Börner, Chr. Friedrich. Praktisches Werk von der Onanie. Zween Theile. Dritte durchgehends verbesserte, mit Zusätzen und neuen Erfahrungen vermehrte Auflage. 11 Bl., 364 S., 1 Bl. 7 x 10 cm. Leder d. Z. (etwas berieben) mit goldgepr. RSchild und floraler RVergoldund. Leipzig, J. S. Heinsius, 1780.
Hirsch-H. I 603. – "Sein Werk über die Onanie hat s. Z. grossen Beifall gefunden." (H.-H.). In einem Kapitel über das Lauchstädter Bad findet sich der Satz: "Die Augen leiden besonders, wenn man im Bad ließt." (S. 208). – Etwas gebräunt bzw. stockfleckig.
Carus, Carl Gustav. Symbolik der menschlichen Gestalt. Ein Handbuch zur Menschenkenntniß. 2. vielfach verm. Aufl. XIV, 371 S. Mit 150 Textholzstichen. 21,5 x 13,5 cm. Schlichter HLeinenband d. Z. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1853.
Zaunick 48 a. Keiper 77. – Erste Ausgabe von Carus' physiognomischem Hauptwerk. – Es fehlt der Vortitel. Titelblatt alt gestempelt; an den Rändern leicht gebräunt, ansonsten wohlerhalten.
Charas, Moyse. Historia naturalis Theriacae Andromachi, oder Beschreibung der Thiere, Pflanzen und Mineralien, welche zu der Composition des Theriacks, von Andromacho beschrieben, genommen werden. Auß der Frantzösischen in die Teutsche Sprach übersetzet. 224 S., 4 Bl. (l. w.). 16 x 9,5 cm. Moderne Buntpapierbroschur. Frankfurt, Erben Johann Beyer, 1679.
VD17 14:694027H. Ferguson I, 152. Vgl. Caillet 2200. Ferchl 92 und Neu 880 (französische Ausgaben). – Seltene deutsche Übersetzung von Charas' Abhandlung über das seit der Antike bekannte Heilmittel Theriak, der französische Erstdruck erschien 1668 unter dem Titel Histoire naturelle des animaux, des plantes, & des minéraux qui entrent dans la composition de la Thériaque. Der französische Apotheker und Arzt Charas (1619-1698) beschäftigte sich während seiner Laufbahn in Orange und Paris intensiv mit dem Theriak und durfte das behördlich streng kontrollierte Herstellungsverfahren in seiner Apotheke durchführen. Im vorliegenden Werk macht er allerdings auch Vorschläge zur Verbesserung der Rezeptur und setzt sich kontrovers mit der damals aus Giftschlangen (Vipern) gewonnenen Zutat auseinander. Die Zusammensetzung des Theriaks, in der Antike eigentlich als Gegengift bei Schlangenbissen verwendet, dann mehrfach modifiziert und als universelles Heilmittel propagiert, wurde über die Jahrhunderte immer wieder verändert. Namensgebend war in diesem Fall besonders Andromachos d. Ä., griechischer Leibarzt von Kaiser Nero, dessen Variante (Theriaca Andromachi) schließlich über 60 Zutaten enthielt. – Wohlerhalten.
De la Roche, Daniel. Encyclopédie Méthodique. Chirurgie. Tome Premier [und:] Recueil des Planches du dictionnaire de Chirurgie. 2 Bände. 712 S., 1 w. Bl. Mit 112 (statt 113) Kupfertafeln. 26 x 19 bzw. 28,5 x 21 cm. Leder d. Z. (berieben, Kanten bestoßen, Gelenke angeplatzt) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung sowie goldgeprägtem DMonogramm. Paris, Panckoucke bzw. H. Agasse, 1790(-1799).
Blake 135.Altersbedingt leicht gebräunt, gelegentlich stockfleckig, sonst sehr saubere Exemplare.
Dionis, Peter (d. i. Pierre). Chirurgie, oder chirurgische Operationes, in dieser andern Auflage an vielen Orthen vermehret und verbessert von D. Laurentz Heister. 2 Bände (alles Erschienene). 8 Bl., 526 S.; S. 527-958, 14 Bl. Mit gestochenem Portrait-Frontispiz von Balthasar Vogel und 63 Kupfertafeln. 16 x 9,5 cm. Leder d. Z. (berieben und beschabt) mit reicher Rückenvergoldung. Augsburg, Witwe Paul Kühtzen , 1722.
Brunn, Geschichte der Chirurgie, 220. Hirsch-Hübotter II, 188. Waller 2473. Zimmermann-Veith, 359-360. Vgl. Garrison-Morton 5575 (fr. Ausgabe 1707). – Die erste deutsche Ausgabe in der Bearbeitung von Lorentz Heister (1683-1758). Anhand von 10 Lehr-Demonstrationen beschreibt Pierre Dionis (1643-1718) mit seinem Hauptwerk chirurgische Operationen an allen Körperteilen mit den dazugehörigen Instrumenten, die jeweils auf den Tafeln dargestellt und für die Zuordnung im Text mit Buchstaben versehen sind. Da die Chirurgie in Frankreich zu jener Zeit weiter entwickelt war als in Deutschland, sorgte die fachlich exakte und gleichwohl verständlich gehaltene Übersetzung Heisters für die Übertragung der Kenntnisse nach Deutschland. – Vereinzelte Fleckchen. Schön erhalten. - Aus dem früheren Besitz von Verecundus Faltus, Chirurg und Prior des Klosters Brno (Brünn), beide Bände mit seinem handschriftlichen Exlibris auf dem weißen Blatt vor dem Titel. Dieser jeweils mit Rundstempel des Konvents in Brno. Je ein weiterer Stempel auf der letzten Seite und am unteren Rand von Tafel XXXII.
Fabricius Hildanus (d. i. Wilhelm Fabry). Opera quae extant omnia, partim ante hac excusa, partim nunc recens in lucem edita. Omnia ab authore recognita. Band I (von II). 11 Bl., 1044 S. (ein Bl. fehlt), 10 Bl. Mit Kupfertitel, 1 Kupfertafel, 16 (von 20) Textkupfern und Textholzschnitten. 32,5 x 21 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas wurmlöchrig und berieben) über Holzdeckeln mit hs. RSchild und 2 intakten Messingschließen. Frankfurt, Johannis Beyer, 1646.
VD17 12:167354P. Waller 2908. Hirsch-Hübotter II, 462. Wellcome III, 4. – Erste Gesamtausgabe, ohne den von M. A. Severino verfassten zweiten Band. Fabricius Hildanus (1560-1634) gilt als einer der bedeutendsten Mediziner des 17. Jahrhunderts und Begründer der Kriegschirurgie. – Es fehlt Bl. Rr5 mit 4 Textkupfern. Innen gebräunt und etwas stockfleckig, mit Wurmgängen. Titelblatt mit hs. Besitzvermerk und rasiertem Stempel.
Freud, Sigmund. Das Unbehagen in der Kultur. 136 S. 19 x 12 cm. Moderner Pappband. Wien, Internationaler Psychoanalytischer Verlag, 1930.
Meyer-Palmedo/Fichtner 1930 a. Grinstein 10619. – Erste Ausgabe. – Vortitel mit zeitgenössischem Besitzeintrag, hinteres Vorsatz gestempelt.
Helmont, Johann Baptist van. Aufgang der Artzney-Kunst, das ist: Noch nie erhörte Grund-Lehren von der Natur, zu einer neuen Beförderung der Artzney-Sachen, so wol die Kranckheiten zu vertreiben, als ein langes Leben zu erlangen. 18 Bll., 1270 S., 1 Bl. (w), 30 Bll. Mit gestochenem Frontispiz von Johann Jacob de Sandrart und gestochenem Porträt von J. A. Börner. Titel in Rot und Schwarz. 33 x 21 cm. Pergamentband d. Z. (angestaubt, fleckig, Bezug leicht wellig, mit kleinen Fehlstellen an den Kanten bzw. Bünden und ohne die Schließbändchen) mit hs. RTitel. Sulzbach, Johann Holst für Söhne Johann Andreae Endter, 1683.
VD17 12:169658U. Brüning 2544. Dünnhaupt 2381, 17. Ferchl 224. Ferguson I, 380. Feuerstein-Herz/Laube 112 (Abb.). Wellcome III, 242. Vgl. Carter/Muir 135. Garrison/M. 665. Neu 1894/95 (lat. Ausgaben) und Schelenz 478 f. – Erste deutsche Ausgabe der gesammelten Werke van Helmonts (1580-1644), posthum herausgegeben von seinem Sohn Franz Mercurius, übersetzt und bearbeitet von Christian Knorr von Rosenroth. Die lateinische Urfassung erschien als "Ortus medicinae" bereits 1648 in Amsterdam und wurde mehrfach neu aufgelegt. "Sehr bedeutender, nicht genügend gewürdigter Chemiker" (Ferchl).
"... one of the founders of Biochemistry" (Garrison/M.). "Er war der wichtigste Paracelsist der Generation nach Paracelsus, obwohl er nicht in allen Fragen mit diesem übereinstimmte. Seine auf eigenständiges Denken und Experimentieren ausgerichtete Weltsicht beeinflußte immens die Entwicklung der Alchemie/Chemie, Medizin und Naturphilosophie des 17. Jhs." (Priesner/Figala. Alchemie - Lexikon einer hermetischen Wissenschaft. S. 170). "... war er doch ein Meister quantitativer Experimente, der nicht nur die Waage als Mittel der Forschung verwandte, sondern auch schon ein Thermometer benutzte, das, und das war zu seiner Zeit ganz außergewöhnlich, in 15 Temperaturgrade kalibriert war. Zudem war er einer der Ersten oder der Erste, der den Satz von der Erhaltung der Materie bei chemischen Umsätzen mit aller wünschenswerten Klarheit formuliert" (Schütt, Hans-Werner. Auf der Suche nach dem Stein der Weisen - Die Geschichte der Alchemie, S. 468 f.).
"When we review the work of van Helmont, we cannot deny that he represents the transition from alchemy to chemistry, and is a worthy predecessor of Boyle, who studied him carefully and adopted many of his ideas” (Partington, J. R. In: Annals of Science, vol. 1 (4), 1936, p. 384. „In Betreff derjenigen Substanzen, die man als die letzten Bestandtheile der Körper anzusehen habe, verwarf van Helmont sowohl die Lehre des Aristoteles als die des Paracelsus..." (Kopp, Alchemie I, S. 49).
"Er erkannte als erster die Verschiedenheit bestimmter Gase, abhängig von der Art ihrer Erzeugung. Zu den von H. erstmals ansatzweise beschriebenen Gasen gehören das Chlor, das Schwefeldioxid, das Kohlenmonoxid und insbesondere das Kohlendioxid (gas sylvestris). Den von ihm erstmals verwendeten Begriff „Gas“ leitete er wahrscheinlich von dem Wort Chaos ab, mit dem Paracelsus die unsichtbare luftförmige Urmaterie bezeichnet hatte" (Priesner/Figala, S. 169 f.). – Vorsatzpapiere etwas knittrig und wellig. Satzspiegel teils gebräunt, stellenweise leicht braunfleckig, die ersten Seiten am Rand fingerfleckig. In den Rändern und im Falz gelegentlich kleine Wurmspuren. Vorderer Spiegel und fliegendes Vorsatzblatt verso mit Besitzvermerken von alter Hand.
Heurne, Johan van. Hippocratis Coi Aphorismi. 6 Bl., 239 S., 10 Bl. 6 x 4 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig; ohne die beiden Schließbänder; Deckel etwas geworfen). Rudolstadt, Freyschmid, 1671.
VD17 7:696288Z. Vgl. Hirsch-Hübotter III, 205. – Aphorismensammlung des "vortrefflichen Docent(en)" und "grosse(n) Verehrer(s) des Hippokrates" Johan van Heurne (1543-1601), der als Mediziner in Utrecht und Leiden wirkte. Eine von ihm kommentierte Hippokrates-Ausgabe fand große Verbreitung und wurde "zu den besten ihrer Art gerechnet" (Hirsch-Hübotter). Die Schriften des Hippokrates von Kos wurden seit altersher meist in Aphorismenform popularisiert, hier ein beispielhaftes, sehr seltenes Exemplar einer derartigen Sammlung in kleinem Format für den reisenden Arzt oder Selbstbehandler. – Leicht gebräunt, anfangs auch etwas braunrandig. - Von uns über den KVK nur ein Exemplar in der SUB Göttingen nachweisbar.
Industrie im Inneren - Mit Fritz Kahns visionärem Körper-Konstruktions-Schaubild
Kahn, Fritz. Das Leben des Menschen. Eine volkstümliche Anatomie, Biologie, Physiologie und Entwicklungsgeschichte des Menschen. Band V (von 5). Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen im Text und auf Tafeln sowie 1 farbiges, mehrfach gefalt. Großplakat "Der Mensch als Industriepalast". 94 x 48 cm (Plakat). 25 x 18 cm. Blaues OHalbleinen mit goldgeprägtem RTitel (VDeckel lichtrandig). Stuttgart, Kosmos, 1931.
Fünfter Band mit Plakat des umfangreichen populärwissenschaftlichen Werkes des Mediziners und Erfolgautors Fritz Kahn (1888-1968), dessen Schriften in Nazi-Deutschland verboten und vernichtet wurden. Kahn gelang es, mit Unterstützung von Albert Einstein 1941 in die USA zu emigrieren. Die dem Werk beigegebene Falttafel "Der Mensch als Industriepalast" gilt als Pionierarbeit im Informationsdesign des 20. Jahrhunderts und als "Meilenstein der Infografik" (Die Zeit, 3. April 2014, S. 38). – Sehr gutes, nur schwach papierbedingt gebräuntes Exemplar. Die Farbtafel oben links mit winziger alter Montierungsspur, sonst sehr gut erhalten und kaum fleckig.
Kerger, Martin. De fermentatione liber physico-medicus. Cui de inseparabilitate formarum materialium & vita singularia sunt innexa. 4 Bl., 254 (recte: 252) S., 8 Bl. (l. w.). 19 x 15,5 cm. Pergament d. Z. (leicht fleckig und wellig; ohne die vier Bindebänder) mit hs. Rückenschild. Wittenberg, Johann Burckhard für Erben Tobias Mevius und Elert Schumacher, 1663.
VD17 23:291930P. Ferchl 270. Hirsch-Hübotter III, 506 f. Krivatsy 6348. Wellcome III, 387. – Einzige Ausgabe, selten. Kerger (1622-1691) stammte aus Glogau und war Stadtarzt in Liegnitz. Er "ist bemerkenswerth als eifriger Anhänger des chemiatrischen Systems. In seiner Hauptschrift 'De fermentatione (etc.)' suchte er den Nachweis zu führen, dass alle Krankheiten Folgen eines Gährungsprocesses seien und behauptete, alle Fieber ohne Aderlass und andere Mittel, bloss durch chemische Reagentien, heilen zuönnen" (Hirsch-Hübotter). Noch an der Schwelle zum 19. Jahrhundert gab es Kritik an diesem Ansatz von Gegnern der Chemiatrie: "Auch in Deutschland, wo man von jeher dem Auslande nachzubeten gewohnt war, und wo auch jetzt die chemische Theorie so allgemein angenommen wurde, dass ein Arzt in Liegnitz, Martin Kerger, alle Fieber ohne Aderlass und andere Mittel, blos durch chemische Reagentien heilen zu können vorgab" (Sprengel. Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde. Band IV (1799), S. 411). – Innen leicht gebräunt, stellenweise ganz blasser Wasserrand. Wenige Blätter am Anfang (Praefatio) und am Schluß (die letzten zwei leeren) mit Randschäden/Wurmspuren. Titel mit altem Besitzvermerk.
Kirchweger, Anton Joseph. Microscopium Basilii Valentini, sive commentariolum et cribrellum über den großen Kreuzapfel der Welt. Ein Euphoriston der ganzen Medicin. 172 S., 2 w. Bl. 18,5 x 11 cm. Modernes Leder im Stil d. Z. (Rücken etwas aufgehellt) mit goldgeprägtem RSchild, Rückenvergoldung und Deckelfileten. Berlin, o. Dr., 1790.
Blake 243. Brüning 5485. Duveen 323. Ferguson I, 470. Neu 2159. Neville I, 726-27. Rosenthal 489. Sotheran Suppl. I, 5373. Wellcome III, 397. – Einzige Ausgabe. Posthum erschienene alchemistisch-pharmazeutische Schrift, die, in Anlehnung an Basilius Valentinus, vor allem Antimonpräparate als vielseitige Heilmittel propagiert. Kirchweger (gest. 1746), der in der Literatur auch häufig als "Kirchweger von Forchenbronn" bezeichnet wird, war als Arzt in Mährisch Kromau (Moravský Krumlov, Tschechien) und in Gmunden tätig. – Schönes Exemplar.
La Mettrie, J. O. de
Ouvrage de Penelope ou Machiavel en medecine.
Los 1025
Zuschlag
100€ (US$ 104)
(La Mettrie, J. O. de). Ouvrage de Penelope ou Machiavel en medecine. Bände I und II (von 3). 2 Bl., X S., 17 Bl., 144, 238 S.; 2 Bl., 367 S. 18 x 10 cm. Halbleder um 1850 (bestoßen, Rücken erneuert, der alte Rücken größtenteils montiert) mit RVergoldung. Berlin 1748.
Stoddard 35. DSB VII, 605. – Erste Ausgabe, ohne den fast immer fehlenden Supplementband, der erst 1750 erschien. "Medical satire ... his magnum opus in that vein". "C'est une satire extremement violente contre les plus illustres médicins de L'Europe. Boerhaave, Linné, Winslow, Astruc, Ferrein, etc., y sont attaqués avec un cynisme grossier" (Quérard IV, 496). La Mettrie, wegen seiner religionsfeindlichen Ansichten in Frankreich und Holland verfolgt, wurde von Friedrich dem Großen 1748 als dessen Vorleser nach Berlin berufen und dort zum Mitglied der Akademie ernannt. – Braun- und kaum stockfleckig, unbeschnitten, Band II mit zum Teil gelösten Wappen-Exlibris im Innenspiegel, dieser in beiden Bänden leicht leimschattig.
Lorry, Anne Charles de. Von der Melancholie und den melancholischen Krankheiten. Aus dem Lateinischen übersetzt. 2 Teile. 8 Bl., 536; 8 Bl., 568 S., 20 Bl. 20 x 11 cm. Halbleder d. Z. (leicht berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Frankfurt und Leipzig, Andreäische Buchhandlung, 1770.
Garrison-Morton 4920. Waller 6021. Vgl. Hirsch-Hübotter III, 843. – Erste deutsche Ausgabe der "De melancholia et morbis melancholicis" des vielseitigen Arztes Anne Charles de Lorry (1726-1783), der im Paris des 18. Jahrhunderts von vielen Prominenten konsultiert wurde. "English and French physicians in the eighteenth century were much concerned with depression … Lorry recognized two types of melancholy, one a consequence of an alteration of the solid parts ('mélancolie nerveuse'), the other originating in the humors ('mélancolie humorale'). The latter could result in hysteria in women and, in men, hypochondria. Lorry stressed spasmodic episodes: torticollis, pyloric spasm with vomiting, pharyngeal spasm with difficulties in swallowing ("Lorry, Anne Charles" Complete Dictionary of Scientific Biography. Encyclopedia (online), 8. März 2019). - Gut erhaltene Einbände, nur wenig berieben/bestoßen. Band II mit kleiner Leder-Abschabung am Kapital. – Innen durchgehend leicht braunfleckig, die Titel und die letzten Seiten etwas stärker.
(Müller, Samuel). Der curiose Chymicus, Oder curioses Laboratorium Medico-Chymicum. 4 Werke (in 5 Teilen) in einem Band. 17 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und wellig) mit geprägtem Rückentitel, zwei intakten Messing-Schließen und Blauschnitt. Dresden und Leipzig, Hilscher, 1743-1745.
VD18 10408363. Blake, Short Title Catalogue 316. Ferguson I, 194. Einzelwerke: I. VD18 1098450X. II. VD18 10984518. III. und IV.: Nicht separat im VD18. – Anonym publizierter Sammelband des Arztes Müller, der bei Jöcher-Adelung als Autor genannt wird (V, 123). Der Haupttitel ist in diesem Exemplar, wie auch bei Ferguson beschrieben, fälschlicherweise vor dem zweiten Teil des Medicus eingebunden. Das mehrteilige Handbuch orientiert sich an der Praxis eines damaligen Allgemeinmediziners und enthält viele Rezepturen und Anleitungen zur Herstellung von (Natur-)Heilmittel.
Enthält: I. Curioses laboratorium medico-chymicum, bestehend in unterschiedenen Medicamenten, so wohl Simplicibus als Compositis, nehmlich: Saltzen, Oelen, Spiritibus, Extracten, Tincturen etc. 1745. - II. Curioser medicus & chirurgus, oder sonderbare curiose Anleitung zur Medicin (2 Teile, 1743). - III. Curioser chirurgus oder sonderbahrer Begriff der Wund-Artzney und Practicirung derselben (1743). - IV. Curios Urin- und Hauß-Artzeney-Büchlein (1743). – Innen nur vereinzelt geringfügig fleckig und gebräunt. Beide Innenspiegel mit altem Vermerk, der eine: "Ex Bibliotheca Joannis Adami Vogl", auf dem Titel kleiner hs. Eintrag von "Joann. Molitor", Apotheker in Bamberg. Gut erhaltenes und komplettes Exemplar.
Medizin
Paracelsus, Theophrastus. Opera omnia medico, chemico, chirurgica, tribus voluminibus comprehensa. Editio novissima et emendatissima, ad Germanica & Latina exemplaria accuratissime collata. 3 Teile in 2 Bänden. Mit gestochenem Frontispiz-Porträt nach Tintoretto, gestochener Titelvignette, 2 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken sowie zahlreichen kleinen Textholzschnitten. 34 x 20,5 cm. Geflammtes Leder d. Z. (berieben, bestoßen, mit kleinen Fehlstellen und Einrissen) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. Genf, Joan Anton, & Samuel de Tournes, 1658.
Sudhoff 381-83. Hirsch-Hübotter IV, 499. Waller 7144. Caillet 8283. Dibner 124. Duveen 453. Heirs of Hippocrates 215. Krivatsy 8560. Parkinson 1813. Ferguson II, 169. – Die beste lateinische Gesamtausgabe der Werke des Theophrastus Bombast von Hohenheim (1493-1541). "According to Sudhoff this is the most complete edition in Latin of Paracelsus' collected works" (Duveen 453). Der erste Band enthält die medizinischen Schriften, darunter auch die Pathologie, okkulte Heilkunst, Magnetismus etc.; Band II die chemischen und philosophischen Schriften, darunter auch Alchemie, Astrologie, Kabbalistik, Magie etc. In Teil III folgt die Anatomie und Chirurgie. – Rücken und Gelenke waren brüchig und aufgeplatzt und wurden restauriert, Lederbezug teils abgeschabt, Ecken bestoßen, schmale Fehlstellen an den Kapitalen, wenige Wurmgänge. Das Frontispiz außen angerändert, mit ein paar Knickspuren. Innen streckenweise braunfleckig bzw. gebräunt, einige Anmerkungen in Tinte und Bleistift an den Rändern sowie ein paar Einträge von alter Hand auf dem Nachsatz von Band I.
Provenienz: Aus der Bibliothek des bekannten Astrologen John Partridge (1644-1715), siehe unten.
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