Baumgarten, Alexander Gottlieb
Aesthetica. Frankfurt an der Oder, J. C. Kleyb, 1750 - 1758. - Erste Ausgabe von Baumgartens Hauptwerk
Los 1760
Zuschlag
900€ (US$ 938)
Baumgarten, Alexander Gottlieb. Aesthetica. 2 Teile in 1 Band. 5 Bl., 400 S.; 4 Bl., S. 401-623. 17 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben und mit kleineren Schabspuren) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Frankfurt an der Oder, Johannes Christian Kleyb, 1750-1758.
Goedeke IV/1, 5, 2. Ziegenfuß I, 87. – Erste Ausgabe von Baumgartens Hauptwerk, das ihn zum "Begründer der deutschen Ästhetik" machte. Seine Ästhetik nennt die in der Erscheinung angeschaute Vollkommenheit "das Schöne", "an dessen Auffassung, da es noch nicht deutlich erkannt ist - sonst wäre es wahr - das Gefühl beteiligt ist. Künstlerische Anlage, Genie, Begeisterung, Übung sind wesentlich für das Erfassen des Schönen" (Ziegenfuß). – Titel mit gelöschtem Stempel. Sehr schönes und wohlerhaltenes Exemplar. - Selten.
Descartes, René
Opera philosophica. Amsterdam, L. und D. Elzevier, 1656. - Die seltene dritte lateinische Gesamtausgabe
Los 1761
Zuschlag
800€ (US$ 833)
Descartes, René. Opera philosophica. Editio tertia. Nunc demum hac editione diligenter recognita, & mendis expurgata. 3 Teile in 1 Band. 20 Bl., 222 S.; 8 Bl., 248 S.; 12 Bl., 92 S., 2 Bl. Mit 3 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken, blattgroßem Portraitkupfer und zahlreichen teils blattgroßen Textholzschnitten. 20 x 15,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, mit Resten von 2 späteren RSchildern). Amsterdam, Ludwig und Daniel Elzevier, 1656.
Guibert 230. Willems 1196. – Die seltene dritte lateinische Gesamtausgabe nach den Sammlungen von 1644 und 1650, enthaltend die "Principia Philosophiae", die "Dissertatio de Methodo" mit den Abteilungen "Dioptrice" und "Meteora" und den Traktat "Passiones Animae", jeweils mit eigenem Titelblatt. Mit dem Haupttitel und dem Portrait. – Etwas fleckig und gebräunt, insgesamt wohlerhalten.
Descartes, René
Meditationes de prima philosophia. Amsterdam, L. Elzevier, 1654. - Zweiter Elzevierdruck im Quartformat
Los 1762
Zuschlag
300€ (US$ 313)
Descartes, René. Meditationes de prima philosophia, in quibus Dei existentia, & animae humanae a corpore distinctio, demonstrantur. His adjunctae sunt variae objectiones doctorum virorum ... cum responsionibus authoris. Editio ultima prioribus auctior & emendatior. 3 Teile in 1 Band. 20 x 16 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rücken mit Resten zweier späterer RSchilder). Amsterdam, Ludwig Elzevier, 1654.
Willems 1174. – Zweiter Elzevierdruck im Quartformat. Enthält als Teil II den Appendix zu den Meditationes, herausgegeben von Gibsert Voetius sowie als Teil III die Epistola. – Etwas gebräunt und leicht fleckig, Innengelenke angeplatzt.
Descartes, René
Meditationes de Prima Philosophia. Frankfurt, Erben J. Beyers, 1679
Los 1763
Zuschlag
300€ (US$ 313)
Descartes, René. Meditationes de Prima Philosophia, in quibus dei existentia, & animae humanae à corpore distinctio, demonstrantur. 3 Teile in 1 Band. 6 Bll., 191; 164; 88 S. Titel mit Holzschnitt-Druckermarke von Ludwig und Daniel Elsevier. 20 x 14,5 cm. Leder d. Z. (alt restauriert, beschabt, bestoßen, obere rechte Ecke fehlt, oberes Kapital mit Einriss und mit breiterem Wurmgang) mit blindgeprägtem Zierrahmen auf den Deckeln. Frankfurt, Erben Johann Beyers, 1679.
Goldsmid II, 17/18. Guibert 57-9. Willems 1304. – René Descartes' (1596-1650) berühmtes Werk zur Metaphysik und Erkenntnistheorie in sechs Meditationen, ein Hauptwerk des Rationalismus, zuerst 1641 in Paris erschienen. Neben den sechs grundlegenden Betrachtungen enthält es vor allem die Einwände bedeutender Zeitgenossen (u. a. Gassendi, Hobbes und Mersenne) sowie Descartes‘ Erwiderungen dazu. Vierte Elzevier-Ausgabe, die dritte im Quartformat, nach den identischen Ausgaben von 1650 und 1654. Der zweite Teil mit dem separaten Titelblatt: "Appendix, continens objectiones quintas & septimas…" mit gleicher Druckermarke und Jahreszahl. Im dritten Teil der lange Brief an Gisbert Voetius, in dem Descartes seine Philosophie gegen die Attacken der Utrechter Theologen verteidigt. – Innengelenk vorne etwas gelockert. Innen ordentlich, an den Seitenrändern teils leicht gebräunt, teils mit blassem Wasserrand. Kleine Fehlstelle im fliegenden Vorsatzblatt alt hinterlegt.
Destutt de Tracy, Antoine Louis Claude
Projet d'éléments d'idéologie. Paris, Didot, "An IX" (1801
Los 1764
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 417)
Destutt de Tracy, (Antoine Louis Claude). Projet d'éléments d'idéologie a l'usage des ecoles centrales de la republique française. 2 Bl., 359 S. Halbleder d. Z. (Vordergelenk mit größerem Einriss, etwas bestoßen) mit RVergoldung. (Paris, Didot, "An IX" (1801).
Cioranescu 23890. Monglond V, 537. – Erste Ausgabe, unter diesem Titel alles Erschienene. Wurde in zweiter Auflage als Teil I in seine fünfteiligen "Eléments d'idéologie" (Paris 1804-15) übernommen. Das vorliegende Werk bildet somit die Vorarbeit zu seinem Hauptwerk. "Unter dem Einfluß von Locke, Condillac, Cabanis u. a. begründete Destutt die Ideologie als die Wissenschaft von den Ideen, von den psychischen Gebilden und Vorgängen, als die allgemeine, der psychologischen Analyse sich bedienende und zur Grundlage der Ethik und Politik dienende Geisteswissenschaft" (Eisler 125). "Starting with the sensationalist assumptious inherited from Locke through Condillac, Destutt de Tracy evolved a philosophical system which he believed to afford for the first time a true analysis of the progress of the human mind in the formation of ideas" (ESS V, 108). – Vorsätze leicht leimschattig, etwas gebräunt und teils stockfleckig.
Fichte, Johann Gottlieb
Der geschloßne Handelstaat. Tübingen, J. G. Cotta, 1800. Seltene erste Ausgabe
Los 1765
Zuschlag
600€ (US$ 625)
Fichte, Johann Gottlieb. Der geschloßne Handelsstaat. Ein philosophischer Entwurf als Anhang zur Rechtslehre, und Probe einer künftig zu liefernden Politik. 11 Bl., 290 S. 17 x 11 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1800.
Ziegenfuß I, 341. Baumgartner-Jacobs 51. – Seltene erste Ausgabe der bedeutendsten philosophisch-staatswissenschaftlichen Abhandlung Fichtes, die der Autor selbst "als sein bestes und durchdachtestes Werk" betrachtete. Lange vor Marx und Engels entwirft Fichte ein in seinen Grundzügen sozialistisches Gemeinwesen, freilich mehr aus der Rechtslehre deduziert als von historischer Forschung abgeleitet. Die Aufgabe des Staates sieht Fichte nicht so sehr in der Besitzsicherung für den Einzelnen, als vielmehr in der gerechten Verteilung der Güter, die übermäßigen Reichtum und damit auch Armut verhindern sollen. Fichte empfiehlt ein autarkes Wirtschaftssystem, wodurch Krisen und Kriege verhindert würden. – Etwas stockfleckig, anfangs stärker betroffen.
Fichte, Johann Gottlieb
Einige Vorlesungen über die Bestimmungen. Jena und Leipzig, Gabler, 1794. - Erste Ausgabe seiner Vorlesungen
Los 1766
Nachverkaufspreis
160€ (US$ 167)
Fichte, Johann Gottlieb. Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten. 4 Bl., 124 S., 5 Bl. (Anzeigen), 1 w. Bl. 16,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Ecken etwas bestoßen,vorderes Gelenk angeplatzt) mit dezenter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Jena und Leipzig, Christian Ernst Gabler, 1794.
Goedeke V, 8, 6. Baumgartner-Jacobs 13. Meyer 260. Ziegenfuß I, 342. – Erste Ausgabe seiner Vorlesungen, in denen Fichte einen humanistischen, auf gesellschaftlichen Fortschritt orientierten Wissenschaftsbetrieb forderte und begründete. "Diese Vorlesungen wurden im verflossenen Sommer-Halb-Jahre vor einer beträchtlichen Anzahl der bei uns studierenden Jünglinge gehalten. Sie sind der Eingang in ein Ganzes, das der Verfasser vollenden, und zu seiner Zeit dem Publikum vorlegen will. Eine äußere Veranlassung, die weder zur richtigen Beurtheilung, noch zum richtigen Verstehen dieser Blätter etwas beitragen kann, bewog ihn, diese fünf ersten Vorlesungen abgesondert abdrucken zu lassen, und zwar gerade so, wie er sie gehalten, ohne daran ein Wort zu ändern" (Vorwort). – Etwas leimschattig, zwei Doppelblatt mit geglätteten Knickpuren, einige Anstreichungen in Bleistift. Sonst wohlerhalten. – Beigebunden: Derselbe. Antwortschreiben an Herrn Professor Reinhold auf dessen ... Sendschreiben an den erstern. 82 S., 1 Bl. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1801. - Baumgartner-J. 55x. Meyer 17. Nicht bei Goedeke und Ziegenfuß. - Erste Ausgabe der Replik. - Sehr schönes Exemplar.
Fichte, Johann Gottlieb
Ueber das Wesen des Gelehrten. Berlin, Himburg, 1806
Los 1767
Nachverkaufspreis
140€ (US$ 146)
Fichte, Johann Gottlieb. Ueber das Wesen des Gelehrten, und seine Erscheinungen im Gebiete der Freiheit. In öffentlichen Vorlesungen, gehalten zu Erlangen, im Sommer-Halbjahre 1805. VI, 215 S. 17 x 10,5 cm. Marmorierter Halblederband d. Z. (etwas stärker berieben, Ecken bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Berlin, Himburg, 1806.
Baumgartner-Jacobs 62. Borst 1028. – Erste Ausgabe. Inhaltlich eine Fortführung und Verbesserung seiner 1794 erschienenen Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten, in denen Fichte einen humanistischen, auf gesellschaftlichen Fortschritt orientierten Wissenschaftsbetrieb forderte und begründete. – Es fehlt der Vortitel. Etwas gebräunt bzw. braunfleckig, sonst wohlerhalten.
Fichte, Johann Gottlieb
Ueber den Begriff der Wissenschaftslehre. Weimar, Industrie-Comptoir, 1794
Los 1768
Zuschlag
1.100€ (US$ 1,146)
Fichte, Johann Gottlieb. Ueber den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie, als Einladungsschrift zu seinen Vorlesungen über diese Wissenschaft. 68 S. 19,5 x 12 cm. Pappband d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit dezenter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Weimar, Industrie-Comptoir, 1794.
Goedeke V, 8, 4. Baumgartner-Jacobs 11. Meyer 254. PMM 244. – Erste Ausgabe. Als bedeutender Vertreter des deutschen Idealismus hat Johann Gottlieb Fichte mit seiner "Wissenschaftslehre" sowie den berühmten "Reden an die deutsche Nation", mit denen er zur gesellschaftlichen Erneuerung durch eine Nationalerziehung im pestalozzischen Sinn aufrief, einen unbestrittenen Platz im Kanon deutscher Geistesgrößen. – Etwas braunfleckig.
Fichte, Johann Gottlieb
Versuch einer Critik aller Offenbarung. Königsberg, Hartung, 1792. - Erste Ausgabe von Fichtes erster Veröffentlichung, hier in einem Exemplar "aus der Hand des Herrn Verfassers"
Los 1769
Zuschlag
750€ (US$ 781)
Fichtes erste Veröffentlichung
Fichte, Johann Gottlieb. Versuch einer Critik aller Offenbarung. 1 Bl., 182 S. Mit gestochener Titelvignette. 19 x 11,5 cm. Pappband d. Z. (fleckig und berieben, Rücken alt überklebt) mit späterem hs. RSchild. Königsberg, Hartung, 1792.
Goedeke V, 8, 1. Borst 665. Ziegenfuß I, 341. – Erste Ausgabe von Fichtes erster Veröffentlichung, hier in einem Exemplar "aus der Hand des Herrn Verfassers" (Vermerk auf dem fl. Vorsatz), unterzeichnet mit "Kuhn". 1791 reiste Fichte von Leipzig nach Königsberg und "suchte Kant auf, dem er die in 5 Wochen niedergeschriebene Abhandlung 'Versuch einer Critik aller Offenbarung' statt einer Empfehlung vorlegte." (Ziegenfuß). Erste selbständig erschienene Schrift des Philosophen, die von ihren Lesern zunächst für eine Arbeit Kants gehalten wurde. – Schwach gebräunt und leicht fleckig. Innenspiegel mit Besitzeintrag des Dichters und bedeutenden Goetheforschers Friedrich Gundolf (1880-1931).
Gassendi, Pierre
Syntagma philosophiae Epicuri. Den Haag, A. Ulacq, 1659
Los 1770
Zuschlag
1.100€ (US$ 1,146)
Gassendi, Pierre. Syntagma philosophiae Epicuri, cum refutationibus dogmatum quae contra fidem Christianam ab eo asserta sunt. Praefigitur Samuelis Sorberii. 24 Bl., 495 S. Mit gestochenen Porträt. 19 x 14,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig, hs. RTitel stark berieben) mit spanischen Kanten und Blauschnitt. Den Haag, Adrian Ulacq, 1659.
Volpi 546. Ziegenfuß I, 377. – Zweite Auflage. Pierre Gassendi (1592-1655) war Philosoph, Mathematiker und Astronom, lehrte als Professor in Aix-en-Provence und Paris. "G. ist Gegner sowohl des Aristoteles als auch des Cartesius und sucht ihnen gegenüber ein auf der epikureischen Atomistik aufbauendes System zu entwickeln, wodurch er einer der wichtigsten Wegbereiter der neuen physikalisch-mechanistischen Weltanschauung wurde" (Ziegenfuß I, 375). "His true intellectual master was Galileo. ... His choice of Epicurean atomism as a framework for the exposition of his ideas appears to have been more a revolt against Scholasticism than the expression of any profound conviction" (DSB V, 285). – Kaum fleckig. Schönes Exemplar in der seltenen zweiten Auflage. – Vorgebunden: Derselbe. De vita et moribus Epicuri libri octo. Editio altera auctior & correctior. 8 Bl., 167 S., 4 Bl. Mit gestochenem Porträt. Ebenda 1656. - Vgl. Volpi 543. DSB V, 289. - Zweite Auflage.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich
Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Heidelberg, August Oßwald, 1817
Los 1771
Zuschlag
900€ (US$ 938)
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich. Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Zum Gebrauch seiner Vorlesungen. XVI, 288 S. 20 x 12 cm. Pappband d. Z. (berieben und mit kleineren Schabspuren, Bezugsmaterial entfernt, Rücken stärker gebräunt). Heidelberg, August Oßwald, 1817.
Goedeke V, 10, 25, 6. Steinhauer 341. Schmid 2303. Ziegenfuß I, 485. – Erste Ausgabe. Hegel war seit 1816 Professor in Heidelberg und veröffentlichte mit der Encyklopädie die erste systematische Gesamtdarstellung seiner Lehre. Bereits 1818 folgte er dem Ruf nach Berlin. – Leicht fleckig, ohne das hintere fl. Vorsatz. Wohlerhaltenes Exemplar aus der Bibliothek des Soziologen und Politikers Ralf Dahrendorf (1929-2009), mit dessen Exlibris auf dem Innenspiegel.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich
Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Berlin, Duncker & Humblot, 1833-1836
Los 1772
Zuschlag
160€ (US$ 167)
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich. Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Herausgegeben von Karl Ludwig Michelet. 3 Bände. 21,5 x 12,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (berieben, mit Schabspuren, Kapitale bestoßen) mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und 2 Papierrückenschildern. Berlin, Duncker & Humblot, 1833-1836.
ADB XI, S. 254-74. – Erste Ausgabe. Schon bald nach Hegels Tod wurden die Vorlesungen von Karl Ludwig Michelet auf Grundlage von Vorlesungsmitschriften und handschriftlichen Notizen Hegels rekonstruiert und herausgegeben. – Schwach fleckig oder gebräunt, vereinzelt mit Anstreichungen in Bleistift, sonst wohlerhalten. Ehemaliges Bibliotheksexemplar mit enstsprechendem Exlibris auf dem Innenspiegel.
Hobbes, Thomas
Opera philosophica. Amsterdam, J. Blaeu, 1668. – Erster Druck der ersten Gesamtausgabe
Los 1773
Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,042)
Hobbes, Thomas. Opera philosophica, quae Latinè scripsit, omnia. Ante quidem per partes, nunc autem, post cognitas omnium objectiones, conjunctim & accuratius edita. 8 Teile in 2 Bänden. Mit gestochenem Portrait, 30 (statt 31) teils gefalteten Kupfertafeln mit Diagrammen, 14 Textkupfern und einigen schematischen Textholzschnitten. 20 x 15 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Kapitale lädiert, Gelenke teils gering angeplatzt) mit RVergoldung (diese stärker berieben). Amsterdam, Johann Blaeu, 1668.
MacDonald/Hargreaves 104. Sotheran 9339. Brunet III, 239. Wellcome III, 280. Vgl. Wing 2252a. – Erster Druck der ersten Gesamtausgabe, ein zweiter kollationsgleicher Druck erschien im gleichen Jahr mit der zusätzlichen Verlegeradresse von C. Bee in London. Enthält die erste lateinische Fassung des Leviathan, ferner je etwa zur Hälfte staatswissenschaftliche und naturwissenschaftlich-medizinische Werke. – Es fehlt eine Tafel. Portrait im unteren Bug etwas gelöst, Blatt Cii mit kleinem Randeinriss, Band I anfangs mit kleiner Wurmspur im Bug. Etwas braunfleckig, stellenweise papierbedingt etwas stärker gebräunt, mit gelegentlichen Anstreichungen. Vorsätze leimschattig.
Hobbes, Thomas
Leviathan. London, Andrew Crooke, 1651. - Erster Druck der ersten Ausgabe einer der bedeutendsten staatsphilosophischen Schriften des 17. Jahrhunderts
Los 1774
Zuschlag
12.500€ (US$ 13,021)
Hobbes, Thomas. Leviathan, or the matter, forme, & power of a common-wealth ecclesiasticall and civil. 4 Bl., 396 (recte: 394) S. Mit gestochenem Porträt, Kupfertitel und typographischem Faltblatt. 29 x 18 cm. Modernes Leder (etwas berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild und unter Verwendung der Lederdeckel d. Z. (bekratzt, bestoßen und mit kleinen Fehlstellen). London, Andrew Crooke, 1651.
PMM 138. Kress 830. Macdonald-Hargreaves 43. Lowndes II, 1077. – Erster Druck der ersten Ausgabe einer der bedeutendsten staatsphilosophischen Schriften des 17. Jahrhunderts. Die drei 1651 datierten Drucke unterscheiden sich vor allem durch die Titelvignetten (hier die Holzschnittvignette mit Kopf), die Errata und die Paginierungsfehler. Im vorliegenen als "Head" bezeichneten Erstdruck springt die Paginierung von 248 zurück auf 247 und von 256 vor auf 261. Die beiden anderen Ausgaben sind ein kurz nach 1651 erschienenener holländischer bzw. ein wesentlich späterer Nachdruck. Der britische Staatstheoretiker Thomas Hobbes (1588-1679) entfaltet im Leviathan den Gedanken des aufgeklärten Absolutismus und des Gesellschaftsvertrags, beides theoretische Grundlagen neuzeitlicher Politikwissenschaft. Das Werk wurde 1703 auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt.
"Der Staat […] ließ sich als ein großes, aus Einzelmenschen zusammengesetztes künstliches Ungeheuer sehen, dessen Dasein sich von seiner Zeugung durch die menschliche Vernunft unter dem Druck menschlicher Bedürfnisse bis zu seiner Vernichtung durch den menschlicher Leidenschaft entspringenden Bürgerkrieg verfolgen läßt. […] Jede Regierung sei besser als die Anarchie des Naturzustandes" (Carter-Muir, S. 266). "The fundamental nature of his speculation has stimulated philosophers from Spinoza to the school of Bentham, who reinstated him in his position as the most original political philosopher of his time" (PMM). Auf dem berühmten Kupfertitel zeigt sich der Souverän über Land, Städte und Bewohner herrschend. Sein Oberkörper wird aus einer einheitlichen Schar huttragender uniformer Menschen gebildet, die dem Gesellschafsvertrag zugestimmt haben. Als Zeichen seiner weltlichen und geistlichen Macht sowie des aufgeklärten Absolutismus dienen Krone, Bischofsstab und Schwert.
Vergleich mit dem digitalisierten Exemplar der Smithsonian Librarie (15.01.2025): https://archive.org/details/leviathan00hobba/page/n5/mode/2up – Vorsätze etwas leimschattig und obere rechte Ecke hinterlegt, insgesamt etwas braun-, stock- und fingerfleckig, vereinzelt mit kleinen hinterlegten Fehlstellen (kein Textverlust), selten leichte Randläsuren und mit blassen, seltenen hs. Textmarkierungen in Bleistift. Insgesamt gutes Exemplar ohne Textverlust und mit dem gestochenen Porträt und Titel.
Provenienz: Aus dem Privatbesitz des Juristen, Politikwissenschaftlers und Autors Ossip Kurt Flechtheim (1909-1998). Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten konnte O. Flechtheim in die Schweiz und schlussendlich in die USA flüchten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er 1946 als Sektions- und Bürochef beim Amt des US-Hauptanklägers für Kriegsverbrechen im Rang des Lieutenant colonel erstmals nach Berlin zurück. Bereits sechs Jahre später zog er wieder nach Berlin und lehrte als Professor für Jura und Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin in den Jahren 1952-1959. Ossip Flechtheim gilt als Begründer der Futurologie in Deutschland und verfasste unter anderem das Werk "Futurologie. Der Kampf um die Zukunft". Ebenso erhielt er die Ehrendoktorwürde und vom Berliner Senat die Ernst-Reuter-Plakette.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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