrich von. Hinterlassene Schriften. Herausgegeben von L. Tieck. LXXVIII, 290 S. 22 x 13 cm. Moderne Broschur (leicht lädiert) mit RSchild. Berlin, Georg Reimer, 1821.
Goedeke VI, 44, 135 und 103, 12. Sembdner 33. Borst 1371. – Erste Ausgabe dieser bedeutsamen Sammlung, die Kleists literarischen Nachruhm begründete und deren Herausgabe sich über fünf Jahre hinzog. Mit den Erstdrucken des Prinz Friedrich von Homburg und der Hermannsschlacht sowie einiger Gedichte und Brieffragmente. In der wichtigen, ausführlichen Einleitung von Ludwig Tieck über die Biographie Kleists sowie dessen Verdienst als Schriftsteller heißt es: "Er konnte im Leben die Stelle nicht finden, die ihm zusagte, und die Phantasie vermogte ihm den Verlust der Wirklichkeit auf keine Weise zu ersetzen" (S. XXV). – Titel etwas leimschattig und fleckig. Durchgehend mal mehr, mal weniger stockfleckig, teils nicht beschnitten und unaufgeschnitten. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Kleist, Heinrich von. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck. 3 Bände. 18,5 x 11,5 cm. Marmorierte Pappbände d. Z. (berieben und etwas bestoßen, Gelenke beschabt) mit RSchildern und Grünschnitt. Berlin, Georg Reimer, 1826.
Goedeke VI, 104, 13. Sembdner 41. – Erste Gesamtausgabe, die Kleist vor allem auch im Ausland bekannt machte. Gegenüber den Hinterlassenen Schriften von 1821 um fünf Dramen und elf Erzählungen sowie um Auszüge aus Kleists Briefen an die Verlobte Wilhelmine von Zenge vermehrt. Die berühmte Vorrede von Tieck wurde im wesentlichen unverändert übernommen. – Kaum stockfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
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